Android-Smartphone: Gratis-Dienste mit Daten bezahlt
Vorsicht, Android späht die Daten aus
Foto: Tomasz Trojanowski - fotolia.com, Montage: teltarif.de
Man muss es klar sagen: Bei Android-Smartphones ist es von Haus aus mit dem Datenschutz nicht weit her. Schließlich ist das Geschäftsmodell des Android-Herstellers Google auf Werbung angelegt. Das Betriebssystem gibt es gratis, bezahlt wird mit den Nutzerdaten. Die sammelt Google bei der Nutzung seiner Apps und Dienste. Dazu gehören beispielsweise Maps, Gmail, Chrome und nicht zuletzt die Google-Suchmaschine.
Verstecktes Spionieren ist verboten
Vorsicht, Android späht die Daten aus
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Allerdings: So ganz einfach ist es nicht mehr für Google und auch die diversen App-Hersteller die Daten abzusaugen. Die Gerichte haben sich die Sachlage genau angesehen und ein Datentransfer ohne vorherige Zustimmung kann die Unternehmen viel Geld kosten. Vor allem seit es in Europa die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) gibt.
Die Unternehmen müssen im Detail angeben, welche Daten abgerufen und wie sie verwendet werden. Dazu gibt es beim Suchmaschine-Riesen eine Datenschutzerklärung, die über das für Android obligatorische Google-Konto abgerufen werden kann. Da heißt dann beispielsweise: „Wenn Sie ein Android-Gerät mit Google Apps verwenden, kontaktiert Ihr Gerät regelmäßig die Google-Server, um Daten über Ihr Gerät und die Verbindung zu unseren Diensten bereitzustellen. Zu diesen Daten zählen beispielsweise der Typ Ihres Geräts, der Name des Mobilfunkanbieters, Absturz-Berichte und die von Ihnen installierten Apps.“
Google: Annehmlichkeiten gegen Daten
Diese Datensammelfunktion ist Teil des Systems und lässt sich auch nicht abstellen. Weitere sind im System eingebaut und warten auf die Genehmigung durch den Nutzer. Die ist bisweilen ziemlich einfach zu bekommen. Sie werden bei der Einrichtung der Dienste oft ohne groß zu überlegen gewährt. Google ist nämlich ein Meister darin, seine Datensammelwut hinter für den Nutzer oft durchaus praktischen Funktionen zu verstecken. Wer skeptisch bleibt, muss oft eine Balance zwischen der Preisgabe der Daten und der Funktionalität halten.
Schränkt man den Zugriff der Apps auf Daten zu sehr ein, dann versagen sie ihren Dienst. Google beteuert übrigens, dass die Daten im Konzern bleiben und nicht weiter verkauft werden. Das mag schon sein, aber immer wieder verschaffen sich Dritte Zugang dazu. Wie der Facebook-Skandal mit Cambridge Analytica zeigt, können solche Daten dann auch zu politischen Manipulationen oder noch schlimmerem genutzt werden.
Datensicherheit ist Kleinarbeit
Bei Android gibt es viele Schalter, die man umlegen kann, um die Privatsphäre zu verbessern, aber keinen General-Schalter, der alle Spitzelfunktionen ausschaltet – außer dem Aus-Knopf. Diese vielen kleinen Schalter sind bisweilen gut versteckt und je nach Smartphone-Marke findet man sie in unterschiedlichen Menüs und unter unterschiedlichen Bezeichnungen. Man muss also suchen und sich herantasten, bis man die persönliche Privatsphäre optimiert hat.
Eine ganz wichtige Rolle spielen dabei nicht nur die Einstellungen am Smartphone selber, sondern auch die des Google-Accounts. Neben Google gehört auch Facebook mit seinen Töchtern WhatsApp oder Instagram zu den großen Datensammlern.
In einer losen Folge von Beiträgen zeigen wir mit konkreten Tipps, wie man die Datensammelwut der Internetkonzerne eindämmen kann. Teil 2 dieser Serie befasst sich mit den Einstellungen des Google-Accounts.