Huawei: Bann hat keinen Effekt auf ausgelieferte Geräte
Huawei sieht für aktuelle Geräte keine Probleme durch den US-Bann.
Bild: picture alliance/Ng Han Guan/AP/dpa
Der Handelskrieg zwischen den USA und China ist in vollem Gange und es scheint so, als sei Huawei ziemlich zwischen die Fronten geraten. Durch den Bann von US-Präsident Trump verliert der chinesische Handyhersteller fast täglich einen Technologiepartner. Und auch wenn es derzeit noch eine dreimonatige Schonfrist gibt, sind doch viele Kunden verunsichert. Sicher die brennendste Frage ist die nach den Sicherheits-Updates für die Smartphones und nach dem Zugang zum Play Store. Verunsicherung herrscht auch in Sachen SD-Cards. Hatte doch das entsprechende Konsortium hier die Mitgliedschaft Huaweis annulliert.
Huawei: Keine Auswirkungen auf alle Modelle in Auslieferung
Huawei sieht für aktuelle Geräte keine Probleme durch den US-Bann.
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Weil die Verbraucher so verunsichert sind, hat sich die englischsprachige Seite Phonearena
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direkt an Huawei gewandt, um Antworten auf die Zukunft der Marken Huawei und Honor zu bekommen. Und zumindest was Geräte betrifft, die bereits verkauft oder noch ausgeliefert werden, gibt es Entwarnung. Alle diese Geräte bekommen auch weiterhin Sicherheits-Updates und Support von Huawei. Das gilt auch für die Marke Honor. Diese Produkte werden auch weiterhin auf alle Google-Services wie Gmail zugreifen können und behalten den Zugriff auf den Play Store, über den die Apps auch aktualisiert werden können. Daran ändert sich auch nichts, wenn man das Gerät auf Werkseinstellungen zurücksetzt und es dann neu anmeldet.
Auch die Nutzung von SD-Karten bleibt bei den Geräten weiterhin möglich – natürlich nur, wenn ein solcher Slot eingebaut ist. Der Bann dürfte Huawei nicht ganz so hart treffen, haben die Chinesen doch bereits bei einigen Flaggschiffmodellen eigene Speicherkarten, genannt Nano-Memory-Cards, im Einsatz.
Honor P20 Pro problematisch
Problematisch wird es aber bei zukünftigen Entwicklungen. Wie die französische Webseite 01bet.com berichtet, wurde das Honor 20 Pro, im Gegensatz zum Honor 20, nicht mehr rechtzeitig vor Inkrafttreten des Bann-Spruchs durch Google zertifiziert. Falls Honor die Veröffentlichung weiter betreibt, dann wird das Gerät ohne Play Store und Google Apps auf den Markt kommen müssen. Honor scheint das aber nicht in Kauf nehmen zu wollen und hat deshalb die Veröffentlichung, die wohl eigentlich für Juli geplant war, fürs Erste ausgesetzt. Marketingkampagnen wurden auf Ende Juni verschoben. Bitter für Honor: Durch die Verschiebung des Honor P20 Pro, das als neues Flaggschiff geplant war, könnte das Unternehmen empfindliche Umsatzeinbußen erleiden.
Einer Eigenentwicklung eines Betriebssystems, wie sie von einigen Marktbeobachtern vermutet wurde, scheint Huawei aber skeptisch gegenüber zustehen. „Android ist Open Source und Huawei hat einen wesentlichen Beitrag zu seiner Entwicklung und seinem Wachstum auf der ganzen Welt geleistet. Wir werden weiterhin die Entwicklung und Nutzung des Android-Betriebssystems priorisieren“ zitiert Phonearena die Chinesen.
Aber selbst wenn Huawei einen Weg aus der Software-Misere finden sollte, gibt es immer noch gravierende Probleme bei der Hardware. So hat vor einigen Tagen auch die Prozessor-Schmiede ARM die Unterstützung aufgekündigt, was es Huawei fast unmöglich macht, neue Geräte zu entwickeln.