Huawei: US-Regierung könnte Bann teilweise aufheben
USA könnten Embargo gegen Huawei lockern.
Bild: picture alliance/Andre M. Chang/ZUMA Wire/dpa
Wie die „New York Times“ meldet, soll der Verkauf einiger Bauteile an den Huawei-Konzern wieder erlaubt werden. So erwäge die Regierung, Lizenzen an amerikanische Firmen zu vergeben, damit diese nicht-sensible Güter liefern können. Derzeit benötigen US-Unternehmen wegen Sanktionen eine Erlaubnis aus Washington, um Prozessorchips und andere Technik an Huawei zu verkaufen. Der Konzern ist einer der größten Hersteller von Smartphones und Netzwerkschaltsystemen. Mehrere Länder stufen Huawei als potenzielle Gefahr für die Cybersicherheit ein und fürchten Spionage durch die chinesische Regierung.
Zugeständnis an Peking?
USA könnten Embargo gegen Huawei lockern.
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Beobachter sehen in dem Schritt der US-Regierung den Versuch, die Spannungen im Handelskonflikt mit Peking zu reduzieren. Der Fall gilt als eines der größten Streitthemen im Handelskonflikt zwischen den USA und China. Die Gespräche zwischen den beiden weltweit führenden Volkswirtschaften sollen heute und morgen in einer 13. Gesprächsrunde fortgesetzt werden.
Eine solche Lockerung könnte auch die Lösung für das Mate 30 bringen. Nachdem die Marktanteile von Huawei in den USA praktisch bei null liegen, ist das Handy keine Gefahr für die amerikanischen Hersteller. Und Google drängt zudem seit Wochen darauf, dass Huawei wieder in das Android-Programm wieder aufgenommen wird. Der Konzern ist sehr daran interessiert, dass es bei der Smartphone-Software keine Abspaltungen gibt und Sicherheitslücken schnell und effizient gestopft werden.
Auch Europäer sorgen sich um Sicherheit
In Europa hingegen wächst die Skepsis gegenüber Huawei. In einer gestern veröffentlichten Risikoanalyse, die die Kommission mit den EU-Staaten und der Europäischen Agentur für Cybersicherheit (Enisa) erstellt hat, warnt die Kommission vor Gefahren durch Anbieter außerhalb der EU. Dabei gehe die Gefahr von Staaten sowie von staatlich unterstützen Akteuren aus. Damit spielt das Papier ziemlich unmissverständlich auf China und auch auf Huawei an, ohne dabei aber einzelne Länder oder Unternehmen zu nennen. (teltarif.de berichtete).
In einer ersten Reaktion begrüßte Huawei dieses Vorgehen und beteuerte dabei nochmal seine Unschuld: "Wir sind ein privates Unternehmen, das zu hundert Prozent im Besitz seiner Angestellten ist und Cybersicherheit ist eine unserer Top-Priorität", erklärten die Chinesen. Die EU will bis Ende des Jahres Kriterien dafür erarbeiten, wie die in dem Bericht genannten Risiken verringert werden können. .