Honor MagicWatch 2: Fitness-Smartwatch im Hands-on
Honor baut sein Gadget-Portfolio aus. Seit Dienstag ist die Honor MagicWatch 2 erhältlich, zunächst exklusiv auf Amazon in der Farbe "Charcoal Black" in der 46-mm-Variante erhältlich. In den kommenden Wochen sollen auch ein kleineres Format mit 42 mm Durchmesser und weitere Farbvarianten erhältlich sein. Wir haben uns die rund 180 Euro teure Smartwatch in einem Hands-on, besser gesagt in einem "Wrist-on", angeschaut.
Welchen Eindruck die Honor MagicWatch 2 hinterlassen hat, lesen Sie im nachfolgenden Bericht.
Honor MagicWatch 2: Erste "Schritte"
Von uns gewähltes Watchface auf der Honor MagicWatch 2
Bild: teltarif.de
Zur Einrichtung der Honor MagicWatch 2 wird die Huawei Health App
(Android
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, iOS) benötigt. Diese App ist die Schnittstelle zwischen Smartwatch und Smartphone. Zusätzlich wird Huawei Mobile Services benötigt (Android, eine separate iOS-App gibt es nicht).
Die App(s) müssen zunächst aus den jeweiligen AppStores auf das Smartphone geladen werden. Das klappte auf zwei in der Redaktion genutzten Samsung Galaxy S10+
nicht. Huawei Health und die Mobile Services ließen sich zwar downloaden und installieren, die Mobile-Servies-App stürzte aber anschließend immer wieder ab.
Ob das künftig zu einem größeren Problem werden könnte, bleibt abzuwarten. Auf einem Samsung Galaxy Note 10+ war die Funktionsweise nicht eingeschränkt - auch nicht auf einem iPhone 11 sowie einem Huawei Mate 30 Pro und einem Huawei P30 Pro. Bei den Huawei-Geräten sind Health-App und Mobile Services bereits vorinstalliert.
Einstellungsmenü der Honor MagicWatch 2
Bild: teltarif.de
Zur Verwendung der Dienste wird eine Huawei-ID
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benötigt. Sonst kann die Honor MagicWatch 2
nicht mit dem Smartphone gekoppelt werden. Der Kopplungsvorgang ist Standard: Bluetooth einschalten, diverse Berechtigungen zulassen - oder falls möglich ablehnen -,
Honor MagicWatch 2 über die App suchen, Kopplungsvorgang auf dem Display der Smartwatch bestätigen, fertig.
Die App ist übersichtlich aufgebaut und daher intuitiv zu bedienen. Vom ersten Watchface der Smartwatch konnten wir das allerdings nicht behaupten. Die Darstellung war viel zu überladen. An dieser Stelle gibt es aber Entwarnung. MagicWatch-2-Nutzer haben die Möglichkeit, aus verschiedenen vorgefertigten Watchfaces auszuwählen. Wir haben uns für das übersichtliche "Explorer" entschieden, das neben aktuellem Wetter (GPS muss aktiviert sein), Kalorien und zurückgelegten Schritten auch Herzfrequenz, Uhrzeit und Datum anzeigt.
Darüber hinaus gibt es auch die Möglichkeit, eigene Watchfaces anzulegen. Im Rahmen des Wrist-ons scheiterte der Versuch jedoch in einem endlosen Ladezyklus, um zum entsprechend Menü "Eigene" in der Health-App zu gelangen. Auch hier muss ein ausführlicher Test zeigen, ob das künftig problematisch werden kann.
Tragekomfort und Bedienbarkeit
Ausschnitt der wählbaren Sportarten
Bild: teltarif.de
Die Honor Magic Watch 2 lässt sich angenehm tragen und ist nicht zu schwer. Das mitgelieferte Kunststoff-Armband liegt nicht unangenehm auf
der Haut. Auch nach einiger Tragezeit konnten wir keine Schweißbildung ausmachen. Näheres muss der Sporttest ans Tageslicht bringen.
