Google Pixel 4 (XL): Endlich offiziell vorgestellt
Google hat heute auf einer offiziellen Keynote in New York seine Pixel-Modelle vorgestellt. Die mit Pixel 4 und Pixel 4 XL benannten Modelle sind schon lange in aller Munde gewesen und wurden ausgiebig geleakt. Im Juni gab es bereits eine Leak-Offensive, die es Google wahrscheinlich selbst leid gewesen war und just offizielle Renderings vom Pixel 4 veröffentlichte. Und bis kurz vor der Keynote wurden die scheinbar letzten Geheimnisse zu den Modellen aufgedeckt. So ist es nicht überraschend, dass sich viele der als bekannt geouteten Informationen nun bewahrheitet haben.
Kann Google noch überraschen?
Google Pixel 4 (XL): das steckt drin
Die Unterschiede zwischen den beiden Smartphones sind auf den ersten Blick recht gering, gleichzeitig aber groß genug, um so manchen Neu-Pixel-Käufer
in seiner Kaufentscheidung zu beeinflussen. Das Google Pixel 4 verfügt über ein OLED-Display mit 5,7-Zoll-Diagonale. Das Panel löst maximal
in Full HD+ auf. Das XL-Modell kann seinem Namen entsprechend mit 6,3 Zoll ein größeres OLED-Panel bieten. Die maximale Auflösung ist
mit Quad HD+ höher, eine Bildwiederholrate von 90 Hertz schaffen aber beide Panels. Diese Technik ist im Kommen. Beispiele für weitere Smartphone-Displays
mit 90 Hertz finden sich im aktuellen OnePlus 7T (Hier geht's zum Test) und
OnePlus 7T Pro. Die obligatorisch angestrebte optimale "User Experience" soll diesbezüglich noch besser werden,
weil die Bedienung "smoother" wird.
Der intelligentere Google Assistant
Bild: teltarif.de
Beide Modelle arbeiten mit Qualcomms Snapdragon 855. Der ist zwar aktuell, allerdings gibt es bereits eine Plus-Version des Chips.
Die CPU wird im Google Pixel 4 (XL) von 6 GB Arbeitsspeicher unterstützt. Die interne Speicherkapazität beträgt wahlweise 64 GB beziehungsweise 128 GB.
Wie bei früheren Pixel-Modellen müssen Nutzer auch bei den neuen Modellen auf die Möglichkeit der Speichererweiterung durch ein zusätzliches Medium,
wie eine SD-Karte, verzichten. Im Slot ist nur Platz für eine Nano-SIM-Karte. Eine Dual-SIM-Funktion lässt sich nur mit einer eSIM realisieren.
Mehr Sicherheit dank Titan-M-Chip
Wie auch schon in der 2018er-Generation haben auch die neuen Pixel-Smartphones den Sicherheitschip "Titan M" verbaut. Das Modul soll unter anderem die Sicherheit des Sperrbildschirms und des internen Speichers verbessern. Ein Bootloader stellt sicher, dass die korrekte Android-Version auf dem System installiert ist. Außerdem sollen sichere Transaktionen für Drittanbieter-Apps bereitgestellt werden. So können Programme mit dem Sicherheitschip private Schlüssel generieren und darin sicher abspeichern. Die Firmware für den Chip wird nur dann installiert, wenn das Smartphone entsperrt wurde, was sicherstellen soll, dass die Sicherheitsstufen nicht durch ein Update aus der Ferne manipuliert werden.
Die Akkukapazität beim Google Pixel 4 liegt bei 2800 mAh, beim Pixel 4 XL bei 3700 mAh. Beim regulären Modell ist diese im Vergleich zum Vorgänger, dem Pixel 3, geringer.
Im letzten Jahr spendierte Google noch 2915 mAh. Hier hatte uns die Akkulaufzeit im Test mit gut sechseinhalb Stunden nicht überzeugt. Bleibt abzuwarten,
ob möglicherweise energieeffizientere Ressourcen trotz geringerer Kapazität mehr rausholen können.
