Augmented Reality

Google Project Tango wird 2018 eingestellt

Als Google 2014 die AR-Plattform Project Tango vorstellte, waren die Möglichkeiten vielversprechend. Nachdem das Interesse durch Entwickler und Partner eher verhalten geblieben ist, wird im März 2018 das Ende des Projektes besiegelt.
Von Stefan Kirchner

Google Project Tango Google schließt den AR-Veteran Project Tango zum 1. März 2018
Bild: Google / Twitter
Virtual Reality galt einige Zeit als eines der nächsten großen Dinger in der Smartphone-Branche. Einzig Samsung hatte mit seiner Gear-VR-Familie bis zuletzt daran festgehalten, ein enormer Erfolg wurde die Virtuelle Realität aber bisher nicht. Stattdessen ruhen die Hoffnungen auf der erweiterten Realität, auch Augmented Reality (AR) genannt, und genau da werden einem der ersten größeren Projekte die Lichter ausgeschaltet.

Google verkündete über den offiziellen Twitter-Account von Project Tango, dass die Plattform zum 1. März 2018 eingestellt wird. Nachdem bereits die Website offline gegangen ist, soll im März der Support für Entwickler und Hardware-Partner folgen.

Als Ersatz wird das im August vorgestellte ARCore folgen, welches nicht mehr an bestimmte Hardware gebunden ist. Die Möglichkeiten mit ARCore sind um einiges größer und demnächst steht die zweite Entwickler-Vorschau des Plattform-SDK bevor.

Große Erwartungen und Basis für Neues

Google Project Tango Google schließt den AR-Veteran Project Tango zum 1. März 2018
Bild: Google / Twitter
Für manche Entwickler gilt Project Tango bis heute als die erste richtig gute Plattform, um Anwendungen für Augmented Reality zu entwickeln. Allerdings hatte Project Tango schon zu Beginn einen kleinen Nachteil: Neben spezieller Software plus SDK war zusätzlich bestimmte Hardware nötig gewesen.

Unter anderem verfügte das mit einem Nvidia-Chip angetriebene Tango Tablet von LG über spezielle Tiefen-Kameras und Infrarot-Sensoren, um die unmittelbare Umgebung in Echtzeit digital abbilden zu können. Jedoch war dieses Gerät ausschließlich für Entwickler bestimmt gewesen. Vergangenes Jahr Lenovo brachten Lenovo mit dem Phab 2 Pro und Asus mit dem ZenFone AR die einzigen für Endkunden bestimmten Tango-fähigen Smartphones auf den Markt.

Seitdem ist das Ende der Plattform vorher­sehbar gewesen. Die mit Tango gesammelten Erfahrungen sind dabei in die Entwicklung des reinen Software-basierenden ARCore geflossen, wie Nikhil Chandhok im Google-Blog schreibt. Insofern ist Tango letzten Endes nicht komplett verschwunden - es heißt jetzt nur anders und ist funktioneller denn je.

Lesen Sie in einem weiteren Beitrag, wie Fernsehsender mit Augmented Reality wieder für mehr Zuschauer sorgen wollen.

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