Nexus 6P im Handy-Test: Heißes Teil mit Gähnfaktor
Das Nexus 5X (hier im Test) und das Nexus 6P sind die neuesten Smartphones aus dem Hause Google, wobei das größere Modell Nexus 6P von Huawei stammt. Die Chinesen haben erstmals ein Smartphone für Google hergestellt, und erstmals kommt mit dem Nexus 6P ein Nexus-Handy mit Metall-Gehäuse auf den Markt. Nachdem wir uns im Test bereits das Nexus 5X genauer angesehen haben, wollten wir natürlich auch wissen, wie das Nexus 6P den Alltag meistert.
Verfügbare Versionen und Preise
Nexus 6P im Test: Wieder etwas kleiner
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Bild: teltarif.de
Anders als für das Nexus 5X, dessen Auslieferung in Deutschland
am 9. November beginnt, hat Google für das Nexus 6P noch keinen konkreten Starttermin bekannt
gegeben. Im Google Store wird
lediglich angegeben, dass das Smartphone bald verfügbar ist. In den USA können beide Modelle bereits
seit einiger Zeit gekauft werden. Das Nexus 6P wird wahlweise mit 32 GB, 64 GB oder
128 GB Speicher angeboten, wobei die Preise hierzulande mit 649 Euro, 699 Euro und
799 Euro deutlich teurer ausfallen als in den USA, wo das Nexus 6P bereits ab 499 Dollar
zu haben ist.
Verarbeitung und erster Eindruck
Wie eingangs bereits erwähnt ist das Nexus 6P das erste Modell der Reihe, das ein Gehäuse aus Metall besitzt. Die Seiten des Gehäuses wurden leicht abgerundet, wodurch das Gerät gut in der Hand liegt. Durch das verwendete Aluminium ist das Nexus 6P allerdings etwas schwerer als vergleichbare Handys aus Polycarbonat. 178 Gramm bringt das neue Nexus auf die Waage, wobei sich das Gewicht beim Halten aber schwerer anfühlt.
An der Verarbeitung gibt es im Großen und Ganzen nichts auszusetzen. Ab und an gibt es minimale Spalten
bei den Übergängen verschiedener Gehäusebauteile. Diese sind allerdings so schmal, dass sie kaum Platz
für Schmutzpartikel lassen. Die Rückseite des Nexus 6P ist leicht matt, weshalb Fingerabdrücke weniger
auffallen. Zudem trägt die matte Oberfläche dazu bei, dass das Smartphone weniger rutschig ist und dadurch
sicher in der Hand liegt.
Hinter den Kunststoffeinsätzen verbergen sich die Antennen
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Unterbrochen wird die Aluminium-Rückseite von Kunststoffstreifen, hinter denen sich die
Antennen verbergen, und an der oberen Kante durch ein hochglänzenden, leicht hervorgehobenen
Kunststoffeinsatz, der die Kamera und den LED-Blitz optisch von dem Rest des Gehäuses abtrennt. Auch an
der Vorderseite setzt der Hersteller Huawei auf Kunststoff. Hier empfanden wir den Platz ober- und unterhalb
des 5,7 Zoll großen Displays aber zu großzügig gewählt. Obwohl die Lautsprecher nach vorne gerichtet
sind, ist noch viel ungenutzter Raum übrig. Hier hätte das Nexus 6P kompakter gestaltet werden können.
Unglücklich gewählt wurde indes die Position des Power-Buttons und der Lautstärkewippe. Nahezu mittig an der rechten Seite platziert, drückten wir während des Tests des Öfteren versehentlich einen der Knöpfe, da beim Halten des Gerätes genau an dieser Stelle unsere Finger auflagen. Verstärkt wird dies durch den geringen Druck-Widerstand. Positiv fiel hingegen die geriffelte Oberfläche des Power-Buttons auf, durch die der Nutzer den Knopf auch ohne hinzusehen leicht ertasten kann. Ebenfalls intuitiv zu erreichen ist der runde Fingerabdruckscanner, der in Huawei-Manier auf der Rückseite des Handys angebracht wurde.
Die Bauweise unseres Testgeräts war solide - leicht verbiegen, wie einige Medien
berichten, ließ sich das Nexus 6P nicht. Insgesamt sind die einzelnen Komponenten
des Smartphones gut aufeinander abgestimmt und sorgen für ein
stimmiges Gesamtdesign. Dennoch fehlt dem Äußeren des Nexus 6P das gewisse Extra.
