"Hallo Magenta": Datenschützer äußern Bedenken
"Hallo Magenta" ist im Visier der Datenschützer.
Bild: Deutsche Telekom
Die Deutsche Telekom gerät wegen Datenschutzmängeln bei ihrem smarten Lautsprecher „Hallo Magenta“ in die Kritik von Daten- und Verbraucherschützern. Das Konzept, mit dem Datenschutz als Standortvorteil in Europa zu werben, finde er zwar „grundsätzlich wichtig und gut“, sagte der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar dem Handelsblatt. Die Aussagen des Konzerns zu Datenschutzfragen „lassen jedoch Zweifel offen“. Konkret bemängelt Caspar, dass sich die Telekom entgegen ihres Werbeversprechens, die Verarbeitung der Nutzerdaten erfolge ausschließlich innerhalb der Europäischen Union, in der Datenschutzerklärung das Recht einräumt, die Daten auch von Dienstleistern außerhalb der EU auswerten zu lassen.
"Hallo Magenta" ist im Visier der Datenschützer.
Bild: Deutsche Telekom
Telekom fragt die Kunden nicht
Dazu sei, anders als von der Telekom vorgesehen, „eine informierte Einwilligung im Rahmen des Opt-In-Prinzips erforderlich“, sagte Caspar . „Mit der Erfüllung eines Vertrags zu argumentieren ist problematisch, da die Vertragserfüllung gegenüber dem Kunden eben nicht die manuelle Auswertung von dessen Sprachnachrichten erfordert.“ Caspar betonte, um aufgeklärt einzuwilligen, müsse der Kunde „transparent“ darüber informiert werden, dass die Sprachdaten gespeichert und ausgewertet würden und dass ein „nicht unerhebliches Risiko von Fehlaktivierungen in seinem Umfeld“ bestehe.
Daten gelangen zu "Wartungszwecken" ins Nicht-EU Ausland
Vorbehalte äußerte auch Dennis Romberg vom Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV). Es erschließe sich nicht, wieso Daten außerhalb der EU übertragen werden müssten. „Hier könnte man das Datenschutzversprechen wirklich ernst nehmen und es gar nicht zu solchen Situationen kommen lassen und somit das Vertrauen der Verbraucher in den Dienst wirklich stärken“, sagte Romberg dem Handelsblatt.
Auf Nachfrage des Handelsblatts erklärte die Telekom, dass es außerhalb der EU nicht um Datenverarbeitung, sondern um „Wartungszugriffe eines unserer Dienstleister“ gehe. Dabei könne es sich um „Softwareupdates handeln oder um Notfall-Eingriffe“, solche Eingriffe dürften jedoch nicht zur gezielten Auswertung personenbezogener Daten verwendet werden.
„Hallo Magenta“ hatte mit einigen Startschwierigkeiten zu kämpfen. Ursprünglich hätte die Konkurrenz für Alexa & Co. bereits im letzten Jahr auf den Markt kommen sollen. Die Deutsche Telekom war aber mit der Qualität des Produktes nicht zufrieden. Seit einigen Wochen wird der Smart Speaker nun endlich verkauft. teltarif.de hatte bereits die Gelegenheit ihn einem ausführlichen Test zu unterziehen.