Oreo

Google: Android 8.1 aktiviert Bild-Prozessor des Pixel 2

Wie schon im vergangenen Jahr liefert Google auch mit dem Pixel 2 und Pixel 2 XL zwei sehr gute Kamera-Smartphones ab. Dabei könnte noch erheblich mehr Qualität aus den Fotos herausgeholt werden, sobald Android 8.1 Oreo da ist.
Von Stefan Kirchner

Google Pixel 2 In den Pixel-2-Modellen schlummern noch verborgene Foto-Qualitäten
Foto/Montage: teltarif.de, Logo: Google
Entgegen der Vermutungen, hatte Google die beiden Android-Smartphones Pixel 2 und Pixel 2 XL nicht mit Android 8.1 Oreo vorgestellt. Das Update wird zwar kommen, aber eben etwas später als gedacht. Nun wurde jedoch bekannt, dass die beiden Google-Smartphones in ganz besonderem Maße von diesem Update profitieren werden.

Datenblätter

Wie Google im Hauseigenen Blog mitteilt, ist auf den Haupt­platinen der aktuellen Pixel-Smartphones ein sogenannter Pixel Visual Core, kurz PVC verlötet. Hierbei handelt es sich um einen speziellen Chip, über den schon vor einiger Zeit spekuliert wurde. Damals ging man noch davon aus, dass es sich um einen normalen SoC ganz im Stil der Snapdragon-Prozessoren handeln könnte. Dem ist nun aber nicht so.

Aktiviert wird der PVC-Chip jedoch erst mit Android 8.1 Oreo, wie Google anmerkt. Das heißt, dass er vorerst noch inaktiv bleiben wird.

Kamera-Erlebnis wird noch besser

Google Pixel 2 In den Pixel-2-Modellen schlummern noch verborgene Foto-Qualitäten
Foto/Montage: teltarif.de, Logo: Google
Vereinfacht gesagt handelt es sich um einen Chip, der im speziellen für die Bild­verarbeitung aber auch für maschinelles Lernen optimiert ist. Auf dem Chip selbst sind acht IPU-Kerne (Image Procecssing Unit) und ein zusätzlicher Cortex-A53-Kern von ARM verbaut. Zusätzlich ist noch LPDDR4-RAM mit unbekannter Größe verlötet, um den Haupt-RAM gerade bei Anwendungen für maschinelles Lernen zu entlasten.

Google spricht von einer bis zu fünffach schnelleren Daten­verarbeitung der Kameradaten bei nur dem Zehntel des Strom­verbrauchs, wenn dieselbe Aufgabe vom Haupt­prozessor - in den Pixel-2-Modellen ist dies ein Snapdragon 835 - übernommen wird. Aufgrund der sehr engen Verzahnung sowie Abstimmung von Hard- und Software, ist das Programmieren mit dem PVC-Chip erheblich komplexer. Mit klassischen Programmier­sprachen wäre das gar nicht realisierbar, weswegen Google auf spezialisierte Sprachen wie Halide für Bild­verarbeitung und TensorFlow für maschinelles Lernen setzt.

Für den Endanwender ist das Resultat in jedem Fall sehr Willkommen, wenn HDR-Fotos nochmals spürbar schneller und dabei sogar erheblich strom­sparender aufgenommen werden. Kurzum, bei häufigem Kamera-Gebrauch steigt die Ausdauer der beiden Pixel-2-Smartphones höchst­wahrscheinlich signifikant an.

Abseits der Verbesserung des Foto-Erlebnisses, soll der PVC-Chip auch wie schon erwähnt für maschinelles Lernen auf dem Gerät selbst verwendet werden. Ähnlich wie bei Huaweis Kirin-970-Prozessor können andere Anwendungen von dem Spezial-Chip profitieren. Dazu soll er bis zu einem gewissen Grad programmierbar sein und sich mittels Neural-Network-API von Entwicklern ansprechen lassen.

Developer Preview und HDR+ für Drittanbieter

Ausprobiert werden kann die Optimierung frühestens mit der ersten Developer Preview von Android 8.1 Oreo, wie Google anmerkt. Auch wenn die Funktion prinzipiell integriert ist, muss sie erst manuell über die Entwickler­optionen explizit aktiviert werden. Zusammen mit der finalen Freigabe von Android 8.1 soll den Plänen nach die Option fester Bestandteil der Kamera-API werden - die dann unter anderem auch HDR+ für Entwickler alternativer Kamera-Apps öffnet.

Lesen Sie in einem weiteren Beitrag, welche Smartphone-Kamera derzeit die besten Ergebnisse liefert.

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