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Huawei Mate 10 Pro im Test: Das denkende Handy mit 18:9-Display

Das Huawei Mate 10 Pro will durch ein 18:9-Display und einen Prozessor mit künstlicher Intelligenz punkten. Wir haben uns das Smartphone im Test im Detail angeschaut.
Von Rita Deutschbein

Auch in diesem Herbst hat Huawei wieder ein neues Mate-Modell vorgestellt. Das Besondere: Hierzulande wird es nur das besser ausgestattete Mate 10 Pro geben. Das normale Mate 10 bleibt hingegen anderen Ländern außerhalb Europas vorbehalten. Auch beim aktuellen Mate bleibt Huawei seinem Motto treu und setzt auf Größe und Leistung. Neben einem neuen Prozessor finden sich im aktuellen Riesen-Smartphone noch weitere Neuheiten, die wir uns im Test im Detail angesehen haben.

Glasrückseite und fehlender Klinkenstecker

Mate 10 Pro: 6-Zoll-Smartphone in 5,5-Zoll-Gehäuse Mate 10 Pro: 6-Zoll-Smartphone in 5,5-Zoll-Gehäuse
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Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Das Mate 10 Pro besitzt als erstes Mate-Modell eine Rückseite aus Glas, das zu beiden Seiten hin leicht gebogen ist. Aus Metall, genauer gesagt aus Aluminium, ist lediglich noch der Rahmen gefertigt. Beide Materialien gehen nahezu nahtlos ineinander über, was für die gute Verarbeitung des Mate 10 Pro spricht. Dennoch bleibt die typische Schwachstelle einer Glasoberfläche: Fingerabdrücke werden nahezu magisch angezogen. Putzen Nutzer somit nicht nach, wirkt das edle Äußere bald unschön.

Huawei Mate 10 Pro

Wie beim Vorgänger befindet sich der Fingerabdrucksensor des Mate 10 Pro auf der Rückseite. Er lässt sich damit auch einhändig sehr gut nutzen und war im Test ohne hinzusehen gut ertastbar. Unmittelbar über dem Sensor sitzt die Dual-Kamera, die Huawei erneut in Zusammenarbeit mit Leica entwickelt hat. Optisch wird sie von dem sogenannten Signature Stripe hervorgehoben, ein farblich etwas hellerer Streifen in der Farbe der Rückseite. Die untere Kamera-Linse und der Fingerabdrucksensor sitzen sehr nah beieinander. Ein versehentliches Berühren der Linse beim Entsperren des Smartphones ist daher nicht ausgeschlossen. Mate 10 Pro: Glasrückseite im Curved Design Glasrückseite im Curved Design
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Durch das Curved Design der Rückseite und die eher längliche Gehäuseform liegt das Mate 10 Pro angenehm in der Hand. Die Lautstärkewippe und die Power-Taste am rechten Rand des Gerätes sind vor allem für Rechtshänder gut erreichbar und haben einen angenehmen Druckpunkt. Dennoch: Klein ist das Smartphone bei Weitem nicht, der Einhandbetrieb ist daher schwierig.

Ein Blick auf den unteren Rand lässt ein wichtiges Merkmal vermissen: die Klinkenbuchse. Kopfhörer lassen sich beim Mate 10 Pro nur über den USB-C-Anschluss anschließen, benötigen also einen USB-C-Stecker. Alternativ kann ein Adapter USB-C-auf-Klinke verwendet werden, der dem Lieferumfang beiliegt. Mate 10 Pro kommt ohne Klinkenbuchse Mate 10 Pro kommt ohne Klinkenbuchse
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein

Erstmals wasserfest

Das Smartphone ist das erste Modell der Reihe, das nach IP67 Schutz vor Wasser bietet. Entsprechende Zugänge sind dementsprechend abgedichtet, was sich beispielsweise am SIM-Slot erkennen lässt, bei dem eine rote Gummidichtung angebracht ist. Das Mate 10 Pro übersteht laut Huawei einen maximal 30 Minuten andauernden Tauchgang in bis zu einem Meter tiefen und unbehandeltem Wasser (nur Süßwasser). Um dies zu testen, haben wir das Mate 10 Pro für einige Zeit unter den Wasserhahn gehalten und es mit Leitungswasser begossen. Damit simulieren wir einen mehr als starken Regenschauer. Die Dusche überstand das Smartphone ohne Problem. Mate 10 Pro ist nach IP67 vor Wasser geschützt Smartphone ist nach IP67 vor Wasser geschützt
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein

