Googles Geisterhand: Gestensteuerung per Radar genehmigt
Googles neue Steuerung erkennt Gesten mit Radartechnik.
Google /Screenshot teltarif.de
Der technische Fortschritt bei Smartphones scheint in den letzten Jahren ein wenig ins Stocken geraten zu sein. Möglicherweise gibt es jetzt wieder einen Schub, und zwar bei der Bedienung. Google hat nämlich, wie die Nachrichtenagentur Reuters meldete, von der amerikanischen Federal Communications Commission (FCC) eine Sondererlaubnis bekommen, das Projekt Soli weiter zu führen. Dabei handelt es sich um eine Technik, die mit Radarstrahlen Gesten erkennt. So kann man etwa zwischen Daumen und Zeigefinger einen virtuellen Knopf drücken oder ein Einstellrad drehen. Damit lassen sich Geräte wie Smartphones steuern, ohne sie aus der Hosentasche nehmen zu müssen.
Googles neue Steuerung erkennt Gesten mit Radartechnik.
Google /Screenshot teltarif.de
Lange Pause
Erstmals präsentiert wurde das Konzept im Jahr 2015 auf der Google Entwicklerkonferenz I/0. Es rief damals ein ziemlich großes Interesse hervor. Doch die Weiterentwicklung scheiterte am Einspruch von Konkurrenten wie Facebook, die einwandten, es könnten Störungen auf den benutzen Frequenzen zwischen 57 und 64 GHz entstehen. Hinzukommt, dass für eine sichere Funktionalität die Sendeenergie höher sein muss, als sie bisher erlaubt war.
Die FCC sah aber ein öffentliches Interesse gegeben, da die Technik eine „innovative Möglichkeit zur Gestensteuerung“ ermögliche, und gewährte deshalb die Sondererlaubnis. Die FCC räumte sogar ausdrücklich auch die künftige Nutzungsmöglichkeit in Flugzeugen ein.
Breites Anwendungsspektrum
Damit ist der Weg für kommerzielle Produkte mit der neuen Technik frei. Das Anwendungsspektrum ist breit und umfasst keineswegs nur Smartphones. Auch Wearables, Smart Home-Geräte oder Autos sind Produkte, die von davon profitieren können. Der entsprechende Chip ist auch schon fertig. Er soll sparsam mit der Energie umgehen und gerade mal 10 x 8 mm groß sein. Damit findet er praktisch in jedem Gerät einen Platz.
Google forciert auch auf anderen Gebieten die Entwicklung von Smartphones. So haben die Amerikaner etwa im Dezember des abgelaufenen Jahres ein Patent für faltbare Displays veröffentlicht, bei dem es vor allem um die Haltbarkeit der Anzeigen geht. Wir haben darüber in einem weiteren Beitrag berichtet.