Neujahrsbotschaft

Huawei steigert Umsatz trotz Trump - 2020 wird schwierig

Offenbar konnte der USA-Bann Huawei nicht viel anhaben - das Unter­nehmen konnte seinen Umsatz sogar stei­gern. Huawei-Chef Eric Xu stimmt seine Mitar­beiter für 2020 aber auf ein schwie­riges Jahr ein.
Von dpa /

Huawei-Chef blickt auf 2020 voraus Huawei-Chef blickt auf 2020 voraus
Bild: picture alliance/Andy Wong/AP/dpa
Trotz des Drucks der USA auf den chine­sischen Tele­komriesen Huawei hat der Konzern seinen Umsatz im auslau­fenden Jahr um rund 18 Prozent stei­gern können. Der Zuwachs auf 850 Milli­arden Yuan, umge­rechnet 108 Milli­arden Euro, war "etwas weniger als unsere anfäng­lichen Vorher­sagen", sagte Huawei-Chef Eric Xu heute in einer Neujahrs­botschaft an die 190 000 Mitar­beiter. Im Vorjahr waren die Einnahmen um 19,5 Prozent gestiegen.

Der größte Netz­werk­ausrüster und zweit­größte Smart­phone-Hersteller der Welt blickt auf das kompli­zier­teste Jahr seiner 32-jährigen Geschichte zurück. Die USA gehen massiv gegen Huawei vor und werfen dem Unter­nehmen mögliche Spio­nage vor, ohne bislang öffent­lich Beweise dafür vorge­legt zu haben. So wurde Huawei auf eine schwarze Liste gesetzt und als Gefahr für die natio­nale Sicher­heit einge­stuft, die Koope­ration mit US-Firmen wurde beschränkt.

Auch drängen die USA ihre Partner wie Deutsch­land und andere Staaten, bei Ausbau ihrer Mobil­funk­netze auf den schnellen 5G-Stan­dard, keine Technik von Huawei einzu­setzen. In seiner Botschaft äußerte Xu die Erwar­tung, dass das Unter­nehmen auch im neuen Jahr auf der schwarzen Liste bleiben wird. "Es wird ein schwie­riges Jahr für uns."

2020 wird ein schwie­riges Jahr

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Das Wachstum werde auch geringer als in der ersten Jahres­hälfte 2019 ausfallen, was dem Rest des auslau­fenden Jahres noch Schwung gegeben habe. "Über­leben ist unsere erste Prio­rität." Der Huawei-Vorsit­zende kündigte an, die eigenen Systeme für seine Huawei Mobile Services (HMS) ener­gisch auszu­bauen.

Wegen der Handels­beschrän­kungen kann Huawei beispiels­weise bei seinem neuesten Smart­phone Mate 30 nicht auf Googles Betriebs­system Android zurück­greifen. Auf diesem Grund treibt das Unter­nehmen die Entwick­lung seines eigenen Betriebs­systems beschleu­nigt voran. Xu berich­tete, trotz aller Probleme habe Huawei im auslau­fenden Jahr 240 Millionen Smart­phones ausge­liefert - 17 Prozent mehr als 2018.

Ein weiteres Problem für Huawei sind verschie­dene Straf­verfahren in den USA. Auch steht die Finanz­chefin und Tochter des Unter­nehmens­grün­ders, Meng Wanzhou, seit mehr als einem Jahr in Kanada unter Haus­arrest, während die USA sich um ihre Auslie­ferung bemühen. Ihr wird Bank­betrug im Zusam­menhang mit der Umge­hung der Sank­tionen gegen den Iran vorge­worfen.

Das Huawei Mate 30 Pro ist seit kurzer Zeit offi­ziell in Deutsch­land erhält­lich. Wir haben das Premium-Gerät mit "ohne Google Apps" getestet.

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