Marktanteile

Xiaomi steigt zur Nummer drei im Smartphone-Markt auf

Der chinesische Hersteller Xiaomi konnte im Smartphone-Geschäft weiter aufsteigen. Samsung verliert hingegen seinen Smartphone-Bonus. Nicht nur Apple setzt dem Marktführer zu. Auch zunehmend konkurrenzfähige Produkte aus China bedrohen das Geschäft der Südkoreaner.
Von dpa / Paulina Heinze

Samsung-Smartphone vor Xiaomi-Werbung Aufsteiger Xiaomi ist Nummer drei im Smartphone-Markt
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Der chinesische Senkrechtstarter Xiaomi ist laut Marktforschern zur Nummer drei im Smartphone-Geschäft aufgestiegen. Xiaomi verkauft seine Geräte vor allem in China über das Internet. Der Anbieter setzte im vergangenen Quartal 17,3 Millionen Geräte ab, wie die Analysefirma IDC errechnete. Mit einem Marktanteil von 5,3 Prozent überholte Xiaomi knapp die etablierten Rivalen Lenovo und LG.

An der Spitze musste Marktführer Samsung deutlich Federn lassen. Der Marktanteil fiel laut IDC auf 23,8 Prozent. Im Vorjahresquartal kam noch fast jedes dritte Computer-Handy weltweit (32,5 Prozent) von den Südkoreanern. Samsung verkaufte jetzt noch 78,1 Millionen Smartphones, vor einem Jahr waren es 85 Millionen.

Damit wurde Samsung nach IDC-Berechnungen fast doppelt so viele Smartphones los wie die Nummer zwei Apple mit 39,3 Millionen. Die teureren iPhones sind aber deutlich profitabler, während Samsung auch viele günstige Geräte verkauft. Der Smartphone-Markt insgesamt wuchs im vergangenen Vierteljahr um gut ein Viertel auf 327,6 Millionen Geräte, wie IDC berichtete.

Samsung mit Gewinneinbruch - Preiskampf wird härter

Samsung-Smartphone vor Xiaomi-Werbung Aufsteiger Xiaomi ist Nummer drei im Smartphone-Markt
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Samsung hat im umkämpften Smartphone-Markt an Boden verloren. Diese Entwicklung schlägt sich auch in den Geschäfts­zahlen nieder: Im dritten Quartal 2014 verzeichnete das Technologie-Unternehmen zwar weiterhin einen Milliarden­gewinn. Doch infolge des sinkenden Absatzes bei teuren Smartphone-Geräten und des Preisdrucks blieb unterm Strich nur noch halb so viel übrig wie im vergangenen Jahr. Der Leiter für Anleger­beziehungen, Robert Yi, räumte ein, dass Samsungs Reaktion auf den globalen Preiskampf "nicht schnell genug war".

Der Überschuss fiel mit 4,2 Billionen Won (etwa 3,2 Milliarden Euro) auf das niedrigste Niveau seit drei Jahren. Wie der weltgrößte Hersteller von Speicherchips, Fernsehern und Handys weiter mitteilte, ging der Umsatz um 19,6 Prozent auf 47,45 Billionen Won zurück. Das operative Ergebnis fiel im Jahresvergleich um rund 60 Prozent. Es war der vierte Quartals­rückgang in Folge.

Der Absatz von Smartphones sei im vergangenen Quartal leicht gestiegen, hieß es in einer Mitteilung Samsungs. Doch sei das vor allem auf Geräte im mittleren und unteren Preissegment zurückzuführen. Die Preise für ältere Modelle seien gesunken, zudem sei der Absatz von teuren Geräte zurückgegangen. Die Auswirkung des neuen Vorzeige-Smartphones Galaxy Note 4, das Samsung Ende des dritten Quartals herausbrachte, sei marginal gewesen.

Für das wichtige Schlussquartal erwartet Samsung eine steigende Nachfrage nach Smartphones und Tablet-Computern. Allerdings werde sich der Wettbewerb um neue Modelle und niedrigere Preise verschärfen. "Die Unsicherheiten bleiben, ob wir uns im mobilen Bereich erholen werden", sagte Samsung-Manager Yi. Mit der Sparte IT und mobile Kommunikation (IM) erwirtschaftet die Elektroniktochter des Samsung-Konzerns den größten Teil ihres Umsatzes.

Insgesamt erwartet Samsung Electronics "vorsichtig" für das vierte Quartal eine Ertragssteigerung aufgrund einer wachsenden Nachfrage nach Fernsehgeräten und weiteren Wachstums­impulsen im Speicher­geschäft. Im Chipgeschäft verbuchte Samsung in den Monaten Juli bis September erstmals seit drei Jahren einen höheren Gewinn als in der Mobilsparte. In der Sparte Device Solution (Halbleiter) lag der operative Gewinn den Angaben zufolge bei 2,3 Billionen Won, nach 2,1 Billionen Won im zweiten Quartal.

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