Chefsache 5G

Diese 5G-Anwendungen werden in Aachen erfunden

Schnelle Netze sind für die produzierende Industrie interessant. Ericsson stellte mit Partnern in Hannover erste Prototypen und Konzepte vor. Ein gemeinsames 5G-Forschungsnetz soll die Produktion 4.0 erproben.
Von der Hannover Messe berichtet

Hoher Besuch: Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel (Mitte) und Schwedens Ministerpräsident Stefan Löfven (rechts daneben) Hoher Besuch: Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel (Mitte) und Schwedens Ministerpräsident Stefan Löfven (rechts daneben)
Foto: obs / Ericsson GmbH
5G war eines der Top-Themen der Hannover Messe Indus­trie und es lag Bundes­kanz­lerin Angela Merkel persön­lich am Herzen. Deshalb besuchte sie die Hannover Messe und ließ sich vom Aachener Fraun­hofer-Institut für Produk­ti­ons­tech­no­logie (Fraun­hofer IPT) und dem schwe­di­schen Mobil­funk­netz­aus­rüster Ericsson in Anwe­sen­heit des schwe­di­schen Minis­ter­prä­si­denten Stefan Löfven den "ganz­heit­li­chen Ansatz für die Erfor­schung des indus­tri­ellen Einsatzes von 5G in der Industry 4.0 - das Konzept des 5G-Industry Campus Europe" zeigen. Hoher Besuch: Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel (Mitte) und Schwedens Ministerpräsident Stefan Löfven (rechts daneben) Hoher Besuch: Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel (Mitte) und Schwedens Ministerpräsident Stefan Löfven (rechts daneben)
Foto: obs / Ericsson GmbH

Deutsch-schwe­di­sche Koope­ra­tion

Fraun­hofer und Ericsson haben ein Konzept entworfen, um in einem 5G-Forschungs­netz die Einsatz­ge­biete der neuen Mobil­funk­tech­no­logie auf dem Aachener Campus zu erproben. In der Maschi­nen­halle des Fraun­hofer IPT wurde bereits letztes Jahr ein 5G-Netz in Betrieb genommen. "Ein konse­quenter nächster Schritt in diese Rich­tung könnte nun die groß­flä­chige Vernet­zung über das Fraun­hofer IPT hinaus sein", schlägt Niels König, Projekt­leiter 5G bei Fraun­hofer IPT, vor. Sein Forschungs­in­stitut ist im Umfeld der Univer­sität RWTH in Aachen bereits mit der König­lich Tech­ni­schen Hoch­schule in Stock­holm direkt verbunden. So können Produk­ti­ons­ab­läufe über schnelle Verbin­dungen koor­di­niert werden. Im Labor in Stock­holm wurde ein in Aachen gefer­tigtes Muster vermessen, die aktu­ellen Ergeb­nisse flossen sofort in die Produk­tion weiterer Teile in Aachen ein. Kontrollbildschirm einer koordinierten Produktion zwischen Stockholm und Aachen in Echtzeit. Kontrollbildschirm einer koordinierten Produktion zwischen Stockholm und Aachen in Echtzeit.
Foto: Henning Gajek / teltarif.de

5G-Industry Campus Europe

In Hannover wurde das Konzept des "5G-Industry Campus Europe" im Detail vorge­stellt. Die Idee ist viel­ver­spre­chend: Zahl­reiche Unter­nehmen haben sich auf dem Campus der RWTH Aachen nieder­ge­lassen, um den engen Kontakt zu Forschungs­ein­rich­tungen zu nutzen, um Anwen­dungen der Indus­trie 4.0 aus den Berei­chen Ferti­gung und Logistik zu entwi­ckeln und zu erproben.

"Wir haben schon früh bei Entwick­lung des Mobil­funk­stan­dards 5G Wert darauf gelegt, im Rahmen von Forschungs­ko­ope­ra­tionen die Anfor­de­rungen der Indus­trie zu verstehen«, erklärt Jan-Peter Meyer-Kahlen, Leiter des ICT Deve­lo­p­ment Centers Eurolab Aachen. "Geeig­nete indus­tri­elle 5G-Test­felder spielen in diesem Kontext eine sehr große Rolle."

Damit der Einsatz von 5G für die späteren Anwender attraktiv wird, sollen auch Sensoren, Roboter oder Werk­zeug­ma­schinen entwi­ckelt und in einer "hete­ro­genen Produk­ti­ons­um­ge­bung" (also wo Geräte von verschie­denen Herstel­lern und mit verschie­denen Anwen­dungs­ge­bieten laufen) getestet werden.

Fraun­hofer IPT verfügt über lang­jäh­riger Erfah­rung zum Thema Produk­tion über das erste 5G-New-Radio-System, das voll­ständig drahtlos in einer Produk­ti­ons­test­an­lage arbeitet. Ericsson hat dafür die passende Mobil­funkin­fra­struktur gelie­fert. Ericsson forscht selbst in Herzo­gen­rath bei Aachen und betreut von dort die 5G-Indus­trie­pro­gramme. In der 5G-Arena zeigt Ericsson die Funktion von MIMO anhand eines gut verständlichen Modells. In der 5G-Arena zeigt Ericsson die Funktion von MIMO anhand eines gut verständlichen Modells.
Foto: Henning Gajek / teltarif.de

MIMO verfolgt die Nutzer

Anschau­lich demons­trierte Ericsson in der 5G-Arena (Halle 16), wie die verfol­gende Antenne namens MIMO funk­tio­niert. Das Modell war auch bei der Einwei­hung des 5G-Labs von Voda­fone in Düssel­dorf vorge­stellt worden.

Doch das ist nicht alles, was Ericsson auf der Hannover Messe gezeigt hat. Lesen Sie im zweiten Teil unseres Berichts: Ericsson Industry Connect - das 5G-Netz im Selbstbau.

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