Huawei: Handys sorgen für fast 25 Prozent mehr Umsatz
Huawei wächst vor allem auch auf dem Heimatmarkt.
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Die Mobilfunkausrüster Huawei hat gestern seine Quartalszahlen bekannt gegeben. Die Chinesen überraschten mit einem überaus positiven Ergebnis. Trotz der amerikanischen Sanktionen konnte Huawei in der ersten drei Quartalen seine Erlöse auf 610,8 Mrd. Chinesische Yuan (umgerechnet etwa 77,84 Mrd. Euro) steigern. Das bedeutet ein Plus von 24,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Nettogewinnmarge betrug in dem Zeitraum 8,7 Prozent.
Nachfrage nach Smartphones pusht Ergebnis
Huawei wächst vor allem auch auf dem Heimatmarkt.
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Als Grund nannte Huawei die wachsende Nachfrage nach seinen Smartphones. Bislang seien 185 Millionen Geräte verkauft worden, was einen Anstieg um 26 Prozent bedeuten würde. Das Unternehmen konnte darüber hinaus ein schnelles Wachstum in Geschäftsfeldern wie PCs, Tablets, Wearables und smarte Audio-Produkte verzeichnen.
Erfolge kann Huawei vor allem in China verzeichnen. Die US-Handelssanktionen hatten dort eine patriotische Stimmung geweckt. Unterstützt von Solidaritätsbekundungen in den sozialen Netzwerken verkaufte Huawei seine Geräte verstärkt auf dem Heimatmarkt.
Expertin Nicole Peng von der Beratungsfirma Canalys kommentierte: „Das Quartals-Ergebnis ist angesichts des enormen Drucks, mit dem das Unternehmen konfrontiert ist, wirklich beeindruckend.“ Die starken Zahlen seien aber vom Verkauf von Geräten getrieben, die vor dem amerikanischen Verbot eingeführt worden seien. Die langfristigen Aussichten seien immer noch schlecht.
Deutschland auf Konfrontationskurs mit USA
Mittlerweile hat die Bundesregierung beschlossen, Huawei die Möglichkeit zu geben, sich am Aufbau des 5G-Netzes in Deutschland zu beteiligen. Es könne zwar immer sein, dass es in Zukunft Anbieter gebe, die nicht vertrauenswürdig seien – egal um welches Unternehmen es gehe, sagte Kanzleramtschef Helge Braun gestern im Bundestag. Doch die Bundesregierung positioniert sich eindeutig: Trotz der Warnungen aus Amerika soll kein Anbieter außen vor bleiben, sofern er Sicherheitskriterien erfüllt, die allen 5G-Anbietern auferlegt werden.
Aus Amerika kommen für diesen Schritt harsche Worte: „Wir halten die Entscheidung, Huawei die Tür offenzuhalten, für unverantwortlich“, sagte ein hochrangiger Vertreter der US-Regierung dem Handelsblatt. Damit würden moderne Gesellschaften einem hohen Risiko ausgesetzt.
Es ist nicht die erste Warnung aus den USA. Bereits im September hatte der Chef der US-Internetbehörde FCC, Ajit Pai, die Bundesregierung davor gewarnt, dem chinesischen Netzwerkausrüster Huawei zu vertrauen. teltarif.de berichtete.