Google Soli

Googles Geisterhand: Gesten­steuer­ung per Radar genehmigt

Nach jahrelanger Prüfung hat die FCC grünes Licht für Googles Radar-Gestensteuerung gegeben. Sie könnte die Bedienung von Geräten revolutionieren
Von Wolfgang Korne

Googles neue Steuerung erkennt Gesten mit Radartechnik. Googles neue Steuerung erkennt Gesten mit Radartechnik.
Google /Screenshot teltarif.de
Der tech­ni­sche Fort­schritt bei Smart­phones scheint in den letzten Jahren ein wenig ins Stocken geraten zu sein. Mögli­cher­weise gibt es jetzt wieder einen Schub, und zwar bei der Bedie­nung. Google hat nämlich, wie die Nach­rich­ten­agentur Reuters meldete, von der ameri­ka­ni­schen Federal Commu­ni­ca­tions Commis­sion (FCC) eine Sonder­er­laubnis bekommen, das Projekt Soli weiter zu führen. Dabei handelt es sich um eine Technik, die mit Radar­strahlen Gesten erkennt. So kann man etwa zwischen Daumen und Zeige­finger einen virtu­ellen Knopf drücken oder ein Einstellrad drehen. Damit lassen sich Geräte wie Smart­phones steuern, ohne sie aus der Hosen­ta­sche nehmen zu müssen. Googles neue Steuerung erkennt Gesten mit Radartechnik. Googles neue Steuerung erkennt Gesten mit Radartechnik.
Google /Screenshot teltarif.de

Lange Pause

Erst­mals präsen­tiert wurde das Konzept im Jahr 2015 auf der Google Entwick­ler­kon­fe­renz I/0. Es rief damals ein ziem­lich großes Inter­esse hervor. Doch die Weiter­ent­wick­lung schei­terte am Einspruch von Konkur­renten wie Face­book, die einwandten, es könnten Störungen auf den benutzen Frequenzen zwischen 57 und 64 GHz entstehen. Hinzu­kommt, dass für eine sichere Funk­tio­na­lität die Sende­en­ergie höher sein muss, als sie bisher erlaubt war.

Die FCC sah aber ein öffent­li­ches Inter­esse gegeben, da die Technik eine „inno­va­tive Möglich­keit zur Gesten­steue­rung“ ermög­liche, und gewährte deshalb die Sonder­er­laubnis. Die FCC räumte sogar ausdrück­lich auch die künf­tige Nutzungs­mög­lich­keit in Flug­zeugen ein.

Breites Anwen­dungs­spek­trum

Damit ist der Weg für kommer­zi­elle Produkte mit der neuen Technik frei. Das Anwen­dungs­spek­trum ist breit und umfasst keines­wegs nur Smart­phones. Auch Weara­bles, Smart Home-Geräte oder Autos sind Produkte, die von davon profi­tieren können. Der entspre­chende Chip ist auch schon fertig. Er soll sparsam mit der Energie umgehen und gerade mal 10 x 8 mm groß sein. Damit findet er prak­tisch in jedem Gerät einen Platz.

Google forciert auch auf anderen Gebieten die Entwick­lung von Smart­phones. So haben die Ameri­kaner etwa im Dezember des abge­lau­fenen Jahres ein Patent für falt­bare Displays veröf­fent­licht, bei dem es vor allem um die Halt­bar­keit der Anzeigen geht. Wir haben darüber in einem weiteren Beitrag berichtet.

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