HTC goes Premium

HTC will keine neuen Einsteiger-Smartphones mehr

Nach einem enttäuschenden Geschäftsjahr 2016 wagt HTC einen Strategiewechsel. Es soll keine Einsteiger-Smartphones mehr geben und man schraubt die Quantität des Portfolios auf sechs bis sieben Handys pro Jahr zurück.
Von André Reinhardt

Chia-Lin Chang, CFO von HTC Chia-Lin Chang, CFO von HTC
Bild: HTC
HTC ist mit seiner Smartphone-Sparte weiterhin auf einem absteigenden Ast, wie die jüngst veröffentlichte Bilanz des Geschäfts­jahres 2016 zeigt. Ein Nettoverlust von knapp 325 Millionen Euro geben Grund zur Besorgnis - und zugleich den Anstoß zu einer Neuausrichtung. So besprach HTC mit seinen Investoren, dieses Jahr maximal sieben Smartphones herausbringen zu wollen. Darunter soll sich kein Einsteiger­modell mehr befinden, der Fokus liegt auf der Mittel- und Oberklasse. Mit dieser Strategie will der taiwanische Hersteller wieder Profit machen.

HTC zieht sich aus dem Markt der Einsteiger-Smartphones zurück

Chia-Lin Chang, CFO von HTC Chia-Lin Chang, CFO von HTC
Bild: HTC
Sieben Quartale in Folge musste HTC einen Verlust hinnehmen, weshalb ein Richtungs­wechsel unabdingbar ist. Chia-Lin Chang, der CFO des Unternehmens, stellt die Strategie für 2017 vor. Dieses Jahr möchte man wieder Profit generieren, weshalb man sich aus dem Einsteiger­bereich zurückzieht. Die Konkurrenz bei den Mobiltelefonen im Preissegment bis 199 Dollar sei zu übermächtig, teilt der taiwanische Hersteller mit. In der Tat ist der asiatische Markt mit chinesischen Herstellern wie Xiaomi und Meizu bei den Budget-Smartphones besonders gut aufgestellt. Doch auch außerhalb Chinas gibt es mit Marken wie Moto, Honor und Alcatel starke Wettbewerber in den unteren Preis­kategorien.

HTC will Qualität anstatt Quantität

Getreu dem Motto "weniger ist mehr" will HTC sein Portfolio verkleinern und 2017 lediglich sechs bis sieben Smartphones herausbringen. Abzüglich der am 20. Februar erscheinenden U-Modelle werden also noch vier bis fünf HTC-Handys im Laufe des Jahres in den Verkauf gehen. Das Unternehmen wagte vor ein paar Jahren bereits eine ähnliche Strategie, dann nahm die Angebots­vielfalt jedoch erneut zu. Nun soll mehr Premium-Flair herrschen. Chang möchte in jedem Quartal ein "Vorzeige-Produkt" herausbringen, das mit besonderen Alleinstellungs­merkmalen daherkommt. Dabei müsse es sich aber nicht zwangsläufig um ein Highend-Smartphone handeln, so der HTC-CFO weiter. Der Konzern erhofft sich mit diesem Kurs einen Absatzwachstum, die Wirtschaftlichkeit würde an erster Stelle stehen. Im Geschäftsjahr 2016 generierte HTC einen Umsatz von umgerechnet 2,39 Milliarden Euro.

Auf dem bevorstehenden Mobile World Congress in Barcelona wird ein Nachfolger des Flaggschiff-Modells HTC 10 erwartet. Bekannt ist bereits, dass HTC künftig mit seiner neuen U-Serie durchstarten will. Ein HTC 11 wird demnach wohl nicht präsentiert. Wir werden direkt von der Messe berichten.

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