Display in 18:9-Format

Auffällig ist das 6 Zoll große und HDR-fähige OLED-Display des Mate 10 Pro. Denn erstmals verwendet Huawei das aktuell so beliebte 18:9-Format, das wir beispielsweise von LG und Samsung kennen. Durch das längliche 18:9-Displayformat ist es möglich, einen Bildschirm mit einer großen Diagonale in einem vergleichsweise kompakten Gehäuse einzusetzen, denn sowohl zu den Seiten hin als auch nach oben und unten nimmt der Screen nahezu die gesamte Front des Mate 10 Pro ein. Aufgrund der fehlenden Biegung zu den Seiten lässt sich beim Mate 10 Pro allerdings ein - wenn auch sehr schmaler - Displayrand erkennen. Display des Mate 10 Pro nimmt großen Teil der Front ein Display des Mate 10 Pro nimmt großen Teil der Front ein
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Mit 1080 mal 2160 Pixel (FHD+, 402 ppi) löst das Display so hoch auf, dass wir keine einzelnen Bildpunkte ausmachen konnten. Mit der QHD- oder gar 4K-Konkurrenz kann das zur Oberklasse gehörende Huawei-Smartphone aber nicht mithalten. Mate 10 Pro: Die Blickwinkel des Displays sind stabil Die Blickwinkel des Displays sind stabil
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Die Blickwinkel bleiben auch bei sehr schräger Sicht auf den Screen stabil. Beim ersten Betrachten erscheint der Bildschirm zudem ausreichend, aber nicht übermäßig hell und stellt Farben recht angenehm dar. Auch die Ergebnisse im Displaytest von teltarif.de bestätigen unsere Beobachtungen: Mit einer gemessenen maximalen Helligkeit von 442 cd/m² bewegt sich das Huawei-Gerät im guten Mittelfeld. Der Screen des Huawei P10 strahlt mit 533 cd/m² jedoch deutlich heller. Ebenfalls mittelmäßig ist der Delta-E-Wert von 7,50, der angibt, wie nah am Ideal die Farbwiedergabe ist. Dabei gilt: Je niedriger der Wert, desto besser. Mate 10 Pro: CIE-Diagramm belegt die gute, wenn auch nicht perfekte, Farbwiedergabe CIE-Diagramm belegt die gute, wenn auch nicht perfekte, Farbwiedergabe
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein

Prozessor, System und Internet

Das Smartphone mit KI-Prozessor

Das Mate 10 Pro ist nicht nur smart, es ist intelligent, so Huawei. Dreh- und Angelpunkt ist dabei der Prozessor Kirin 970 mit einer Recheneinheit für neuronale Netzwerke, der von 6 GB Arbeitsspeicher begleitet wird. Der Chip ist die Grundlage für die künstliche Intelligenz (KI) des Smartphones, die in vielen Bereichen eingesetzt wird.

Der Kirin 970 kommt erstmals im 10 Pro zum Einsatz und hat die folgenden Eckdaten: Er besitzt acht Kerne, ist im sehr kompakten 10-Nanometer-Verfahren gefertigt und somit etwa 40 Prozent kleiner als sein im 16-Nanometer-Verfahren gefertigter Vorgänger Kirin 960. Das Design der Cluster ist indes gleich geblieben. Es gibt vier Cortex-A73-Kerne mit einer Taktrate von bis zu 2,4 GHz und vier A53-Kerne mit bis zu 1,8 GHz. Mit der Mali-G72-MP12 kommt allerdings eine neue Grafikeinheit zum Einsatz. Sie verfügt über zwölf statt bisher acht Rechenkerne und soll die Grafikleistung deutlich verbessern. Mate 10 Pro mit 18:9-Display im Test Mate 10 Pro mit 18:9-Display im Test
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Mit der im Chip integrierten Neural-Engine, auch NPU genannt, will Huawei viele Rechenprozesse noch schneller machen, indem das Smartphone das Nutzungsverhalten des Besitzers lernt (Machine Learning). Das Huawei Mate 10 Pro soll beispielsweise in der Lage sein, 2005 Bilder in der Sekunde zu erkennen. Es sagt vorher, welche Apps der Nutzer öffnen könnte, erkennt verschiedene Fotosituationen und passt die Kamera-Einstellungen dementsprechend an.

