Geprüft

Honor 9 im Handy-Test: So gut ist der Huawei-P10-Zwilling

Das Honor 9 bietet eine High-End-Ausstattung zum vergleichsweise günstigen Preis. Die technischen Daten sind nahezu identisch zu denen des Huawei P10. Doch kann das Smartphone ebenso gut im Test abschneiden?
Von Rita Deutschbein

Das Honor 9 ist das neueste Top-Smartphone der zu Huawei gehörenden Marke Honor. Es bietet eine nahezu identische Ausstattung zum Flaggschiff Huawei P10, zeigt sich aber in einem anderen Design und ist darüber hinaus mit 429 Euro (UVP) auch günstiger. Im Test des Honor 9 haben wir geprüft, ob das Smartphone mit dem sehr guten Ergebnis des Huawei P10 mithalten kann.

Honor 9: Hübsch anzusehen - wenn es sauber ist

Honor 9 im Handy-Test Honor 9 im Handy-Test
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Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Blickfang des Honor 9 ist die Rückseite, bei der der Hersteller 15 Schichten aus diamantgeschliffenem Glas übereinander gelegt hat. Das Glas fängt das Licht ein und gibt es mit einem - je nach Lichteinfall - immer wieder anderen Schimmer wieder. Die Oberfläche ist allerdings sehr glatt, rutschig und zieht Fingerabdrücke und Schlieren an. Für eine schöne Optik ist regelmäßig Putzen somit unausweichlich.

Die Glasrückseite der Rückseite ist zu den Längsseiten hin gebogen, wodurch das Honor 9 eine gewisse Ähnlichkeit zum Samsung Galaxy S7 bekommt. Durch die Biegung des Glases schmiegt sich das Smartphone gut in die Hand. Aufgrund der Größe von 147,3 mal 70,9 mal 7,5 Millimeter ist es zudem kompakt genug, um einhändig bedient werden zu können. Die Verarbeitung des Gehäuses ist einwandfrei. Größere Abstände zwischen dem Metallrahmen und den Glasflächen gibt es nicht. Die Tasten haben die gleiche Anordnung wie beim Huawei P10 und bieten einen guten Druckpunkt. Selbst den Fingerabdruckscanner im Home-Button hat Honor übernommen.

Honor 9

Der Hybrid-Schlitten für die SIM- und microSD-Speicherkarte fügt sich lückenlos in den Metallrahmen ein. Auch die unteren Zugänge für den Kopfhörer und USB-C-Stecker wurden mit Sorgfalt aus dem Rahmen geschnitten. Wasserfest ist das Honor 9 allerdings nicht - hier muss das Smartphone hinter Flaggschiffen wie dem Galaxy S8, dem LG G6 und dem HTC U11 zurückstecken. Honor 9: Rückseite mit gebogenem Glas erinnert an Samsung-Stil Rückseite mit gebogenem Glas erinnert an Samsung-Stil
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Display mit natürlicher Farbwiedergabe und gutem Kontrast

Das Display des Honor 9 misst 5,15 Zoll in der Diagonale und ist somit minimal größer als der 5,1-Zoll-Screen des Huawei P10. Geschützt wird es durch Gorilla Glass 5, was jedoch weniger Kratzern vorbeugt, sondern eher Glasbruch verhindern soll. Die Auflösung beträgt 1080 mal 1920 Pixel (Full HD), die Pixeldichte liegt bei 428 ppi. Das reicht für eine scharfe Darstellung, bei der einzelne Bildpunkte oder eine Treppchenbildung beim Schriftbild nicht erkennbar sind. Blickwinkel des Honor 9 sind recht stabil Blickwinkel des Honor 9 sind recht stabil
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Bei der Displayhelligkeit und beim Kontrast schneidet der IPS-Screen des Honor 9 gut ab. Spitzenwerte werden jedoch nicht erreicht. Im Vergleich mit dem Huawei P10 leuchtet der Bildschirm des Honor 9 weniger stark: Bei unserer Messung kamen wir auf eine maximale Displayhelligkeit von 470 cd/m² (Huawei P10: 533 cd/m²). Nahezu identisch mit dem Huawei-Geräten fällt hingegen der Kontrast mit 943:1 aus (P10: 946:1).

IPS-Screens sind für ihre natürliche Farbwiedergabe und ihre stabilen Blickwinkel bekannt. So überraschte es nicht, dass sich das Display des Honor 9 nicht nur aus verschiedenen, teils spitzen Winkeln noch gut ablesen lässt, auch der Delta-E-Wert von 5,12 konnte überzeugen. Je niedriger der Delta-E, desto näher liegt die Farbwiedergabe am Ideal. Das Huawei P10 erreichte in dieser Kategorie einen Wert von 5,20 und schneidet somit minimal schlechter ab. CIE-Diagramm zeigt die natürliche Farbwiedergabe des Honor 9 CIE-Diagramm zeigt die natürliche Farbwiedergabe des Honor 9
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Spitzen-Prozessor für Anspruchsvolle

Mit dem Kirin 960 werkelt im Honor 9 der aktuelle Top-Prozessor aus der Huawei-eigenen Chip-Schmiede HiSilicon. Das System on Chip (SoC) wird im kompakten und stromsparenden 16-Nanometer-Verfahren gefertigt und setzt sich aus vier Cortex-A73-Kernen mit einer Taktrate von bis zu 2,4 GHz und vier A53-Kernen mit bis zu 1,8 GHz zusammen. Die Drosselung des Chips wurde minimiert, wodurch das SoC auch bei hoher Beanspruchung stabil arbeitet. Mit 4 GB RAM steht dem Kirin 960 im Honor 9 ein ausreichend großer Arbeitsspeicher zur Seite.

Bei Anwendungen, die das System stark fordern, profitiert das Smartphone von der guten Zusammenarbeit der Chip-Kerne. Im Benchmark-Test von Geekbench erreichte das Honor 9 bei der Multi-Core-Messung 6441 Punkte. Bei der Einzel-Messung der Kerne wurde immerhin eine Leistung von 1855 Punkten erreicht. Damit muss sich die Performance des Kirin 960 nicht hinter der des Snapdragon 835 verstecken. Im direkten Vergleich mit dem HTC U11 (Multi: 6470 / Single: 1922) liegen beide Modelle nahezu gleich auf. Mit 5,15 Zoll ist das Honor 9 recht kompakt Mit 5,15 Zoll ist das Honor 9 recht kompakt
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Der Kirin wird von der Mali-G71 MP8 begleitet. Durch ihre acht Grafikkerne bietet die Grafikeinheit mehr Leistung als die Mali-T880-GPU, die Teil des Vorgänger-Chips Kirin 950 ist. Spiele mit hohen Leistungsansprüchen laufen auf dem Honor 9 flüssig und auch Full-HD-Videos lassen sich ruckelfrei abspielen. So leistungsstark wie die Adreno 540 des Snapdragon 835 ist die ARM-Grafik des Kirin 960 allerdings nicht. Das zeigt sich in den Ergebnissen des 3DMark-Benchmark. Hier kam das Honor 9 zwar auf einen guten Wert von 28 903, liegt aber deutlich hinter dem Ergebnis des HTC U11 mit 40 424 Punkten zurück.

Lesen Sie auf der zweiten Seite, wie gut sich das Honor 9 beim Surfen im Internet schlägt und welchen Eindruck der vordere Fingerabdrucksensor hinterlässt.

Inhalt:
Verarbeitung, Display und Prozessor
Seite 2: System, Sensoren und Internet/Telefonie
Seite 3: Akku, Dual-Kamera und Fazit

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