Power-Button mit leicht geriffelter Oberfläche
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Nexus 6P mit purem Android 6.0
Das Nexus 6P ist eines der ersten Smartphones, das ab Werk mit Android 6.0 ausgeliefert wird. Die Marshmallow-Version bekommen Nutzer in Reinform zu sehen, denn Google liefert das System wie gewohnt ohne Anpassungen der Nutzeroberfläche aus. Im Vergleich zu Android 5.1.1 Lollipop gibt es allerdings kaum nennenswerte Änderungen in der Optik. Das neue Android-System bietet vielmehr eine bessere Energieeffizienz und läuft insgesamt stabiler und vor allem etwas schneller.
Zu den größeren Neuerungen von Marshmallow gehört Google Now on Tab. Hält der Nutzer beispielsweise beim
Anschauen eines Film-Trailers via YouTube den virtuellen Home-Button gedrückt, gibt Google Now on Tap
verschiedene Zusatzinformationen wie beispielsweise die Liste der Schauspieler im Film oder die Spielzeiten
in einem Kino in der Nähe aus. Das Feature ist gelungen, jedoch haben deutsche Nutzer keinen direkten Zugriff
auf Google Now on Tap. Um die Funktion nutzen zu können, muss die Systemsprache des Nexus 6P zunächst auf
Englisch gestellt werden - Deutsch versteht Google Now on Tap derzeit leider nicht.
Nexus 6P kommt mit Android 6.0 in purer Form
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Android Marshmallow soll Nutzern zudem mehr Kontrolle über das System und die installierten Apps geben. So kann
für jede Anwendung individuell bestimmt werden, welche Rechte die App hat und auf welche Informationen sie
zugreifen darf. Wollen Nutzer also beispielsweise einem Spiel den Zugriff auf die Kamera verwehren, können
sie dies nach der Installation im App-Menü oder vor dem ersten Zugriff tun.
Typisch für ein Stock-Android wurden zum Start nur die wichtigsten Google-Apps installiert. Dennoch behält sich das Android-System immerhin 7 GB des internen Speichers vor. Von den 32 GB Speicher unseres Testgeräts standen uns knapp 25 GB zur freien Verfügung. Wahlweise ist das Nexus 6P aber auch mit 64 GB oder 128 GB Speicher zu haben.
Unschön ist jedoch, dass beim Nexus 6P auf einen Speicherkartenslot verzichtet wurde. Umso mehr, da bei Marshmallow der SD-Speicher endlich in den System-Speicher eingebunden werden kann. Der zusätzliche Speicher der microSD-Karte verschmilzt somit quasi mit dem internen Speicher, wodurch Apps und andere (System-)Daten ausgelagert werden können, ohne Funktionseinbußen hinnehmen zu müssen.
Display: Bunt, knackig, AMOLED
Das Display des Nexus 6P misst 5,7 Zoll in der Diagonale und ist somit im Vergleich zum Bildschirm
des Vorgängers Nexus 6 (6 Zoll) wieder verkleinert worden. Für den Schutz vor Kratzern sorgt eine
Schicht Gorilla Glass 4. Trotz der Größen-Reduktion ist der Einhandbetrieb gerade für Menschen mit
kleineren Händen kaum möglich. Die Auflösung von 2560 mal 1440 Pixel wurde nicht verändert. Durch das
kompaktere Displaymaß und die Auflösung ergibt sich eine Pixeldichte von 515 ppi. Das ist mehr als beim
Vorgänger, doch im Betrieb lässt sich die höhere Pixeldichte nicht wahrnehmen - nicht
einmal dann, wenn beide Bildschirme direkt nebeneinander betrachtet werden.
Maximale Displayhelligkeit könnte etwas höher ausfallen
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Die Darstellung des Screens des Nexus 6P ist scharf und kontrastreich. Farben werden leuchtstark und
mitunter etwas zu knallig dargestellt, was aber auch an der verwendeten SuperAMOLED-Technologie liegt. Bei
dieser wird nicht der komplette Hintergrund als Ganzes, sondern jedes einzelne Pixel für sich beleuchtet.
Wird bei einem Pixel das Licht ausgestellt, bleibt der Bildpunkt schwarz. Somit ergeben sich die leuchtenden
Farben und die unverwaschenen Schwarzwerte. Die Weißwerte erscheinen allerdings nicht ganz so rein. Vielmehr
lässt sich ein leichter Blaustich erkennen, der der Gesamtfarbdarstellung eine eher kühle Note verpasst.
Die maximale Helligkeit reicht für den Betrieb auch in heller Umgebung, könnte tendenziell jedoch etwas höher sein. Der Blickwinkel ist indes erfreulich stabil, sodass wir auch bei sehr schräger Sicht auf das Display Darstellungen noch ohne Verzerrungen in der Farbwiedergabe erkennen konnten.
Inhalt:
Metall-Gehäuse, pures Android 6.0 und knackiges Display
Seite 2: Heißer Prozessor, Sensoren, Kamera, Akku und Fazit