Der neue Google Recorder
Bild: teltarif.de
Im Vergleich zum Google Pixel 3 XL mit 3430 mAh fällt das Fassungsvermögen des Energiespeichers beim Pixel 4 XL aber größer aus. Der Akku lässt per 18 Watt schnell aufladen. Das Pixel 4 wiegt aufgrund
des kleineren Formats und des leichteren Akkus mit 162 Gramm entsprechend weniger. Das XL-Modell kommt auf ein Gewicht von 193 Gramm.
Die neuen Pixels haben nicht überraschend Googles aktuelles Betriebssystem Android 10 vorinstalliert. Google gibt für das Pixel 4 (XL) ein Update-Versprechen und garantiert drei Jahre Sicherheits- und OS-Updates.
Für Geräuschkulisse sorgt ein Stereolautsprecher-System. Gepaart mit entsprechender Software kann der "Google Recorder" gesprochene Sprache in Text transkribieren. Die Besonderheit: Die Umwandlung findet auf dem Smartphone statt. In der Live-Demonstration des Recorders befand sich das Smartphone im Flugmodus.
Der Google Sprachassistent ist mit dem Google Pixel 4 (XL) mehr im System integriert und lässt sich Anwendung-übergreifend nutzen. So lässt sich beispielsweise eine Twitterseite aufrufen und durch einen simplen weiteren Befehl auf eine andere Seite wechseln. Der intelligentere Assistent verzichtet somit auf eine erneute Ansprache wie "Ok, Google".
Kamera und Special-Features
Das Pixel 4 (XL) setzt auf eine Dual-Kamera aus einer 12,2-Megapixel-Hauptkamera und einer 16-Megapixel-Telekamera auf der Gehäuserückseite, die in einem Quadrat angeordnet sind.
So ist im Vergleich zu den Vorgängern eine weitere Linse hinzugekommen. Die Single-Frontkamera wartet mit 8 Megapixel auf.
Anpassung von Hinter- und Vordergrund in Fotos
Bild: teltarif.de
Die Kamera soll deutliche Verbesserungen, beispielsweise bei Nachtaufnahmen, bieten. Google demonstrierte das Können der Pixel-4-Kamera anhand der Aufnahme eines Sternenhimmels.
Im Vergleich mit der Aufnahme des Google Pixel 3 sollen so deutlich detaillierte Ergebnisse möglich sein. Der Fokus liegt klar auf künstlicher Intelligenz. So wurde der Pixel Visual Core-Chip
der Pixel-3er-Serie durch den Pixel Neural Core Chip ersetzt. Auf diese Weise soll die Bildbearbeitung zu großen Teilen direkt auf dem Gerät erfolgen und nicht erst den Weg über
die Cloud finden.
Ein schwieriges Thema ist die gleichmäßige Ausleuchtung von Bildbereichen. Das soll sich nun mit der neuen KI-Kompetenz ändern.
Der neue Nightscape-Modus soll mehr Details bieten
Bild: teltarif.de
Mit dem Feature "Motion Sense" lässt sich das Smartphone per Gestensteuerung bedienen. Auf diese Weise ist es unter anderem möglich,
einen Alarm oder eingehenden Anruf stumm zuschalten oder Titel in YouTube Music zu überspringen.
Die Gestensteuerung "Motion Sense"
Bild: teltarif.de
Der "Radarsensor" erkennt auch die Näherung der Hand an das Telefon. So muss beispielsweise nicht erst auf das Display getippt werden, um das Handy zu entsperren.
In dem Moment, in dem die Hand nach dem Pixel greift, aktiviert sich auch schon der Bildschirm. Als Entsperrmethode setzt Google auf Gesichtserkennung, einen Fingerabdrucksensor
gibt es nicht.
Preise und Verfügbarkeit
Hierzulande wird es das Google Pixel 4 in den Farben "Just Black", "Clearly White" und "Oh so Orange" geben, es kostet mit 64 GB internem Speicher 749 Euro, mit 128 GB 849 Euro. Das XL-Modell gibt es nur in den Farben Schwarz und Weiß und kostet mit 64 GB Speicher 899 Euro und mit 128 GB 999 Euro.
Die Geräte lassen sich ab sofort im Google Store vorbestellen. Als Vorbestellbonus bis zum 26. Oktober 23.59 Uhr winkt ein Google Nest Hub ohne Aufpreis.
Außer dem Pixel 4 hat Google weitere Produkte vorgestellt: Google zeigt Pixelbook Go und Nest Mini.