Erfahrungsbericht

Nexus 5X im Test: Kein Wow-Effekt

Das Nexus 5X will der würdige Nachfolger des Nexus 5 sein. Doch dafür muss sich das Google-Smartphone im Test unter Beweis stellen. Wir zeigen, wie das Nexus 5X in puncto Preis und Leistung abschneidet.
Von Marleen Frontzeck-Hornke / Hans-Georg Kluge

Google hat das LG Nexus 5X zusammen mit dem Huawei Nexus 5P Ende September der Öffentlichkeit präsentiert. Die unverbindliche Preisempfehlung für das Nexus 5X liegt bei ab 479 Euro - online wird das Smartphone momentan deutlich teurer gehandelt. Es wird das Modell in den Farbvarianten Anthrazit, Quarz und Eisblau geben. Nun hat ein Testexemplar unsere Redaktion erreicht. Wir haben das Nexus 5X auf Herz und Nieren geprüft. Dabei zeigen wir, was das Smartphone im Alltag taugt.

Schlichte Optik mit kleinen Highlights

Google Nexus 5X

Das Design des Google Nexus 5X ist zwar schlicht, bietet aber auch kleinere Highlights. So prangt auf der Rückseite das Nexus-Logo und der Rahmen besitzt eine leicht geschliffene Kante. Beim Gehäuse setzt der Hersteller auf spritzgegossenes Polycarbonat. In puncto Ergonomie schmeichelt sich das Gerät in der Hand an und es ist auch nicht rutschig. Die Verarbeitung ist insgesamt in Ordnung, nur kleinere Spalten zwischen der Ober- und Unterschale des Gehäuses an den kurzen Rahmenseiten stören nicht nur die Optik, sondern sind auch für Schmutzablagerungen anfällig. Die Oberfläche des Gehäuses des Nexus 5X ist leicht mattiert und fühlt sich angenehm an. Im Test des Nexus 5X gefällt uns vor allem die leicht zu den Seiten hin gebogene Rückseite. Die Rückseite des Google Nexus 5X mit Logo Die Rückseite des Google Nexus 5X mit Logo
Bild: teltarif.de - Marleen Frontzeck
Auf der linken langen Seite (mit Blick auf das Display) ist der Nano-SIM-Kartenschacht eingebaut. Der Schacht lässt sich mittels eines kleinen Öffners mit spitzem Ende leicht öffnen. Der SIM-Kartenschlitten springt durch einen Mechanismus hervor und lässt sich leicht herausziehen. Die gegenüberliegende Seite beherbergt die Power-Taste, gefolgt von der Lautstärkewippe. Die Tasten haben einen guten Druckpunkt - hier kann man nicht meckern. Das Google Nexus 5X in der Seitenansicht Das Google Nexus 5X in der Seitenansicht
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Allerdings ist die Oberfläche beider Tasten genauso glatt wie die des Gehäuses, wodurch sie schwerer tastbar sind. Hinzu kommt noch, dass die Tasten nicht sehr weit aus dem Gehäuse herausragen. Auf der unteren kurzen Seite sind die 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse und der USB-Typ-C-Anschluss integriert. Bei diesen Schnittstellen ist die Verarbeitung tadellos und es wackelt auch nichts. Das neue Google-Smartphone ist mit einem Gewicht von 136 Gramm leicht und liegt mit den Maßen 147 mal 72,6 mal 7,9 Millimeter auch gut in der Hand. Hier versteckt sich der SIM-Karten-Schlitten beim Nexus 5X Hier versteckt sich der SIM-Karten-Schlitten beim Nexus 5X
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Fingerabdruckscanner im Test

Neben diversen Sensoren wie einem Gyroskop, Barometer oder Beschleunigungssensor, verfügt das Google Nexus 5X auch über einen Fingerabdruckscanner, der sich auf der Rückseite direkt unterhalb der Kamera befindet. Die Position des Fingerabdruckscanners wurde in unseren Augen gut ausgewählt. Der Nutzer gelangt bequem an diesen und kann ihn ohne Umstände bedienen. Wer sein neues Nexus 5X in Betrieb nimmt, wird schon während der Einrichtung gefragt, ob er den Fingerandruckscanner konfigurieren möchte. Alternativ lässt sich dieser auch zu einem späteren Zeitpunkt einrichten. Der Fingerabdruckscanner des Nexus 5X im Check Der Fingerabdruckscanner des Nexus 5X im Check
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In unserem Test agierte der Fingerabdruckscanner recht zuverlässig und entsperrte das Smartphone so, dass sofort der Homescreen oder die zuletzt verwendete App sichtbar war.