Im Grafik-Test von 3DMark Unlimited zeigte die neue GPU ihre Leistung und erzielte ein Ergebnis von 32 070 Punkten. Damit bewegt sie sich auf einem guten Niveau und schlägt bei der Grafikleistung sogar das Samsung Galaxy Note 8 (29 874 Punkte). An die aktuellen Google-Pixel-2-Modelle, die ein Ergebnis von jeweils über 39 000 Punkte erzielten, kommt das Mate 10 Pro aber nicht ganz heran.

Die allgemeine Prozessorleistung bleibt im Vergleich zum Vorgänger stabil. Im Test von Geekbench erreichte der Kirin 970 sehr gute 6742 Punkte bei Anwendungen, in denen alle Kerne zusammen arbeiten. Damit erzielte der Chip ein minimal besseres Ergebnis als das Galaxy Note 8, das auf 6662 Punkte kam. Die besagten Google-Smartphones kamen auf etwa 6400 Punkte, bleiben im Geekbench-Test somit hinter dem Huawei-Modell zurück. Nahezu gleiche Ergebnisse erzielten das Mate 10 Pro, die Pixel-2-Modelle und das Note 8 im Single-Core-Test. Die Leistung eines einzelnen Kerns wurde bei allen Geräten mit etwa 1900 Punkten gemessen.

In der Praxis bedeuten diese Ergebnisse ein sehr flüssiges und schnelles Arbeiten. Der Wechsel zwischen verschiedenen Anwendungen verläuft verzögerungsfrei. Bei der Videowiedergabe punktet das Mate 10 Pro durch das ruckelfreie Abspielen und selbst hochauflösende Games lassen sich problemlos auf dem Smartphone spielen.

Android Oreo und neues Emotion UI

Spezielle Anwendungen sollen das Arbeiten mit dem Mate 10 Pro erleichtern. So können Nutzer mit dem Split-Screen-Modus besser mit zwei verschiedenen Anwendungen arbeiten. Mit der erstmals von Huawei installierten Translator-App lassen sich schriftliche Eingaben sowie gesprochene Wörter bzw. kurze Sätze in mehr als 60 Sprachen übersetzen. Benötigte Sprachpakete sollten vor der Reise im WLAN-Netz heruntergeladen werden, da die Datenpakete recht umfangreich sind. Die Übersetzerfunktion funktionierte im Test ausgesprochen gut und auch die integrierte Chat-Funktion gefällt. Dank des eingebauten Infrarot-Sensors am oberen Geräterand kann das Mate 10 Pro zudem als Fernbedienung für zahlreiche Geräte genutzt werden. Huawei Mate 10 Pro: Die Seitenansicht zeigt die geschwungene Form Die Seitenansicht zeigt die geschwungene Form
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Neu ist auch der Desktop-Modus, den auch Samsung bereits beim Galaxy S8 (Plus) und Note 8 anbietet - hier allerdings nur in Verbindung mit der Desktop-Station namens DeX. Huawei verwendet hingegen nur ein Kabel, um Monitor und Smartphone zu koppeln: Mit einem USB-C-auf-HDMI-Kabel wird das Mate 10 Pro an einen Monitor angeschlossen und erlaubt dann das Arbeiten wie an einem PC. Dabei ist der Nutzer weiterhin telefonisch erreichbar. Grundlage für diese Funktionen ist neben der künstlichen Intelligenz auch die neue Oberfläche Emui 8.0. Diese kommt auf dem Mate 10 Pro zusammen mit Android 8.0 Oreo ab Werk zum Einsatz. Emui 8.0 löst Emui 5.1 als unmittelbaren Nachfolger ab. Optisch unterscheiden sich die Versionen nicht.

