Praxis-Test

Google Nexus 7 im Praxis-Test: Viel Tablet für wenig Geld

In der Praxis stören einige Ausstattungslücken
Von Steffen Herget

Das Google Nexus 7 ist noch immer nicht in Deutschland erhältlich, dieser Zustand wird sich allerdings in den nächsten Tagen ändern. Wer zu ungeduldig ist, kann sich das von Asus produzierte Google-Tablet aber auch zum Preis von rund 200 Euro in Groß­britannien bestellen. Bereits beim ersten Auspacken und Ausprobieren hatte und der günstige Sieben-Zöller überzeugt, doch wie sieht es nach einigen Wochen im Alltag aus? Wir haben das Google Nexus 7 einem andauernden Praxis-Test unterzogen und dabei viele positive, aber auch ein paar weniger schöne Aspekte festgestellt.

Google Nexus 7 2012

Google Nexus 7 im Praxis-Test Google Nexus 7 im Praxis-Test
Bild: teltarif.de
Die Materialien und Verarbeitung des Google Nexus 7 wirken nicht wie von einem Tablet der 200-Euro-Klasse, sondern im Gegenteil durchaus hochwertig. Die leicht gummierte und mit einem Dellen-Muster versehene Rückseite liegt sehr gut in der Hand, zudem sind keine Spaltmaße oder ähnliches zu bemerken. Der Spagat zwischen edel und robust ist Asus hier gut gelungen, das gut einen Zentimeter dicke und 340 Gramm schwere Tablet ist tatsächlich ein Begleiter, den man rund um die Uhr mitnehmen kann. Das Gefühl, ein teures und empfindliches Gerät stets in Watte packen zu müssen, kommt nicht auf - und das ist gut so. Einige Nutzer klagten zwar bereits über lose Schrauben, die zu einem lockeren Display führen sollen - im Test nachvollziehen konnten wir das jedoch nicht.

Schnell, aktuell, ausdauernd

In Sachen Geschwindigkeit gibt es nichts zu meckern. Mit dem Nvidia Tegra 3 hat das Google Nexus 7 einen der derzeitigen High-End-Prozessoren an Bord, der neben den vier mit bis zu 1,5 GHz getakteten Rechnerkernen noch eine fünfte Einheit mitbringt, die langsamer, aber auch stromsparender arbeitet. Die Kerne werden flexibel geregelt, um einerseits genügend Leistung für HD-Videos, grafisch anspruchsvolle Spiele und weitere Anwendungen mitzubringen, gleichzeitig aber den Akku zu schonen. Leistungs­reserven hat das Google Nexus 7 in jedem Falle reichlich.

Als eigens von Google herausgebrachtes Tablet hat das Nexus 7 natürlich die aktuellste Android-Version 4.1 Jelly Bean an Bord, und das selbstredend ohne eine Hersteller-spezifische Oberfläche. Das Betriebssystem wirkt aufgeräumt und nicht mehr so verspielt wie frühere Versionen und macht im Alltag eine gute Figur. Kein geringer Vorteil noch dazu: Als echtes Google-Tablet dürfen die Käufer des Nexus 7 damit rechnen, eine gute und schnelle Versorgung mit Software-Updates zu bekommen - das ist bei anderen Herstellern von Android-Geräten wahrlich nicht selbstverständlich.

Die Akku-Laufzeit ist hervorragend Die Akku-Laufzeit ist hervorragend
Bild: teltarif.de
Nicht lumpen lassen hat sich das dynamische Duo Asus/Google auch beim Akku. Der Energiespender des Google Nexus 7 bringt eine Kapazität von 4 325 mAh mit. Das klingt zwar erstmal nicht allzu viel, sorgt aber im Normalbetrieb für sehr gute Laufzeiten. Gut zehn Stunden aktive Nutzung sind drin, beim reinen Film-Genuss in HD immerhin noch knapp acht Stunden. Vor allem jedoch beim Standby zeigt sich das Nexus 7 äußerst ausdauernd. Wer nur sporadisch zum Tablet greift, um etwa kurz seine Mails zu checken oder einige Minuten zu surfen, kann fast zwei Wochen mit einer Akku-Ladung auskommen. Hier kommt dem Nexus 7 der stromsparende fünfte Rechenkern des Tegra 3 zu Gute, der Alltagsaufgaben und Standby ressourcen­freundlich erledigt. Beides sind wirklich gute Werte, die nur von wenigen Tablets übertroffen werden. Praktisch außerdem: Das Google-Tablet lässt sich nicht nur mit dem eigenen Netzteil laden, sondern auch über den USB-Anschluss am Computer. Das geht zwar langsamer - der Akku nimmt pro Stunde nur etwa 10 Prozent an Kapazität zu - aber es geht.

Auf der zweiten Seite lesen Sie, welche Punkte im Alltag dann doch stören und wie unser Fazit ausfällt.

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