Einsteiger

Huawei Ideos X3: Das Hundert-Euro-Smartphone im Test

Einsteiger-Modell punktet, kann aber mit Oberklasse nicht mithalten
Von Steffen Herget

Mit dem Ideos X3 versucht der chinesische Hersteller Huawei, den Einstieg in den europäischen Handy-Markt zu schaffen. Im Verlauf des Jahres wird noch ein weiteres Smartphone sowie ein Tablet von Huawei erscheinen, die Türen öffnen soll das mit einem Preis von 99,99 Euro sehr günstig geratene Huawei Ideos X3. Das Einsteiger-Smartphone, das ab dem 1. September bei Lidl und zwei Wochen später auch beim o2-Discounter Fonic angeboten wird, hat dabei durchaus einige Argumente auf seiner Seite, wie sich im Handy-Test zeigt.

Update 01.09.2011: Bericht zum Verkaufsstart

Huawei IDEOS X3 (U8510)

Huawei Ideos X3 im Test Huawei Ideos X3 im Test
Bild: teltarif.de
Wir haben direkt zum heutigen Verkaufsstart Eindrücke in einer Lidl-Filiale gesammelt und die Stimmung in Foren eingefangen - wie die Nachfrage in der Praxis war, erfahren Sie in unserem Artikel zum Verkaufsstart des Huawei Ideos X3.

Huawei Ideos X3: Der erste Eindruck

Beim ersten Kontakt erscheint das Huawei Ideos X3 hochwertiger, als wohl Viele in dieser Preisklasse und von einem - zumindest unter dem eigenen Namen - weniger bekannten Hersteller aus China erwartet hätten. Das mit 105 Gramm Gewicht recht leichte Android-Smartphone ist ordentlich verarbeitet. Die Klappe an der Rückseite sitzt fest und weist kaum nennenswerte Spaltmaße auf. Die gummierte Oberfläche hat eine angenehme Haptik. Huawei wird neben der schwarzen Farbvariante noch sechs weitere Cover anbieten, die der Nutzer zusätzlich kaufen kann. Die Vorderseite ist natürlich glänzend ausgeführt und wird von einem silbernen Rahmen umschlossen. Unterhalb des Displays gibt es drei Touch-Schaltflächen für "zurück", "Menü" und "Suche", der "Home"-Button ist zentral darunter als "echter" Knopf ausgeführt. Sonst gibt es nur noch den Ein/Ausschalter und die Lautstärkewippe als weitere Schalter.

Ausreichende Geschwindigkeit trotz 600-MHz-Prozessor

Huawei bietet austauschbare Cover an Huawei bietet austauschbare Cover an
Bild: teltarif.de
Angetrieben wird das Huawei Ideos X3 von einem nur 600 MHz schnellen Prozessor, der von einem Grafikchip von Qualcomm unterstützt wird. Damit hinkt das Einsteiger-Handy hinter der High-End-Konkurrenz her, erreicht aber doch eine ganz akzeptable Arbeitsgeschwindigkeit. Zwar dauert es hier und da ein wenig, bis Anwendungen gestartet werden, aber große Aussetzer leistet sich das Smartphone nicht. Im Quadrant-Benchmark erreicht das Handy immerhin einen Wert von 871 Punkten, das liegt auf einer Höhe mit dem ersten Samsung Galaxy S. Nichtsdestotrotz gehen solche Dinge wie Scrollen oder Pinch-to-Zoom auf Handys mit schnellerer Hardware auch flüssiger von der Hand. Der Adobe-Flash-Player ist leider nicht vorinstalliert und steht auch im Android Market für das Ideos X3 nicht zur Verfügung.

Apropos Pinch-to-Zoom: Das Huawei Ideos X3 hat ein kapazitives Display, das auch Multitouch-Gesten unterstützt. Mit 3,2 Zoll ist der Touchscreen nicht gerade riesig, die Auflösung ist mit 320 mal 480 Pixel nicht besonders hoch ausgefallen. Das führt dazu, dass etwa beim Surfen im Internet viel gescrollt und gezoomt werden muss, HD-Inhalte scheitern neben der Bildschirmgröße auch am Prozessor. Allerdings bietet das Display eine sehr helle Darstellung und satte Farben, auch die Blickwinkel sind gut. Die Bedienung mit dem Finger klappt präzise und zuverlässig, auch wenn die virtuelle Tastatur vor allem im Hochformat eher für kleine Hände geeignet ist.

Datenzähler-App Smart Traffic Manager Datenzähler-App Smart Traffic Manager
Bild: teltarif.de
Bei der Software hat sich Huawei nicht lumpen lassen und das aktuelle Android 2.3.3 Gingerbread installiert. Damit ist das Einsteiger-Handy auf der Höhe der Zeit und besitzt auch praktische Funktionen wie Tethering über USB oder WLAN. Letzteres sollte allerdings nicht allzu häufig genutzt werden, wenn keine Steckdose in der Nähe ist, denn der Akku mit seinen 1 200 mAh ist nicht besonders kräftig ausgefallen und macht solche stromfressenden Tätigkeiten nicht lange mit. Eine Gesprächszeit von maximal vier Stunden oder bis zu 300 Stunden Standby gibt der Hersteller an, in der Praxis sind es meist eher etwas weniger.

Erfahren Sie auf der zweiten Seite, wie die Huawei-Oberfläche aussieht, was die Kamera kann und wie unser Fazit ausfällt.

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