Handelskrieg: USA wollen Geschäfte mit Huawei lizenzieren
Neue Hoffnung für Huawei?
picture alliance/Mark Schiefelbein/AP/dpa
Neue Hoffnung für Huawei. Wie der Nachrichtendienst Bloomberg meldet, will die US-Regierung schon bald damit beginnen, amerikanischen Unternehmen Lizenzen für den Handel mit Huawei auszustellen.
Huawei gilt in den USA als Gefährdung der nationalen Sicherheit, weshalb US-Firmen ohne Ausnahmegenehmigung keine geschäftlichen Beziehungen zu den Chinesen unterhalten dürfen. Wie der Handelsminister Wilbur Ross gegenüber Bloomberg sagte, seien beim Department of Commerce gut 260 Anträge auf eine solche Lizenz eingegangen, weit mehr als man erwartet habe. Die Erteilung solcher Ausnahmegenehmigungen hatte US-Präsident Trump eigentlich schon im Juni in Aussicht gestellt, doch passiert war nichts.
Druck auch von US-Unternehmen
Neue Hoffnung für Huawei?
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Die schwarze Liste schadet auch amerikanischen Unternehmen, die mit chinesischen Firmen Geschäfte machen. Sie drängen auf die Ausnahmegenehmigungen und argumentieren, dass Huawei viele Komponenten auch bei anderen Zulieferern rund um den Globus kaufen kann.
Besonders problematisch für Huawei ist allerdings die Tatsache, dass auch Google seine Geschäftsbeziehungen eingestellt hat. Die Chinesen bekommen deshalb für ihre neuen Smartphones keine Lizenzen mehr für die Google-Apps. Für diese Apps gibt es keinen wirklichen Ersatz und das macht die Geräte in Europa praktisch unverkäuflich.
Hoffnungsschimmer bei den Verhandlungen
Möglicherweise ist der Handelskrieg aber auch schon bald Geschichte. Ross zeigte sich optimistisch, dass die USA noch in diesem Monat ein sogenanntes „Phase one“ Handelsabkommen mit China erreichen können.
Noch ist das aber wohl nicht in trockenen Tüchern. Ross bezeichnet das Abkommen als teilweise kompliziert und jede Seite müsse genau verstehen, zu was sie sich damit verpflichtet. Auch die Chinesen sind mit den Ergebnissen wohl noch nicht zufrieden und fordern für eine endgültige Beilegung des Streits die Abschaffung aller Strafzölle. Sie lehnen zudem die Forderung nach innerstaatlichen Reformen, die die Macht der kommunistischen Partei einschränken könnten, strikt ab.
Huawei gibt sich kämpferisch
Huawei selbst gibt sich optimistisch, seinen Erfolgskurs trotz der Sanktionen fortsetzen zu können. "Wir gehen davon aus, dass wir in diesem Jahr auch unter dem Druck der US-Regierung fast das gleiche Ergebnis wie im Vorjahr erzielen können“, sagte Huawei Vice President Eduard Shou gestern in Bangkok.
Die Ergebnisse des letzten Quartals sind jedenfalls hervorragend, sie zeigen steil nach oben. Wir haben berichtet.