Display im Check

Das LC-Display des Nexus 5X misst 5,2 Zoll in der Diagonale und hat eine Auflösung von 1080 mal 1920 Pixel bei einer Pixeldichte von 423 ppi. Geschützt wird das Display durch Corning Gorilla Glass 3, wodurch es gegen Kratzer geschützt sein soll. Auch wir haben nach dem alltäglichen Gebrauch - Smartphone im Rucksack zwischen Schlüssel und anderen Gegenständen - keine Kratzer festgestellt. Die zusätzliche fettabweisende Beschichtung des Displays hat eine weniger gute Arbeit abgeliefert und weist die Fingerabdrücke und Verschmutzungen nicht wie gewünscht ab. Das Google Nexus 5X im Test der Blickwinkelstabilität Das Google Nexus 5X im Test der Blickwinkelstabilität
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Die Farben stellt das Display des Nexus 5X kontrastreich, aber natürlich dar. Allerdings haben wir einen leichten Rotstich bei weißen Bereichen festgestellt, den der Nutzer auch nicht korrigieren kann. Gerade wenn man das Google-Smartphone aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet, fällt dieser Farbstich besonders auf. Ansonsten ist die Blickwinkelstabilität des Nexus 5X gut und Texte sind auch noch aus der Seitenansicht ablesbar. Bei anderen Modellen, wie zum Beispiel dem Sony Xperia M4 Aqua haben wir schon eine sichtbar schlechtere Blickwinkelstabilität gesehen. Weniger gut gefällt uns, dass das Display trotzt höchster Helligkeitsstufe subjektiv betrachtet vergleichsweise dunkel ist - eine Nachtregelung ist auch hier nicht möglich. Zumindest klappt die adaptive Helligkeit, die die Display-Helligkeit automatisch an die Umgebung anpasst. Diese ist in den Einstellungen unter dem Punkt Display aktivierbar. Das Display des Google Nexus 5X im Test Das Display des Google Nexus 5X im Test
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Ein Prozessor mit sechs Kernen

Im Google Nexus 5X arbeitet ein Snapdragon 808, der eine Taktfrequenz von 1,8 GHz hat. Der 64-Bit-Prozessor besteht aus sechs Kernen. Diesem stehen eine Adreno-418-GPU sowie 2 GB RAM zur Seite.

Bei Spielen verhält sich das Nexus 5X recht ordentlich und bringt meist flüssige Framerates auf das Display. Der Grafikchip kommt aber bei sehr aufwändigen Spielen an seine Grenzen, sodass Details reduziert werden müssen. Während längerer Gaming-Sessions erhitzt sich das Smartphone nicht allzu stark. Die Benchmark-Werte liegen auf dem Niveau, das von einem Snapdragon 808 zu erwarten ist: Knapp 50 000 Punkte in AnTuTu und rund 19 000 Punkte bei 3DMark Icestrom. Der neue Benchmark Slingshot verwendet neuere 3D-Schnittstellen (OpenGL ES 3.1). Diesen absolviert das Nexus 5X mit mageren 500 Punkten. Für anspruchsvolle Spieler bleibt also das vom Snapdragon 808 bekannte Manko eines recht schnell überlasteten Grafikchips. Apps und Betriebssystem des Google Nexus 5X im Test Apps und Betriebssystem des Google Nexus 5X im Test
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Ab Werk läuft auf dem Google Nexus 5X mit Android 6.0 alias Marshmallow das neuste Google-Betriebssystem. Das Stock-Android ist im Vergleich mit den vielen Anpassungen durch Samsung, Sony & Co. deutlich schlichter und übersichtlicher. Im Alltag verfügt das Nexus 5X über genügend Leistungsreserven, um beim Surfen oder Messaging nicht ins Stottern zu geraten. Auch beim Scrollen im Homescreen oder auf Webseiten geht es meist flott zur Sache - vereinzelte Framedrops trüben aber den Spaß.

Wahlweise ist das Nexus 5X mit einem 16 GB bzw. 32 GB großen Speicher erhältlich. Unser Testgerät hat einen 32 GB großen Speicher. Von diesem stehen 24,89 GB zur Verfügung, der Rest wird vom vorinstallierten System belegt. Mangels Speicherkarten-Slots lässt sich der interne Speicher nicht erweitern.

Auf der zweiten Seite erfahren Sie, wie sich die Kamera des Nexus 5X schlägt. Außerdem lesen Sie, wie lange der Akku durchhält und wie unser Fazit ausfällt.

Inhalt:
Verarbeitung, Display, Prozessor
Seite 2: Kamera, Akku, Telefonie & Fazit

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