Zwei Karten

Dual-SIM-Handy - "Ich bin zwei Handys"

Mit einem Dual-SIM-Handy kann der Nutzer zwei SIM-Karten gleich­zeitig verwenden, beispiels­weise für private und beruf­liche Nutzung oder die deut­sche mit einer auslän­dischen SIM. Wir infor­mieren über Vor- und Nach­teile von Dual-SIM.
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Dual-SIM: Zwei SIM-Karten in einem Gerät Dual-SIM: Zwei SIM-Karten in einem Gerät
Bild: teltarif.de
Sie wollen Privates und Beruf­liches trennen, aber trotzdem nicht zwei Handys mit sich herum­tragen? Oder sie möchten zusätz­lich zu Ihrem Lauf­zeit­vertrag einem güns­tigen Discounter-Tarif verwenden?

Viel­leicht möchten Sie auch verschie­dene Tarife mitein­ander kombi­nieren, zum Beispiel einen beson­ders güns­tigen mobilen Daten­tarif mit einem sepa­raten Telefon-Tarif. All dies sind mögliche Einsatz-Szena­rien für Dual-SIM-Smart­phones. Die Tech­nologie ermög­licht die Nutzung von zwei SIM-Karten gleich­zeitig in einem Mobil­telefon. Mittler­weile sind Dual-SIM-Handys bei prak­tisch allen Anbie­tern zu finden.

Dual-SIM: Zwei SIM-Karten in einem Gerät Dual-SIM: Zwei SIM-Karten in einem Gerät
Bild: teltarif.de
Die große Ausnahme war lange Zeit Apple mit dem iPhone, die ersten iPhone-Genera­tionen unter­stützten die Dual-SIM-Technik nicht. Immer noch kann man nur eine physi­sche SIM-Karte in ein iPhone stecken. Doch seit 2016 gibt es zusätz­lich zur physi­schen SIM die eSIM in diversen iPad-Modellen und seit 2018 im iPhone. Damit sind nun auch zwei Mobil­funk­anschlüsse in Apple-Geräten nutzbar.

Lohnend ist die Dual-SIM-Tech­nologie für alle, die ihre SIM-Karten oft tauschen müssen. Wer keine Lust hat, zwei Handys herum­zu­schleppen oder auf das mühsame Wech­seln der Karte verzichten möchte, findet in den Dual-SIM-Geräten eine gute Alter­native. Wer beispiels­weise bei Reisen in Länder außer­halb der Euro­päischen Union eine lokale SIM-Karte im Reise­land erwirbt, kann diese in einem Dual-SIM-Handy gleich­zeitig mit der deut­schen SIM-Karte verwenden und bleibt so auch notfalls auf der deut­schen Rufnummer erreichbar.

Spei­cher­karte und/oder zweite SIM-Karte

Viele Smart­phones unter­stützen zwar die Dual-SIM-Technik, bauart­bedingt ist der zweite SIM-Steck­platz aber so ausge­staltet, dass der Nutzer dort entweder eine zweite SIM-Karte oder eine microSD-Spei­cher­karte einlegen kann. Der Verzicht auf einen sepa­raten microSD-Steck­platz erlaubt zwar, dass die Smart­phones dünner oder schlanker gebaut werden können. Viele Anwender möchten aber weiterhin zwei SIM-Karten und zusätz­lich eine Spei­cher­karte verwenden, darum setzen einige Hersteller weiterhin auf Geräte mit drei Steck­plätzen

Die Dual-SIM-Technik birgt auch Nach­teile. Wir zeigen Ihnen in diesen nach­folgenden Abschnitten, was Sie beachten sollten.

Aktu­elle Dual-SIM-Handys

Dual-Standby versus Dual-Active

Dual-SIM-Module sind entweder als Standby-Modul oder als Active-Modul erhält­lich. Bei einem Dual-Standby-Modul sind stets beide SIM-Karten ins Netz einge­bucht und erreichbar, solange nicht tele­foniert wird. Sobald man jedoch auf einer SIM tele­foniert, ist die andere Karte nicht mehr ins Netz einge­bucht und somit auch nicht mehr erreichbar. Einge­hende Anrufe werden an die Mailbox weiter­geleitet.

Handelt es sich bei einem Gerät hingegen um ein Dual-Active-Modul, so besteht die Möglich­keit, einen einge­henden Anruf auf der einen SIM-Karte anzu­nehmen, während man mit der anderen Karte tele­foniert, und gegebenen­falls zum zweiten Anrufer zu wech­seln.

Mögliche Einschrän­kungen bei Dual-SIM-Handys

Bisweilen geht die Zwei-Karten-Funk­tion mit Ein­schrän­kungen einher - zum Beispiel wenn die Dual-SIM-Slots im Telefon nur bestimmte SIM-Formate zulassen. So kann es zum Beispiel vor­kommen, dass ein Slot als Mini-SIM-Slot ausge­legt ist, während der andere nur Micro-SIMs erlaubt. Kompli­ziert wird es, wenn zusätz­liche Ein­schrän­kungen bezüg­lich des Mobil­funk­standards bestehen. Bei manchen Modellen unter­stützt nur einer der SIM-Slots die mobile Daten­über­tragung via LTE, der zweite Slot jedoch nur GSM oder UMTS. Gege­benen­falls lässt sich aber auch in der Soft­ware des Smart­phones umstellen, welche SIM per LTE im Netz surfen soll und welche für Tele­fonate und SMS gedacht ist.

Alter­native: Dual-SIM-Adapter

Dual SIM Adapter fürs iPhone von Callstel Aus eins mach zwei: Dual-SIM-Adapter von Callstel fürs iPhone
Bild: Callstel
Wer sich nicht extra ein neues Handy mit Dual-SIM-Funk­tion zulegen möchte, kann alter­nativ auf einen SIM-Karten-Adapter zurück­greifen. Einfache Dual-SIM-Adapter sind bereits ab 15 Euro erhält­lich. Manche Modelle werden direkt im Gehäuse des Handys unter­gebracht, wobei zwei Nano-SIM-Karten in einem Adapter im Mini-SIM-Format stecken. Bei anderen Adap­tern wird die Zweit­karte außen am Handy ange­bracht und über ein Kabel mit der ersten SIM-Karte verbunden. Über die Eingabe von Zahlen-Codes oder per App kann der Nutzer zwischen den beiden SIM-Karten im Adapter hin- und herschalten.

Bei einem Smart­phone mit Dual-SIM-Adapter ist üblicher­weise immer nur eine Ruf­nummer zurzeit erreichbar. Wer dies umgehen möchte, kann einen Adapter mit Blue­tooth-Ver­bindung verwenden. Entspre­chende Lösungen sind für unter­schiedliche iPhone- und Android-Modelle erhält­lich (zum Beispiel von den Anbie­tern Simore oder G-Telware). Zwar fallen die Blue­tooth-Adapter deut­lich teurer aus als die Vari­ante mit Kabel, sie bieten jedoch auch Vorteile. Über Blue­tooth sind mehrere SIM-Karten gleich­zeitig erreich­bar und man kann nicht nur eine zweite, sondern sogar eine dritte SIM-Karte in einem Gerät nutzen.