Ausbau: Huawei zeigt, wie Netze besser werden können
Das Mobile BroadBand Forum, das derzeit in Zürich stattfindet, wird vom Netzwerkausrüster Huawei veranstaltet. In einer kompletten Messehalle zeigen Huawei und Partner was man mit der Technik von Huawei alles anstellen kann und wohin die Reise im Mobilfunk geht. Wenn 5G ein Erfolg werden soll, müssen die Mobilfunknetze viel dichter als je zuvor auf- und ausgebaut werden.
Huawei’s Partner in der Schweiz ist der Mobilfunkanbieter Sunrise, der für sich in Anspruch nimmt „als erstes 5G-Netz in der Schweiz“ gestartet zu sein. Messebesucher und Medienvertreter werden in Bussen durch die Stadt kutschiert, um sich anzuschauen, wie moderner Netzausbau durch viele Sendeantennen heute aussehen kann und muss. Dabei liefert Huawei nicht nur die Technik, sondern hilft auch bei Planung und Aufbau des Netzes mit.
Jeder Lichtmast kann eine Basisstation sein
Dieser Lichtmast hält nicht nur die Uhr und die Oberleitung der Straßenbahn, sondern auch zwei 5G-Mobilfunk-Antennen
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
Ein Lichtmast vor dem Hallenstadion, der auch die Oberleitungen der Straßenbahn sichert und mit einer großen Analog-Uhr versehen ist, wurde zum 5G-Sendemast erweitert. Möglich machen das „Lamp Sites“, das sind Schuhkarton große Kisten, in denen eine komplette „Small Cell“-Mobilfunksendestation untergebracht ist. Die braucht noch Strom und eine Signalleitung, typischerweise per Glasfaser. Schon ist eine kleine Fläche ausreichend versorgt.
Niedrige Grenzwerte - bessere Abdeckung
Im Flughafen Beijing wurden 5000 Lamp Sites verbaut. Im noch nicht fertigen BER dürften es wesentlich weniger sein
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
In der Schweiz gibt es eine Besonderheit: Die Strahlungsgrenzwerte für Mobilfunk sind extrem niedrig. Das hat zur Folge, dass die Schweiz wesentlich besser als andere Länder mit Mobilfunk ausgebaut ist, weil es einfach mehr Sender gibt. Der Start von 5G stößt in der Schweiz auf ein ungewohntes Problem: Neue Sender können nur installiert und eingeschaltet werden, wenn alte Sender verschwinden, um die Strahlungsgrenzwerte, die über alles betrachtet werden, nicht zu überschreiten. Ergo ist man dazu übergegangen, UMTS 2100 langsam verschwinden zu lassen und durch LTE/2100 oder 5G/2100 zu ersetzen. Auch das Ende von 2G steht unmittelbar bevor.
5000 Lamp-Sites im Flughafen
Lamp-Sites sind wenig größer als ein Home-Router und enthalten Sender und Antenne. Sie sind für Indoor-Versorgung gedacht
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
Am Stand stellt Huawei seinen Beitrag zum neuen Flughafen in Beijing (China) vor, der in Rekordzeit aufgebaut wurde. In Beijing wurden alleine 5000 Lamp-Sites verbaut. Die werden an die Decke geschraubt, um eine wirklich lückenlose Mobilfunkversorgung zu erzielen.
Antennen und Verstärker werden immer kleiner
Moderne Antennen für Mobilfunk werden immer kleiner
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
Beim Netzausbau mit klassischen Sendemasten tut sich auch einiges. Die Einheiten aus Antennen-Panel und Vorverstärkern (AAU Antenne Amplifier Unit) verschmelzen zu einem Element, das rund 30-40 Kilogramm wiegt. Die Anlagen sind dank „Single RAN“ für 2G, 3G, 4G und 5G nutzbar. Die Antennen könnten längst massive MiMo mit 64T64R, je 64 Miniantennen für Senden (T) und Empfang (R), wenn das gewünscht ist. Diese Technik, so verspricht es Huawei, bringe nochmal einen deutlichen Schub an Kapazität und Geschwindigkeit.
Früher als erwartet startet Huawei mit dem Update der Mate-20-Serie. Das Update bringt nicht nur das brandaktuelle Android, sondern auch das neue EMUI 10. Mehr zu dem Thema lesen Sie in einer weiteren Meldung.