Das Mate 10 Pro bringt 128 GB Speicher mit, von dem 107 GB zur Verfügung steht. Einen Speicherkartenslot besitzt das Mate 10 Pro allerdings nicht. Nutzer haben somit nicht die Möglichkeit, den Speicher per Karte zu erweitern. Huawei Mate 10 Pro verzichtet auf Home-Button Huawei Mate 10 Pro verzichtet auf Home-Button
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Internet, Telefonie und Audio

Ins Internet geht das Mate 10 Pro per WLAN ac oder alternativ über Mobilfunk mit bis zu 1,2 GBit/s per LTE Cat.18. Hierzulande werden derart hohe Downstreamraten zwar noch nicht unterstützt, doch zeigt Huawei als Netzwerkausrüster, was in Zukunft möglich sein kann. 4-mal-4-MIMO, 5-Band-Carrier-Aggregation und QAM-256-Modulation sind ebenfalls dabei, wodurch Huawei eine bessere Bandbreitenausnutzung und einen höheren Datendurchsatz pro Kanal realisieren kann. Auch NFC sowie GPS und Glonass werden unterstützt. Bluetooth kommt jedoch nur in der Version 4.2 zum Einsatz, nicht ganz standesgemäß für ein Flaggschiff mit Android 8.0, dessen Konkurrenten oftmals schon Bluetooth 5.0 anbieten.

Bei der Telefonie punktet das Mate 10 Pro durch seine klare Sprachausgabe. Störgeräusche werden zuverlässig gefiltert, ohne Wortenden zu verschlucken. Unser Testgerät bietet sogar die Möglichkeit, zwei SIM-Karten gleichzeitig zu betreiben. Dabei unterstützt das Dual-SIM-Smartphone auf beiden Slots LTE. Nutzer können somit zwei LTE-Tarife gleichzeitig verwenden und müssen sich nicht - wie so oft bei anderen Modellen - entscheiden, über welchen Slot sie mit 4G im Netz surfen wollen. Da das Mate 10 Pro nur eine Sende- und Empfangseinheit besitzt, werden Anrufe auf die Mailbox umgeleitet, wenn Nutzer auf der anderen SIM-Karte telefonieren (Dual-SIM Standby).

Das Mate 10 Pro verfügt am unteren Rand über einen Lautsprecher. Zusätzlich schaltet das Gerät den Lautsprecher der Ohrmuschel hinzu, wobei die Tonausgabe bei diesem Lautsprecher aber bei Weitem nicht so kraftvoll ist. Die maximale Lautstärke lässt sich sehr hoch einstellen, allerdings fängt der Ton dann deutlich an zu scheppern. Reguliert man die Lautstärke etwas nach unten, erscheint der Klang deutlich ausgewogener. Tiefe Bässe oder dergleichen sollten Nutzer trotz der guten Audiowiedergabe aber nicht erwarten.

Dual-Kamera, Akku und Fazit

Dual-Kamera von Leica

Die Dual-Kamera des Mate 10 Pro ist der des Huawei P10 Plus aus dem Frühjahr sehr ähnlich. Es gibt insgesamt zwei Sensoren, von denen einer bis zu 12 Megapixel bietet und den RGB-Bereich abdeckt und ein weiterer Bilder mit bis zu 20 Megapixel macht, allerdings nur monochrom. Beide Kameras wurden mit besonders lichtstarken und asphärischen Summilux-Linsen mit f/1.6-Blende und 27-Millimeter-Brennweite ausgestattet. Im Vergleich zu sphärischen können asphärische Linsen Abbildungs­fehler deutlich minimieren, da hier die zentralen und die äußeren Lichtstrahlen aufgrund der nicht-sphärischen Oberfläche in einem einzigen Brennpunkt zusammentreffen. Mate 10 Pro: Dual-Kamera wird durch Signature Stripe akzentuiert Dual-Kamera wird durch Signature Stripe akzentuiert Auch auf bekannte Features wie den zweifachen Hybrid-Zoom, der Macro-Aufnahmen im Nahbereich erlaubt, einen optischen Bildstabilisator (OIS) und einen 4in1-Hybrid-Fokus müssen Nutzer nicht verzichten. Der OIS kommt allerdings nur auf dem 12-Megapixel-RGB-Sensor zum Einsatz, beim anderen erfolgt die Bildstabilisation softwareseitig.

