Privatspäre

Google will Gmail-E-Mails nicht mehr für Werbung scannen

Der Mailverkehr bei Googles E-Mail-Plattform Gmail wurde bislang zu Werbezwecken überwacht. Im Laufe des Jahres dieser Scan auch für Privatanwender abgeschafft werden.
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Das Logo von Gmail Das Logo von Gmail
Google
Ein großer Kritikpunkt bei Googles kostenlosem E-Mail-Dienst Gmail ist das Durchforsten des Posteingangs zwecks der Personalisierung von Werbeeinblendungen. Eine solche E-Mail-Durchsuchung soll jedoch später in diesem Jahr eingestellt werden, wie Diane Greene aus dem Aufsichtsrat Googles mitteilte. Im hauseigenen Blog verkündete die Mitarbeiterin des Suchmaschinen-Experten besagtes Vorgehen. Man wolle das Gmail für Businessanwender der G Suite und jenes für private Konsumenten bezüglich dem Umgang mit den Ads angleichen. Die geschaltete Werbung soll sich künftig an anderen Kriterien orientieren.

Nach 13 Jahren: Google streicht Werbeanalysen privater E-Mails

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Im April 2004 startete Gmail, die Meinungen damals waren gespalten. Die einen freuten sich über massig Speicher für ihre E-Mails, die anderen störten sich daran, dass der Schriftverkehr nicht vertraulich behandelt wurde. Anno 2007 führte Google dann die G  Suite ein, ein Abonnent von Applikationen für den Businessbereich. Bestandteil dieser Werkzeuge ist auch eine angepasste Version von Gmail, bei der keine Werbung geschaltet wird. Wie Googles Diane Greene nun verkündete, hat G Suite eine Anzahl von 3  Millionen Abonnenten erreicht. Im Zuge dieser Bekanntgabe verlautbarte sie zudem, dass man die privaten E-Mails in Bälde nicht mehr zu Werbezwecken durchleuchten wird. Weit über eine Milliarde Mitglieder weist das kostenlose Gmail mittlerweile auf.

Welche Quellen dienen künftig zur Personalisierung der Werbung?

Das Alphabet-Unternehmen hat genügend andere Anlaufstellen, die abseits der Nachrichteninhalte als Quellen für die Ads dienen können. Hier bieten sich beispielsweise besuchte Internetseiten oder der Standort des Nutzers an. Außerdem verfügt Google über eine Vielzahl von spezifischen Android-Apps, etwa Google Fit für sportliche Aktivitäten oder den Reiseplaner Google Trips, die Informationen über die Interessen der Anwender ausplaudern können. In den Accounteinstellungen lässt sich die Personalisierung für die Werbung jedoch deaktivieren.

E-Mails werden auch weiterhin für andere Zwecke gescannt

Ein fader Beigeschmack bleibt allerdings, denn auch in Zukunft wird Google die E-Mails durchforsten – wenn auch nicht zu Werbezwecken. Unter anderem benötigt der Assistent Google Now Zugriff auf den Posteingang, um ohne Einschränkungen zu funktionieren.

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