Den richtigen Router für (V)DSL, TV-Kabel & Glasfaser finden
Einfach gesagt: Der neu erworbene Router muss zunächst für die verwendete Anschlusstechnik (VDSL, Kabel, Glasfaser) geeignet sein. Die Anstrengungen der Netzbetreiber beim Netzausbau haben dazu geführt, dass es in den kommenden Jahren immer weniger ADSL-Anschlüsse geben wird. Der Kauf eines billigen Routers, der lediglich ADSL mit 16 MBit/s unterstützt, ist heutzutage darum nicht mehr empfehlenswert.
Doch auch bei den VDSL-Routern gibt es zahlreiche Abweichungen bei unterstützten Standards. Viele immer noch im Handel erhältliche Router unterstützen lediglich VDSL mit bis zu 100 MBit/s, aber kein VDSL-Vectoring mit 250 MBit/s. Wird der eigene Anschluss in den kommenden Jahren definitiv nicht aufgerüstet, kann man für VDSL 100 zu einem derartigen günstigeren Router greifen. Zukunftssicherer ist aber ein Modell, das VDSL-Vectoring mit 250 MBit/s unterstützt.
Auch bei TV-Kabel-Internet-Anschlüssen sollten Käufer unbedingt einen Router mit Kabel-Modem erwerben, der mindestens den Standard DOCSIS 3.1 unterstützt. Kabel-Router, die nur DOCSIS 3.0 unterstützen, sind nicht mehr empfehlenswert. Dies wird dann wichtig, wenn die TV-Kabel-Internet-Anbieter Anschlüsse jenseits der Grenze von 1 GBit/s anbieten werden, womit in den kommenden Jahren zu rechnen ist. Mit DOCSIS 4.0 sollen zukünftig bis zu 10 GBit/s im Down- und 6 GBit/s im Upstream möglich sein.
Zahlreiche Router-Modelle auf dem Markt
Fotos: AVM/D-Link, Montage: teltarif.de
WLAN-Standard auf dem neusten Stand
Die Unterstützung für den Standard WLAN-ac muss heute jeder neu gekaufte Router zwingend mitbringen, noch besser ist es aber, gleich ein Modell mit WLAN-ax-Support zu erwerben.
Wichtig: Lassen Sie sich bei der Werbung für Router nicht von den Angaben zu den maximalen WLAN-Geschwindigkeiten blenden, denn die tatsächliche Performance des WLAN-Signals fällt in der Regel deutlich geringer aus. Trotzdem werben die Hersteller mit den Brutto-Geschwindigkeiten. Wie Sie Störungen im WLAN beheben können, zeigen wir in diesem Ratgeber.
Aktuelle Router müssen Dualband-fähig sein. Das bedeutet, dass sie die zwei Frequenzbänder um 2,4 GHz und um 5 GHz beherrschen. Das 5-GHz-Frequenzband wird nämlich ausschließlich für WLAN verwendet, während das ältere 2,4-GHz-Frequenzband hingegen auch von anderen Geräte-Gattungen wie zum Beispiel Funkmikrofonen genutzt wird (auch Mikrowellenherde können hier Störungen verursachen).
Die Unterstützung mehrere Bänder hat darüber hinaus den Vorteil, dass man unterschiedliche Netzkennungen (SSID) am selben Ort verwenden und die verbundenen Endgeräte somit auf mehrere Netzkennungen verteilen kann. Bei einem modernen Mesh-Router sollte das allerdings nicht mehr notwendig sein.
Die Anschlüsse bei einem Netgear-Router
Bild: Netgear
Diese Anschlüsse sollte ein Router haben
Für die Verbindung zur Internet-Anschlussdose dient bei (V)DSL-Routern ein WAN-Port, der mit der TAL-Dose (oder bei älteren ADSL-Anschlüssen mit dem DSL-Splitter) verbunden wird. Bei Kabel-Routern ist es der Koaxialanschluss, bei Glasfaser-Routern der SFP-Port. Jeder Router muss über mindestens einen Gigabit-LAN-Port verfügen, besser sind mindestens vier Gigabit-Ethernet-Anschlüsse. Inzwischen gibt es auch erste Router mit 2,5-Gigabit-Ethernet-Anschluss.
Jeder Router sollte auch eine, besser zwei USB-Schnittstellen haben, die als (blau eingefärbte) USB-3.0-Ports ausgeführt sind. Über diese lassen sich dann Speichermedien und Drucker anschließen.
Weiterhin wichtig sind Telefonanschlüsse, falls kabelgebundene Telefone weiterverwendet werden sollen. An Routern können diese in drei Formen auftreten: Als TAE-Buchse und als RJ-11-Port für analoge Telefone sowie als ISDN-S0-Bus für ältere ISDN-Telefone. Am flexibelsten sind Sie, wenn der Router alle drei Buchsen mitbringt, inzwischen lassen einige Router-Hersteller aber den ISDN-S0-Bus bei ihren Routern weg.
Die Absicherung des Routers ist unerlässlich. Auf die wichtigsten Sicherungsmaßnahmen gehen wir auf der letzten Seite unseres Router-Ratgebers ebenso ein wie auf weitere Router-Funktionen wie DECT, VoIP oder IPv6.