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App-Berechtigungen: Darauf sollten Sie achten

Kostenlose Apps bezahlen Nutzer oft mit dem Zugriff auf ihre Daten - wir verraten Ihnen, worauf Sie achten sollten.
Von Marie-Anne Winter

Viele Gratis-Apps bezahlen Nutzer mit dem Zugriff auf ihre Daten. Viele Gratis-Apps bezahlen Nutzer mit dem Zugriff auf ihre Daten.
Bild: teltarif.de
Einerseits sind kostenlose Apps eine nette Sache - sie können praktische Helfer im Alltag sein, etwa der Barcode-Scanner, die Navigationsapp oder auch eine Wasserwaagen- oder Taschenlampen-Funktion. Aber App-Entwickler sind in der Regel keine selbstlosen Idealisten - sie wollen von ihren Anwendungen profitieren. Etwa in dem ihre App ihnen verrät, was die Nutzer sonst noch so mit ihrem Smartphone anstellen. Viele Anwendungen sammeln Daten, die ein lukratives Geschäft sein können, etwa für Werbetreibende, die anhand eben dieser Daten passgenau Werbung ausliefern können. Wobei das noch eine der harmlosenen Anwendungen ist. Das Bezahlen mit Daten ist also gang und gäbe - und meist ist das Verhältnis vom Wert der Daten zum Wert der App für den Anwender viel ungünstiger als für den Entwickler.

Viele Gratis-Apps bezahlen Nutzer mit dem Zugriff auf ihre Daten. Viele Gratis-Apps bezahlen Nutzer mit dem Zugriff auf ihre Daten.
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Deshalb ist es wichtig, im Blick zu behalten, welche Berechtigungen man den jeweiligen Apps einräumt. Dass eine Taschenlampen-App auf die Kamera und das damit verbundene Blitzlicht zugreifen will, liegt auf der Hand. Aber was will eine solche Anwendung mit dem Telefonbuch? Hier sollte man stutzig werden und keine entsprechende Freigabe erteilen. Bereits vor Jahren wurde eine Taschenlampen-App als Spion enttarnt. Aufpassen sollte man auch beim Zugriff auf SMS - denn häufig werden Sicherheitsanfragen per SMS beantwortet. Hat eine App hier Zugriff, ist die Sicherheitslücke quasi vorprogrammiert.

Der gesunde Menschenverstand

Apps können zig verschiedene Berechtigungen anfordern - von einem bestimmten Speicherort über den Zugriff auf Kamera und Mikrofon bis hin zur Berechtigung, auf sensible Daten im Adressbuch zuzugreifen. Deshalb sollte man bereits vor dem Download einer App nachschauen, ob die geforderten Berechtigungen überhaupt zur angeblichen Funktion der App passen.

Auch der Hersteller der App kann aufschlussreich sein - als seriös bekannte Entwickler werden eher nicht das Risiko eingehen, durch dubioses Verhalten ihrer Programme ihren Ruf aufs Spiel zu setzen - aber eine Garantie ist das natürlich nicht. Genau wie der Umkehrschluss falsch ist, dass unbekannte Programmierer nur darauf aus seien, Daten abzugreifen. Aufschlussreich können auch Downloadzahlen oder die Bewertungen in den Appstores sein. Apps, die tatsächlich nur das tun, was sie sollen, sollten bei anderen Nutzern beliebter sein. Doch leider können auch solche Daten gefälscht werden. Und nicht jedes zunächst seriös erscheinende Appangebot ist es auch wirklich - manche Anbieter machen geschickt Namen und Logos namhafter Hersteller nach, so dass man auf den ersten Blick denken kann, es handele sich tatsächlich um die bekannte Marke. Wenn man sich nicht sicher ist, was die gewünschte App taugt, empfiehlt sich eine weitere Recherche auf entsprechenden Fachseiten im Internet.

Konsequent aufräumen

Wenn eine App nicht nachvollziehbare Berechtigungen anfordert, sollte man auf jeden Fall die Finger davon lassen und sich nach einer Alternative umsehen. Inzwischen gibt es dermaßen viele Angebote, dass bestimmt auch eins dabei ist, bei dem sich weniger Bauchschmerzen einstellen. Natürlich gibt es auch Berechtigungen, die ohne große Bedenken erteilt werden können, so ist es für eine WetterApp sinnvoll, wenn sie auf den jeweiligen Standort zugreifen kann, um eine entsprechende Vorhersage zu liefern. Sie tut das dann unter Umständen die ganze Zeit - theoretisch könnte man der App diese Berechtigung nach jeder Nutzung wieder entziehen, aber kaum ein Nutzer wird einen solchen Aufwand treiben wollen.

Besonders wichtig ist der Blick auf die Berechtigungen für eine App bei älteren Smartphones. Bei älteren Android-Versionen kann nämlich nur ein genereller Zugriff erteilt werden, eine Beschränkung auf einzelne Komponenten ist nicht möglich. Wenn man das nicht tut, lassen sich die Apps nicht nutzen. Und dann bleibt noch die Frage, welche Apps man tatsächlich braucht und entsprechend nutzt. Apps, die sich ungenutzt auf dem Smartphone breit machen, sollten am besten gelöscht werden. Insofern lohnt es sich, regelmäßig zu überprüfen, welche Apps verwendet werden und welche nicht. Auf diese Weise lässt sich zwar ein Missbrauch von Daten nicht verhindern, aber zumindest wird die Wahrscheinlichkeit, dass es passiert, verringert.

In unserem Ratgeber finden Sie weitere Tipps, wie Sie die Sicherheit auf Ihrem Smartphone erhöhen können.

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