Ratgeber

Den richtigen Router für (V)DSL, TV-Kabel & Glasfaser finden

Router gibt es für zahl­reiche Anschluss­tech­niken und auch für jeden Geld­beutel. Doch für mehr Funk­tionen muss der Inter­essent auch etwas tiefer in die Tasche greifen. Wir zeigen, worauf man beim Router-Kauf achten muss.
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In der Regel bieten die Internet-Provider zum neuen (V)DSL-, TV-Kabel- oder Glas­faser-Tarif auch einen Router an. Der Kunde kann den Router entweder zum Einmal­preis kaufen, über eine monat­liche Gebühr mieten - oder er erhält ihn sogar ohne Aufpreis zum Tarif dazu.

Doch nicht immer erfüllt der vom Provider zur Verfü­gung gestellte Router alle Anfor­derungen des Kunden. Seit dem 1. August 2016 gilt in Deutsch­land die Router-Frei­heit. Jeder Kunde hat dadurch die Möglich­keit, einen Router selbst zu erwerben und an seinem Anschluss zu betreiben.

Wer seinen Router selbst kaufen möchte oder beim Provider mehrere Modelle zur Auswahl hat, der sollte vor dem Kauf auf einige Dinge achten. Wir geben Ihnen in diesem Kauf-Ratgeber Tipps, worauf Sie beim Router-Kauf achten sollten und welche Funk­tionen bzw. Stan­dards ein Router unter­stützen sollte, um auch für die Zukunft gerüstet zu sein. Den richtigen Router finden Den richtigen Router finden
Bild: teltarif.de

Vor- und Nach­teile: Miete oder Kauf

Der Provider ist stets dazu verpflichtet, dem Kunden die Einwahl­daten fürs Internet und die Tele­fonie zur Verfü­gung zu stellen. Wer von seinem Recht der Router-Frei­heit Gebrauch macht und sich seinen Router selbst kauft, hat dadurch mehrere Vorteile. In tech­nischer Hinsicht kann sich der Internet-Kunde einen Router zulegen, der auch beson­dere Funk­tionen erfüllt und der beispiels­weise einen SIM-Karten-Slot hat, um auch auf das mobile Internet zuzu­greifen, beispiels­weise bei einem Netz-Ausfall. Gleich­zeitig bekommt der Kunde bei einem Router-Defekt aber kein schnelles Austausch-Gerät vom Provider und muss Repa­ratur oder Ersatz mit dem Händler klären, was gege­benen­falls mehrere (Ausfall-)Tage dauern kann.

Der Vorteil eines Miet-Routers liegt darin, dass der Kunde sich ledig­lich um die Erst­instal­lation selbst kümmern muss. Bei einem Ausfall des Routers muss der Provider umge­hend ein funk­tions­tüch­tiges Ersatz­gerät bereit­stellen, ansonsten verletzt er sein Vertrags­verhältnis. Der Kunde sollte aber unbe­dingt beachten, dass ein Miet-Router nach Been­digung des Vertrags­verhält­nisses zurück­gesandt werden muss - ansonsten drohen Straf­gebühren. Bei einem gemie­teten TV-Kabel- oder Glas­faser-Router hat der Provider Zugriff auf den Router. Mögli­cher­weise ist die Firm­ware derge­stalt beschnitten, dass nicht alle Funk­tionen zur Verfü­gung stehen.

Zwei tech­nische Beson­derheiten gibt es bei der juris­tisch vorge­gebenen Router-Frei­heit aber doch: Bei Routern für TV-Kabel-Internet und Glas­faser muss der Kunde den selbst erwor­benen Router in der Regel über ein Akti­vierungs­portal beim Netz­betreiber anmelden, um eine korrekte Synchro­nisa­tion mit dem Netz herzu­stellen. Und Glas­faser­anschlüsse mit einer Glas­faser bis ins Haus des Kunden werden manchmal auch so reali­siert, dass der Netz­betreiber am Anschluss des Kunden ein spezi­elles Glas­faser-Modem instal­liert und der Kunde an diesem Modem dann einen freien Router für sein Heim­netz­werk betreiben kann. Gute Router kosten zwischen 150 und 250 Euro Gute Router kosten zwischen 150 und 250 Euro
Fotos: AVM/teltarif.de, Montage: teltarif.de

Vor- und Nach­teile: Fern-Konfi­gura­tion durch Provider oder eigene Einrich­tung

Für einige Kunden ist die korrekte Konfi­gura­tion des Routers (egal ob gekauft oder gemietet) tech­nisch heraus­fordernd. Einige Provider bieten daher dem Kunden auch bei (V)DSL-Anschlüssen die auto­mati­sche Konfi­gura­tion des Routers beim Anschluss an die Dose an. Das hat den Vorteil, dass der Router sich prak­tisch selbst einrichtet und der Kunde nicht mühsam Zugangs­daten für Internet und Telefon eingeben muss.

Der Fern­zugriff durch den Provider hat in der Praxis (vornehm­lich bei TV-Kabel-Internet-Anschlüssen) aber dazu geführt, dass der Provider selbst­herr­lich eine Fern­konfi­gura­tion am Router vorge­nommen hat, ohne den Kunden vorab darüber zu infor­mieren. Insbe­sondere wenn der Provider die Fern­konfi­gura­tion oder ein Firm­ware-Update mit einem kompletten Zurück­setzen des Routers beginnt, sind mögli­cher­weise spezi­elle Einstel­lungen des Kunden (beispiels­weise für VoIP oder Smart-Home-Geräte) verloren. Bei ausge­feilten Router-Konfi­gura­tionen sollte man sich also gut über­legen, ob man dem Provider Fern­zugriff auf den Router erlauben möchte.

Auf der zweiten Seite unseres Router-Kauf­ratge­bers gehen wir darauf ein, wie Sie vermeiden, einen veral­teten Billig-Router zu kaufen, was Sie bei den WLAN-Stan­dards beachten sollten und welche Anschlüsse ein Router in der Regel hat.

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