E-Book-Reader

E-Book-Reader als Alternative zum gedruckten Buch

Dank neuer Lese­geräte werden E-Books zur ernst­haften Alter­native zum gedruckten Buch. Bei manchen Modellen kann der Text auf dem Bild­schirm mit Anmer­kungen versehen werden. Platz­spa­rend sind die elek­tro­nischen Bücher auch.
Von Rita Deutschbein

E-Book-Reader bieten einige Vorzüge gegen­über klas­sischen Büchern: Die Inhalte kommen aus dem Internet via (draht­loser) Daten­übertragung in Form von E-Books schnell und ohne großen Aufwand auf das Gerät und ersparen den Gang in den Buch­laden. Zudem spei­chern moderne Lese­geräte meist hunderte Bücher, wodurch der Platz im Bücher­regal entfällt, und bieten Strom für mehrere Wochen.

Ein weiterer Vorteil der Geräte ist die Möglich­keit der indi­vidu­ellen Text­anpassung wie Schrift­größe und Schrift­art, Zeilen­abstand und Bild­schirm-Layout. Sie machen es auch für Seh­behinderte möglich Bücher zu lesen. Außerdem bietet ein E-Book einem die Möglich­keit, Text­stellen wie in einem klas­sischen Buch anzu­strei­chen. Die Verwen­dung von Lese­zeichen ist eben­falls obli­gatorisch.

Amazons Kindle Amazons Kindle
Bild: Amazon
Doch auch Nach­teile kommen mit dem E-Book: Für viele Leser hat der Griff zum Buch etwas Kultu­relles und der Anblick eines vollen Bücher­regals ist etwas Beson­deres. Zudem ist das Hand­ling der E-Book-Reader im Vergleich zu echten Papier-Seiten gerade am Anfang gewöhnungs­bedürftig. Auch braucht ein echtes Buch keinen Akku und spart dadurch Strom.

Viele E-Book-Reader bieten viel mehr als die eigent­liche Lese­funktion. Zu den Merk­malen aktu­eller Geräte gehören häufig auch inte­grierte Bild­betrachter und Browser. Darüber hinaus sind seit Längerem auch E-Book-Reader mit be­leuch­tetem Display erhält­lich. Mit Tablets sind die Lese­geräte dennoch nicht zu verglei­chen, da sie meist mit so­genannten e-Ink-Displays aus­gestat­tet sind. Diese haben den Vorteil, dass sie die Schrift wie auf echtem Papier darstellen und dadurch sowohl klas­sisches Buch-Feeling verleihen, als auch die Lese­freundlich­keit erhöhen. Die Darstel­lung ist bei den meisten Modellen mono­chrom, verein­zelt werden aber auch E-Book-Reader mit farbigen e-Ink-Displays ange­boten. Ein Beispiel ist der PocketBook Color Lux.

Wie alles begann...

E-Book-Reader sind keines­wegs eine neuar­tige Erfin­dung. Bereits zu Beginn der 1990er Jahre brachte Sony den soge­nannten Data Discman auf den Markt - ein Lese­gerät, das auf Mini-CD-Roms gespei­cherte Bücher mit 32 mal 10 Zeichen und mit einer Auflö­sung von 256 mal 160 Pixel darstellen konnte. Der Data Discman, für den über­wiegend Nach­schlage­werke in digi­taler Form zur Ver­fügung standen, schaffte den Durch­bruch aller­dings nie.

14 Jahre später wagte sich Sony erneut an das Thema E-Book-Reader heran und brachte 2004 das Lese­gerät Librie EBR-1000EP auf den japa­nischen Markt. Der Librie fand zumin­dest dort regen Zuspruch: Mit seinem e-Ink-Display und einer Auflö­sung von 800 mal 600 Pixel galt er als echte Alter­native zum herkömm­lichen Taschen­buch. Dem Vorbild von Sony folgten ab 2006 E-Book-Reader wie der iLiad der Firma iRex Techno­logies, der Sony Reader (Nach­folger des Librie) sowie die Modelle Hanlin V2 und V8 von Jinke Elec­tro­nics. Auch der franzö­sische Hersteller Bookeen brachte 2007 mit dem Cybook sein erstes eigenes Lese­gerät heraus.

2007 war auch das Jahr, in dem der Online-Händler Amazon seinen Kindle vorstellte. Die erste Gene­ration des Lese­gerätes wurde für 259 US-Dollar ein­geführt und bot durch ein inte­griertes Mobil­funk­modul draht­losen Zugriff auf Amazons Online-Shop sowie einen Spei­cher, der bis zu 200 E-Books fasste. Zwei Jahre nach dem ersten Kindle wurde der Kindle DX vorge­stellt - ein 9,7 Zoll großer Reader, der sich über­wie­gend an Geschäfts­leute rich­tete. Nach langen Verhand­lungen wurde am 21. April 2011 die mittler­weile dritte Genera­tion von Amazons E-Book-Reader auch in Deutsch­land zugäng­lich. Ein halbes Jahr später stellte Amazon mit dem Kindle 4 eine weitere Kindle-Gene­ration vor. Seit April 2012 sind mit den verschie­denen Modellen des Kindle Touch auch Amazons erste E-Book-Reader mit Touch­screen in Deutsch­land erhält­lich.

Neben Amazon zählt Tolino mitt­ler­weile zu den großen Playern auf dem Markt. Die Geräte dieses Herstel­lers werden unter anderem in Buch­han­dels­ketten wie Thalia und Hugen­dubel ange­boten. Neben Touch­screen-Geräten hat Tolino - wie viele andere eReader-Hersteller - auch wasser­feste E-Book-Reader sowie Geräte mit größerem Bild­schirm im Angebot.

Tolino Epos: Groß und wasserfest Tolino Epos: Groß und wasserfest
Bild: Tolino
Gab es früher eine Viel­zahl an E-Book-Reader-Her­stellern wie den Pionier Sony, Oyo, Bookeen und Trekstor, hat sich die Auswahl mitt­ler­weile mini­miert. Heute sind vor allem die Geräte von Amazon, Tolino, PocketBook und Kobo bekannt. Einige Her­steller stellen auch so­genannte Lese-Apps für Android und iOS zur Ver­fügung, mit denen sich E-Books auch auf dem Smart­phone oder Handy lesen lassen.

Auf weiteren Seiten zu E-Book-Readern lesen Sie, welche Modelle aktuell ver­füg­bar sind, worin sich die ver­schie­denen ePaper-Displays unter­scheiden und welche Ein­schrän­kungen der Kopier­schutz bringt:

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