5G-Netzqualität: Huawei-Chip verarbeitet 800 GBit/s
Beim Huawei-Experten-Kongress in London stellte Peng Song, Präsident für Marketing- und Lösungen Netzbetreiber von Huawei, moderne 5G-Netze vor. Ein chinesisches Sprichwort sagt: "Um reich zu werden, muss man zuerst eine Straße bauen". Soll heißen, wenn die Netzbetreiber mit 5G Erfolg haben wollen, müssen sie ein fortschrittliches 5G-Netz aufbauen, das einfach, intelligent und umweltfreundlich ist und eine extrem hohe Bandbreite und durchgehend künstliche Intelligenz (englisch AI) unterstützt.
Das vorgestellte „hochmoderne 5G-Netz“ sei nicht einfach nur ein Show-Netz. Es umfasst verschiedene Produktlösungen, wie das vereinfachte Funkzugangsnetz (RAN), das intelligente IP-Netz, das Transportnetz mit „ultrahoher Bandbreite“, umweltfreundliche „grüne“ Verbindungen und KI-fähige Ende-zu-Ende-5G-Dienste.
Das vereinfachte Funkzugangsnetzwerk (Radio Access Node = RAN) besteht aus drei Elementen: Die bereits vorgestellte branchenweit leichteste Massive-MIMO-Antenne der 3. Generation, die Blade-AAU (= Active Antenna Unit) mit dem branchenweit höchsten Integrationsgrad und eine 400-MHz-Ultrabreitband-AAU.
Diese Lösungen sollen Probleme bei der Installation, der Standortakquisition und „verstreuten“ Frequenzbändern lösen, um den Betreibern einen schnelleren Aufbau von 5G zu ermöglichen.
Künstliche Intelligenz verschafft bessere Netzqualität
Peng Song, Präsident für Marketing- und Lösungen Netzbetreiber von Huawei, zeigt einen Chip, der 800 GBit/s verarbeiten kann
Foto: Huawei
Ein intelligentes IP-Netzwerk hilft verbindliche SLAs (Service Level Agreement, also ein Vertrag, der eine bestimmte Netzverfügbarkeit bereitstellt) bereitzustellen: Wenn ein Teil des Netzes überlastet ist, vergleichbar den Fahrspuren auf der Autobahn, können diese Netze über flexibles Netzwerk-Slicing (FlexE) trotzdem noch bis zu 1 GBit/s ermöglichen, was das 5-fache des Branchendurchschnitts sei. Durch die Network Cloud Engine (NCE) und die Verwendung von SRv6 (Segment Routing over IPv6 dataplane) kann das intelligente IP-Netzwerk erstmalig eine garantierte Latenzzeit gewährleisten.
Die Lösung nutzt auch die In-situ-Flussinformations-Telemetrie (iFIT), was bedeutet, dass Fehler innerhalb von Minuten lokalisiert werden können. Dadurch bleibt das Netzwerk „hochverfügbar“. Für das Transportnetzwerk „mit ultrahoher Bandbreite“ stellte Huawei ein 800G-Modul vor: Damit ist eine Übertragungskapazität von unglaublichen 48 TBit/s auf einer einzigen Glasfaser möglich, was 40 Prozent höher als der Branchendurchschnitt sei. Huawei will damit sicherstellen, dass sich das Transportnetz in den nächsten zehn Jahren reibungslos entwickeln kann.
"Grüne" Verbindungen senken Stromverbrauch
„Grüne“ Verbindungen sollen den Stromverbrauch von 5G-Standorten senken: Die 5G-AAU verwendet proprietäre, hochintegrierte Chips von Huawei, wodurch der Stromverbrauch um mehr als 15 Prozent gesenkt werden kann. Die KI-fähige PowerStar-Lösung unterstützt auch die Multi-Standard-Multi-Frequenzband-Koordination, wodurch der Stromverbrauch des gesamten Netzwerks um weitere 15 bis 20 Prozent gesenkt werden kann.
All diese Produkte sollen den Weg in ein „digitales, intelligentes Zeitalter“ öffnen: Die KI wird auf das gesamte Lebenszyklus-Management von 5G angewendet. Dies gewährleistet eine präzisere Netzplanung für ein besseres Nutzererlebnis, einen agileren Netzaufbau für eine höhere Qualität, eine gezieltere Vermarktung der Dienste an die Benutzer und eine schnellere Behandlung von Fragen des Nutzererlebnisses.
Spitze eines Eisbergs an Innovation
"Das heute vorgestellte hochmoderne 5G-Netz ist nur die Spitze des Eisbergs", betont Peng Song, "Wir investieren konsequent in Bereiche wie grundlegende Theorien, Materialien und Algorithmen, um führende Produkte und Lösungen für die Industrie zu entwickeln und den Betreibern zu helfen, kommerzielle 5G-Erfolge zu erzielen.