Knapp: Huawei entgeht einem Verkaufsverbot in Deutschland
Huawei konnte nur knapp einem Verkaufsverbot in Deutschland entgehen.
picture alliance/Robert Schlesinger/dpa-Zentralbild/dpa
Huawei ist nach Samsung und vor Apple der zweitgrößte Smartphone-Hersteller weltweit. Im letzten Jahr konnte das chinesische Unternehmen mehr als 200 Millionen Geräte verkaufen. Deutschland ist
ein sehr wichtiger Markt für Huawei. Jetzt ist die Firma nur ganz knapp einem Verkaufsverbot hierzulande entgangen, berichtet das Handelsblatt. Grund für die Beinah-Katastrophe für
das Unternehmen sind Patentstreits. Patentinhaber wie Fraunhofer, Mitsubishi und Panasonic haben vor dem Landgericht in Düsseldorf
ein Verkaufsverbot für Smartphones, Tablets und Notebooks in Deutschland erwirkt. Daraufhin unterschrieb Huawei ein Lizenzvertrag, wodurch
das Verbot abgewendet wurde.
Hintergrund: Videotechnik
Huawei konnte nur knapp einem Verkaufsverbot in Deutschland entgehen.
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Forscher des Fraunhofer-Instituts und andere Entwickler hatten einen Ansatz erschaffen, mit dem sich Videos in höherer Bildqualität
aber mit geringerem Platzbedarf anzeigen lassen. Der Standard, der die Dateien komprimiert, nennt sich "H.264/AVC" und wird auf vielen Geräten
eingesetzt. Verwalter für die Lizenz ist das US-amerikanische Unternehmen MPEG Licensing Administration (MPEG LA).
Das Unternehmen verklagte Huawei - vermutlich aufgrund von Lizenzverletzungen - vor dem Landgericht Düsseldorf. Auch der Smartphone-Hersteller
ZTE war von der Klage betroffen, soll sich aber auch mit der Klägerseite geeinigt haben.
Was Patentstreits angeht, so steht Huawei nicht alleine da. Großes Thema ist der Patentstreit zwischen dem Chiphersteller Qualcomm und Apple. Qualcomm konnte vor dem Landgericht in München ein Verkaufsverbot der iPhone-Modelle 7, 8 und X erwirken. Daraufhin nahmen die Kalifornier die Geräte aus den eigenen Regalen der physischen Apple-Stores in Deutschland und dem Online-Shop. Qualcomm pocht auch auf ein Verkaufsverbot durch die Einzelhändler. Aktuell sind die betroffenen Geräte dort aber noch zu haben.