Wohnung ohne neue Kabel mit Internet versorgen
Wer also aufgrund der reinen Größe seines Hauses oder aber aufgrund der Bauweise mit WLAN an die Grenzen stößt, muss sich nach anderen Lösungen umsehen. Eine technisch einfach zu realisierende Alternative ist hier Powerline: Hierbei geht es nicht um die in Deutschland nie auf einen grünen Zweig gekommene Möglichkeit der Breitband-Anbindung eines Endkunden durch einen Internet-Provider per Stromkabel (ebenfalls Powerline genannt), sondern um eine reine Inhouse-Breitband-Anbindung über das Haus-eigene Stromnetz.
Entsprechende Hardware
gibt es in verschiedenen Preis-Klassen, Einsteiger-Sets liegen im oberen zweistelligen Euro-Bereich.
Zudem kann Powerline mit WLAN kombiniert werden. Entsprechende Kombi-Pakete sind als Komplett-Lösung am Markt verfügbar.
Beim Kauf von Powerline-Hardware sollte in jedem Fall genau auf den unterstützten, technischen Standard geachtet werden,
damit sich ein vermeintliches Schnäppchen-Angebot nicht als Daten-Bremse entpuppt.
Das ganze Heim ohne neue Kabel mit Breitband-Internet versorgen
Bild: yong-hong - Fotolia.com
Bei Powerline genau auf den Standard achten
Standard | max. Datenrate 1) |
max. Reichw. |
Verschlüss. |
HomePlug | 5 - 10 | 200 m | 56-Bit-DES |
HomePlug Turbo | bis 40 | 200 m | 56-Bit-DES |
HomePlug AV | 70 - 100 | 200 m | 128-Bit-AES |
HomePlug AV2 | 300 | 200 m | 128-Bit-AES |
1) In der Praxis erreichbare Maximal-Werte in MBit/s |
Indoor-Versorgung per Fernsehkabel
In Europa weitgehend unbekannt dürfte die Möglichkeit sein, auch per Fernsehkabel eine Indoor-Breitbandversorgung herzustellen: Die Hardware arbeitet hier Powerline-like und bietet vergleichbare Übertragungsraten. Dabei soll laut Hardware-Herstellern das TV-Signal vom Verfahren nicht beeinflusst, die Verbindung kann zudem gesichert werden.
In der Theorie liegt die überbrückbare Distanz per Koax-Kabel bei mehreren Hundert Metern, in der Praxis hängt diese aber "von den örtlichen Gegebenheiten ab", womit auf die Qualität der jeweiligen Verkabelung abgestellt wird und die somit praktisch überbrückbare Distanz deutlich geringer sein dürfte. Auf der Hand liegender Nachteil zu Powerline: TV-Dosen dürften im Haus spärlicher gesät sein als Steckdosen. Als Ergänzungs-Variante kann auch hier dann auf eine "Weitervermittlung" mittels WLAN gesetzt werden.
Nutzung bestehender Inhouse-Telefonleitungen
Standard | max. Datenrate 1) |
HomePNA 1.0 | 1 MBit/s |
HomePNA 2.0 | 10 MBit/s |
HomePNA 3.0 | 128 MBit/s |
HomePNA 3.1 | 320 MBit/s |
HomeGrid G.hn | 1-2 GBit/s |
1) Reichweite, die in der Praxis erreicht wird |
In den USA ein Hit, ist die Übertragung via Telefonleitung hierzulande wenig verbreitet. Die Hardware-Angebote sind entsprechend spärlich und vor allem auch teuer. Zudem kämpft diese Variante mit Problemen bezüglich in Deutschland verwendeter Technik und Vorschriften. Darüber hinaus ist diese Lösung ebenfalls nur sinnvoll, wenn bereits Kabel verlegt sind, was in den meisten Häusern nicht in allen zu versorgenden Räumen der Fall sein dürfte. Somit ist der Einsatz dieser Technik meist wenig sinnvoll.
Alternativen zu Ethernet vorhanden
Powerline-dLan-Lösungvon devolo
Bild: teltarif.de
Auch wer nicht die Wände aufreißen will, kann sein Heim indoor mit Breitband versorgen:
Die drei Varianten WLAN, Powerline und Nutzung von TV-Kabeln haben dabei ihre Vor- und Nachteile.
Wer zum Beispiel auch mobile Geräte einbinden oder generell einer Verkabelung entgehen will,
kann auf WLAN setzen, hat allerdings mit der Problematik der beschränkten Reichweite sowie
der Beschaffenheit des Hauses/der Wohnung zu kämpfen.
Hier stößt WLAN unter Umständen an Grenzen.
Powerline erfordert indes entsprechende Hardware, die (mit wenigen Ausnahmen) nicht zu einem Breitband-Anschluss mitgeliefert wird. Dies gilt auch für die Fernsehkabel-Lösung, wobei hier erschwerend hinzukommt, dass entsprechende Dosen im Haus selten sind.
Allerdings sind die drei Varianten nicht zwangsweise "Stand-Alone", Powerline bzw. Ethernet per TV-Kabel können auch mit WLAN kombiniert werden. Von der Nutzung von Breitband über das "Aufschalten" auf bestehende Telefonleitungen sollte aus den zuvor genannten Gründen indes Abstand genommen werden.
Smart Home: Das intelligente und vernetzte Zuhause
"Smart Home" ist der Überbegriff für das vernetzte Zuhause. Wir erläutern in einem separaten Ratgeber, wie sich die eigene Wohnung vernetzten lässt, welche Möglichkeiten der Steuerung und Datenspeicherung es gibt und welche Gefahren drohen. Außerdem informieren wir Sie darüber, welche Smart-Home-Technik Sie auch als Mieter installieren und verwenden dürfen. Immer erlaubt sind beispielsweise Smart Speaker.
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