Handy-Test

HTC Desire HD im Test: Super-Handy mit Android 2.2

Kapazitiver Touchscreen mit 10,9 Zentimetern Bildschirmdiagonale
Von Björn Brodersen

Es kommt auf die Größe an: Das HTC Desire HD ist zurzeit das Smartphone mit dem am größzügigsten bemessenen Touchscreen. Der berührungsempfindliche Bildschirm nimmt fast die gesamte Oberseite des Handys ein und misst 10,9 Zentimeter in der Diagonale. Auch in anderen Bereichen setzt das Android-Smartphone von HTC Maßstäbe: Ein 1-GHz-Snapdragon-Prozessor und 768 MB RAM in der Steuerzentrale für flinke Reaktionszeiten des Handys, WLAN n und HSPA mit bis zu 14,4 MBit/s für schnelle Datenverbindungen und eine 8-Megapixel-Kamera mit Autofokus, Doppel-LED-Blitz und Videoaufnahme in HD-Qualität (720p) zählen zu den weiteren Highlights des HTC Desire HD. Grund für uns im Handy-Test zu prüfen, ob die technischen Daten halten, was sie versprechen.

Größer als Apple iPhone 4 und Samsung Galaxy S

HTC Desire HD: Das Super-Handy mit Android 2.2 im Test HTC Desire HD im Test
Foto: teltarif.de
123 und 68 Millimeter messen die Gehäuseseiten des HTC Desire HD, auf 56 mal 93 Millimeter beläuft sich die Größe des berührungsempfindlichen Displays. Dabei ist das Smartphone des taiwanesischen Herstellers 11,8 Millimeter flach und wiegt 164 Gramm. Zum Vergleich: Das Apple iPhone 4 fällt mit Längen von 115,2 mal 58,6 mal 9,3 Millimetern und einem Gewicht von 137 Gramm kleiner, flacher und leichter als das HTC Desire HD aus. Unterhalb des Touchscreens sitzen die vier Android-typischen Sensortasten mit haptischem Feedback fürs Navigieren im Menü. Über eine mechanische Tastatur, einen externen Kamera-Auslöser oder das vom HTC Desire bekannte Touchpad verfügt das Handy nicht.

Das Gehäuse des im vergangenen September vorgestellten HTC Desire HD ist aus einem Aluminiumblock gefräst, mit Auslassungen für die Kamera, den Speicherkarten-Steckplatz und den SIM-Karten-Schacht. Um die Speicherkarte oder die SIM-Karte zu wechseln, wird nur die untere Abdeckung des Handys abgezogen, der Akku muss dafür nicht herausgenommen werden. Für den (wechselbaren) 1230-mAh-Lithium-Ionen-Akku hält das HTC Desire HD einen speziellen Einschub bereit.

Berührungsempfindliches Super-LCD statt eines AMOLED-Touchscreens

HTC Desire HD: Das Super-Handy mit Android 2.2 im Test YouTube-Video auf dem HTC Desire HD
Foto: teltarif.de
Das große Display des HTC Desire HD gehört natürlich zu den größten Stromverbrauchern des Smartphones. Laufen nur die Basisfunktionen, um das Gerät betriebsbereit zu halten, entfallen rund 80 Prozent des Stromverbrauchs allein auf das Display. Anders als Samsung bei seinem Android-Handy Galaxy S oder bei dem eigenen HTC Desire verbaut HTC beim Desire HD kein (Super-) AMOLED-Display sondern ein Super-LCD. Das ist zwar stromsparender als ein herkömmliches TFT-Display, aber weniger energieeffizient als ein auf AMOLED-Technologie basierender Bildschirm.

Auch wenn das kapazitive, Multitouch-fähige Super-LCD nicht so brillant wirkt wie beispielsweise das Super-AMOLED auf dem Samsung Galaxy S, so lassen Helligkeit, Kontrast und Farbkraft des Touchscreens des HTC Desire HD dennoch keine Wünsche offen. Selbst aus schrägem Blickwinkel bleibt die Display-Anzeige für den Nutzer des HTC-Handys sichtbar. Auch die Auflösung von 800 mal 480 Bildpunkten reicht für das Riesen-Display noch aus. Texte in kleinerer Schriftgröße auf Webseiten oder in Anwendungen sind damit gut ablesbar.

Eingebaut im Handy sind ein Bewegungssensor zum Ausrichten der Display-Anzeige ins Hoch- oder Querformat, ein Lichtsensor zum Anpassen der Display-Helligkeit, ein Näherungssensor, der die Bildschirmsperre beim Telefonieren ohne Headset oder Freisprecheinrichtung aktiviert sowie ein digitaler Kompass zum Ausrichten der Kartenansicht bei der Nutzung standortbezogener Dienste.

Fernzugriff auf das Handy über das Online-Portal HTCSense.com

HTC Desire HD: Das Super-Handy mit Android 2.2 im Test Vergrößerungs-Cursor auf dem HTC Desire HD
Foto: teltarif.de
Das HTC Desire HD läuft unter dem Google-Betriebssystem Android 2.2 (Froyo), für das bekannte Design sorgt die HTC-Sense-Benutzeroberfläche mit sieben Homescreens und Widgets sowie neuen Funktionen wie dem onboard nutzbaren Online-Kartendienst HTC Locations, einem E-Book-Reader von Adobe und der Möglichkeit, das Handy über das Online-Portal HTCSense.com aus der Ferne zu verwalten. Navigieren durch Menülisten sowie Blättern durch Galerien gelingt schnell und flüssig, zudem bietet die Sense-Oberfläche hilfreiche Features wie beispielsweise einen Vergrößerungs-Cursor und eine Copy-and-Paste-Funktion. Möglicher Nachteil von HTC Sense: Android-Updates könnten fürs HTC Desire HD später als für andere Smartphones verfügbar sein, da der Hersteller erst die Oberfläche anpassen muss - das kann aber durchaus auch auf Android-Smartphones anderer Hersteller zutreffen.

Zum weiteren Software-Paket auf dem HTC Desire HD gehören die auf Android-Smartphones üblichen Google-Dienste (Sprach-) Suche, (Push-) Mail, Talk, Maps mit sprachgestützter Auto- und Fußgänger-Navigation bei bestehender Datenverbindung, Latitude, YouTube und der Zugang zum App-Store Android Market. Das Einrichten von E-Mail- und der tief in das Android-System integrierten Social-Networking-Dienste gelingt auch Einsteigern, in der Regel muss der Nutzer lediglich seinen Benutzernamen und das Passwort für das jeweilige Konto eingeben. E-Mails gelangen auch per Exchange Active Sync automatisch auf das Handy und eingegangene Nachrichten aus verschiedenen Mail-Konten werden auf dem Handy in einem gemeinsamen Posteingang angezeigt. Außerdem sind schon QuickOffice zum Lesen und Bearbeiten von Office-Dateien und ein PDF-Reader auf dem HTC Desire HD installiert.

Auf der zweiten Seite unseres Testberichts zum HTC Desire HD lesen Sie ein kurzes Fazit - aus gutem Grund.

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