Die Größe der 46-mm-Variante ist ideal, um das Display abzulesen. Weder der Blick auf das Watchface noch
die Menüführung gestalten sich als aufwendig. Die meisten Nutzer werden wohl keine Lupe brauchen,
um die Anzeige ablesen zu können.
Grundsätzlich ist die Bedienbarkeit intuitiv und übersichtlich. Dazu tragen auch die zwei Kronen an der Gehäuseseite bei.
Die MagicWatch 2 lässt sich aktivieren, in dem der Arm angehoben wird. Ebenso ist das beim Klick auf eine der beiden Kronen
möglich. Ist die Smartwatch aktiviert, landet man beim Klick auf die untere Krone im Workout-Menü und kann
aus verschiedenen Sportarten wie Laufen, Gehen, Radfahren und Schwimmen oder auch Triathlon, Wandern und Crosstrainer wählen.
Beim nochmaligen Drücken der untereren Krone lässt sich die jeweils angewählte Sportart auf diese Weise starten. Der kurze Druck
auf die obere Krone pausiert das Workout, der lange Druck beendet es.
Gerade gestartete Aktivität auf der Honor MagicWatch 2
Bild: teltarif.de
Gut zu wissen: Die Sprachausgabe, beispielsweise um ein gestartetes Workout zu signalisieren, ist auf voller Reglerstufe ganz schön laut.
Das mag sich zwar im Freien relativieren. Nutzer, denen das unangenehm ist, sollten die Lautstärke im Einstellungsmenü herunterregeln oder gänzlich ausschalten.
Wischt man auf dem Display von oben nach unten, taucht ein Shortcut-Menü auf, in dem unter anderem Schnellzugriff auf "Einstellungen" und "Wecker" besteht. Beim Wischen von links beziehungsweise von rechts gibt es Anzeigeoption wie Aktivität, Musiksteuerung, Wetter, Stress und Herzfrequenz jeweils in großer Darstellung auf einem eigenen Screen. Von unten nach oben können Nachrichten angezeigt werden, beispielsweise von Messengern. Hier wird der bereits gewonnene Eindruck weiter untermauert: Die Bedienung ist übersichtlich.
Aktivitätstest und Fazit
Honor setzt mit der MagicWatch 2 den Fokus auf Sport. Wir haben einen Aktivitätscheck mit "Gehen (Outdoor)" gemacht. Gegen das Ergebnis
lässt sich im Rahmen dieses ersten Checks nichts Negatives sagen. Nach Beenden der Aktivität kann im Einstellungsmenü "Aktivitätsaufzeichnungen"
der Verlauf mit Details nachvollzogen werden.
Messung der Herzfrequenz
Bild: teltarif.de
Grundsätzlich sind die einzeln Screens mit ihren Anzeigen und Daten übersichtlich, im Hinblick auf die Anzahl wandelt sich das jedoch ins Gegenteil.
Insgesamt gibt es nämlich sechs Screens durch die sich der Nutzer durchscrollen kann, wie "Aktivität heute" (in Prozent), "Schritte", "Aktivität" (in Zeit)
und "Stunden aktiv". Das ist für unseren Geschmack etwas zu viel.
Die Honor MagicWatch 2 hinterlässt einen guten ersten Eindruck. Dafür sprechen der angenehme Tragekomfort und die übersichtliche Menüführung. Das gilt auch für die Aufzeichnung von Trainingseinheiten. Die Nachverfolgung der Aktivität erscheint aufgrund der Vielzahl unterschiedlicher Darstellungen etwas zu überladen.
Fairerweise muss man an dieser Stelle aber sagen, dass die Smartwatch auf sportliche Aktivitäten - auch für Profis - ausgelegt ist. Detaillierte Trainingsanalysen werden speziell für Anspruchsvolle sicherlich interessanter sein als für den Hobbyläufer, der nur ein paar Infos seiner Aktivitäten aufzeichnen will. Von daher sollte sich die weniger anspruchsvolle Gruppe die Frage stellen, ob ein einfacherer Fitnesstracker nicht besser geeignet ist.