Die Kamera-App hat sich im Vergleich zu der des Vorgängers nicht verändert. Nutzern stehen somit wieder zahlreiche Modi wie 3D-Panorama, Nachtaufnahme, Lichtmalerei, Slow-Mo und Time Lapse zur Verfügung. Auch ein Profi-Modus zum manuellen Einstellen des ISO, der Belichtungsdauer etc. ist wieder dabei. Die Modi der Kamera-App des Mate 10 Pro Die Modi der Kamera-App des Mate 10 Pro
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein

Die Bildergebnisse der Dual- und Frontkamera

Die Dual-Kamera sorgt für scharfe und kontrastreiche Aufnahmen, bei denen Details gut herausgearbeitet werden. Erkennbar ist dies beispielsweise an den vielen Lagen der Blüte. Auch die Farbdarstellung kann überzeugen - sowohl bei gut ausgeleuchteten Aufnahmen als auch bei Aufnahmen in dunkler Umgebung. Farben werden bei keinem der beiden Lichtverhältnisse ausgefranst und lassen sich gut voneinander unterscheiden. Zudem kommt die Kamera des Mate 10 Pro ganz ohne Farbstich aus und gibt Farben natürlich wieder.

Auch bei Live-Aufnahmen in freier Wildbahn zeigt die Dual-Kamera ihre Stärken. Ein Beispiel sind die Aufnahmen der Ballerina, die mit dem Huawei Mate 10 Pro aufgenommen wurden. Hier finden Sie sie in Originalgröße:

Die Frontkamera macht Bilder mit bis zu 8 Megapixel und wird von einer f/2.0-Blende begleitet. Huawei legt besonderes Augenmerk auf Portrait-Aufnahmen und bietet dementsprechend einen Portraitmodus an, der zusammen mit der KI des Prozessors für ausgewogene und schöne Aufnahmen sorgt, ohne die fotografierte Person unnatürlich aussehen zu lassen.

Im Dunkeln aufgenommene Bilder lassen recht viele Details erkennen und vor allem das Gesicht wirkt ausgewogen. Aufgrund des Displayblitzes tritt jedoch ein typisches Phänomen auf: Zu den Rändern hin wird der Kopf sehr dunkel und Details gehen verloren. Das Gesicht wird aber gut und gleichmäßig ausgeleuchtet.

Beide Kameras fokussieren schnell und lösen auch sehr zügig aus. Die Bilder profitieren in der Tat durch die Nachoptimierung der KI, die im Hintergrund im Automatik-Modus abläuft. Der Bokeh-Effekt, bei dem der Hintergrund der Aufnahmen durch die nachträgliche Veränderung der Blendenöffnung verschwimmt, arbeitet etwas genauer als wir es von bisherigen Smartphones kennen. Ganz optimal ist das Ergebnis dennoch nicht: Zwar hilft die künstliche Intelligenz, das Motiv im Mittelpunkt besser vom Hintergrund zu unterscheiden, ganz ohne Verwaschungen im Übergang zwischen Vorder- und Hintergrund geht es aber nicht.

Akku mit guter Leistung

Trotz der Glasrückseite unterstützt das Mate 10 Pro auch weiterhin kein kabelloses Laden per Induktion. Der 4000-mAh-Akku muss somit standardmäßig per Kabel aufgeladen werden. Dies funktioniert dank Fast Charging besonders schnell: In 30 Minuten ist der Akku von 0 auf gut 50 Prozent geladen.

Im Akkutest von teltarif.de kam das Mate 10 Pro auf eine Laufzeit von 8:29 Stunden. Das Ergebnis ist gut - vor allem wenn wir die Laufzeit mit der des Vorgängers vergleichen. Dem Mate 9 ging nämlich bereits nach 6:50 Stunden die Puste aus. Im Akkutest simulieren wir bei einer Displayhelligkeit von 200 cd/m² den dauerhaften Smartphone-Betrieb - inklusive Videowiedergabe und dem Surfen im Netz.

Test-Fazit zum Huawei Mate 10 Pro

Groß, leistungsstark und schick anzusehen - das sind die drei Attribute, mit denen sich das Huawei Mate 10 Pro gut beschreiben lässt. Die Stärken des Smartphones liegen vor allem in der aktuellen und umfangreichen Software, dem leistungsstarken Prozessor, dem langatmigen und schnell aufzuladenden Akku sowie der Kamera. Auch die gute Ausstattung im Bereich Internet erfreut. Auf einen Infrarotsensor und der Nutzung des Mate 10 Pro als PC-Ersatz müssen Nutzer ebenfalls nicht verzichten.

Die Auflösung des 6-Zoll-Displays bleibt allerdings hinter der der Konkurrenz zurück. Zudem kommt nur Bluetooth 4.2 zum Einsatz und das Laden per Induktion unterstützt das Mate 10 Pro trotz Glasrückseite nicht. Auch die Klinkenbuchse zum Anschluss eines herkömmlichen Kopfhörers hat Huawei gestrichen. Im Vergleich mit dem großen Ganzen schaffen es diese Abstriche aber nicht, den insgesamt guten Eindruck, den das Huawei Mate 10 Pro im Test hinterlassen hat, zu beeinträchtigen.


Logo teltarif.de Huawei Mate 10 Pro

Gesamtwertung von teltarif.de
Huawei Mate 10 Pro

PRO
  • Sehr gute Verarbeitung
  • Hochleistungs-Performance
  • Sehr gute Kamera
  • Wasserfest nach IP67
CONTRA
  • Keine QHD-Auflösung
  • Nur Bluetooth 4.2
  • Kein kabelloses Laden
  • Keine Klinkenbuchse
Testzeitpunkt:
10/2017
Huawei Mate 10 Pro
Testurteil
gut (1,6)
Preis/Leistung: 1,1
Bewertung aktuell: 2,8
Einzelwertung
Datenblatt
Erklärung Testverfahren
Testsiegel downloaden

Einzelwertung Huawei Mate 10 Pro

Huawei Mate 10 Pro
Gesamtwertung
gut (1,6)
87 %
Preis/Leistung
1,1
  • Gehäuse / Verarbeitung 9/10
    • Material 9/10
    • Haptik 9/10
    • Verarbeitung Gehäuse 10/10
  • Display 8/10
    • Touchscreen 8/10
    • Helligkeit 8/10
    • Pixeldichte 5/10
    • Blickwinkelstabilität 9/10
    • Farbechtheit (DeltaE) 8/10
    • Kontrast 10/10
  • Leistung 9/10
    • RAM 9/10
    • Benchmark 3DMark 9/10
    • Benchmark Geekbench 10/10
    • Benchmark Geekbench Single -
    • Benchmark Geekbench Multi -
    • Benchmark Browsertest 10/10
    • Benchmark Antutu -
  • Software 10/10
    • Aktualität 10/10
    • Vorinstallierte Apps 8/10
  • Internet 10/10
    • WLAN 10/10
    • LTE 10/10
    • LTE Geschwindigkeit 10/10
    • 3G 9/10
    • 5G -
    • Empfangsqualität 9/10
    • Dual-SIM -
  • Telefonie 9/10
    • Sprachqualität 9/10
    • Lautstärke 9/10
    • Lautsprecher (Freisprechen) 8/10
  • Schnittstellen / Sensoren 9/10
    • USB-Standard 10/10
    • NFC 10/10
    • Navigation 9/10
    • Bluetooth 9/10
    • Kopfhörerbuchse 10/10
    • Video-Out 10/10
    • Fingerabdruckscanner 10/10
    • Iris-Scanner 0/10
    • Gesichtserkennung -
  • Speicher 6/10
    • Größe 9/10
    • SD-Slot vorhanden 0/10
  • Akku 8/10
    • Laufzeit (Benchmark) 9/10
    • Wechselbar 0/10
    • Induktion 0/10
    • Schnellladen 10/10
  • Kamera 8/10
    • Hauptkamera
    • Bildqualität hell 9/10
    • Bildqualität dunkel 8/10
    • Bildstabilisator 10/10
    • Blende 0/10
    • Frontkamera
    • Bildqualität hell 7/10
    • Bildqualität dunkel 7/10
    • Kameraanzahl -
    • Video 8/10
    • Handling 9/10
  • Bonus 2
    • IP67, Desktop-Modus
alles ausklappen
Gesamtwertung 87 %
gut (1,6)

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