Wüsten-Hotspot

Inmarsat IsatHub: Mobiles Satelliten-Internet im Test

Wer sich außerhalb eines zellularen Mobilfunknetzes befindet, muss nicht von Telefonie und Internet abgeschnitten sein. Dafür sorgen die Betreiber von Satelliten-Netzwerken. Wir haben den mobilen WLAN- und Telefonie-Hotspot Inmarsat IsatHub getestet.
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Die Betreiber von Satelliten-Kommunikationsdiensten stellen ihren Kunden, zu denen in der Regel Hilfsorganisationen, Militärs, Politiker und Weltkonzerne gehören, nicht mehr nur Satelliten-Telefone zur Verfügung. Auch die Nutzbarkeit des mobilen Internets ohne Festnetzanschluss und außerhalb von zellularen 3G- und 4G-Netzen wird mehr und mehr gefordert - und die Satelliten-Netzbetreiber reagieren darauf.

Smartphone und Notebook verbinden sich mit dem Hotspot Smartphone und Notebook verbinden sich mit dem Hotspot
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch
Inmarsat hat im Frühjahr einen neuen mobilen Satelliten-WLAN-Hotspot unter dem Namen IsatHub auf den Markt gebracht. Dieser soll Daten per Satellit mit bis zu 384 kBit/s übertragen können, was gegenüber den 2,44 kBit/s per Satelliten-Telefon Inmarsat Isatphone 2 (Testbericht) immerhin eine Verbesserung darstellt.

Funktionen und Lieferumfang des IsatHub

Der Inmarsat IsatHub wurde uns für den Test freundlicherweise wieder von Expeditionstechnik Därr zur Verfügung gestellt. Das Gerät wird auch als Inmarsat iSavi bezeichnet und ist dazu gedacht, an Stellen ohne Stromversorgung mit Akkubetrieb Telefonie, SMS und mobiles Internet per Inmarsat bereitzustellen.

Wichtige Slots sind durch eine Schutzkappe geschützt Wichtige Slots sind durch eine Schutzkappe geschützt
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch
Der IsatHub hat ein ungewöhnliches Design - es handelt sich um eine hellgraue Box mit diversen Anschlüssen, die zweigeteilt ist, wobei beide Teile - nämlich Hotspot und Akku - mit einem Drehscharnier verbunden sind. Das ist insofern sinnvoll, da bei der Satelliten-Kommunikation immer eine direkte Sichtverbindung zum Satelliten-Netzwerk bestehen muss. Mit der drehbaren Konstruktion liegt praktisch der Akku immer auf der Fläche und der Hotspot lässt sich in den gewünschten Winkel aufrecht stellen. An der Schnittstelle beider Bauteile zeigt eine Maßeinheit an, in welchem Winkel der Hotspot aufrecht steht. Durch den Zwang zur direkten Sichtverbindung kann der IsatHub nicht in geschlossenen Räumen, sondern nur im Freien verwendet werden - eine Anschlussmöglichkeit für eine externe Antenne gibt es nicht. Der IsatHub ist nach Schutzklasse IP65 staubdicht und strahlwassergeschützt, seine Maße sind 179 mal 170 mal 30 Millimeter - und mit 850 Gramm ist der mobile Hotspot kein Leichtgewicht.

Bei einer 30-Grad-Aufrichtung der beste Empfang Bei einer 30-Grad-Aufrichtung der beste Empfang
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch
Am Akku sitzt der von einer Gummiklappe überdeckte Eingang für das Ladegerät. Hängt das Gerät am Netzteil, wird der Ladestand über vier orangefarbige LEDs angezeigt. Wenn das Ladegerät nicht verbunden ist, kann der Nutzer einen kleinen schwarzen Knopf drücken, um die Ladestandsanzeige zum Leuchten zu bringen. Am Hotspot befinden sich unter einer Klappe der SIM-Karten-Slot und ein Micro-USB-Anschluss zum Einspielen von Firmware-Updates. Außerdem gibt es einen Power-Button und einen Funktionsknopf, auf dessen Bedeutung wir später noch eingehen werden. Um das Gerät in die richtige Position zu bringen, gibt es vier dreieckige und mehrfarbige LEDs am Hotspot.

Zum Isathub wird außer dem Netzteil ein Set an diversen Reisesteckern für die wichtigsten Regionen der Welt mitgeliefert, außerdem liegen ein Micro-USB-Kabel, ein USB-Stick, eine Schutzhülle und diverse Anleitungen bei. Der USB-Stick dient ausschließlich dazu, Firmware-Updates von der Homepage von Inmarsat auf den IsatHub-Hotspot zu bekommen.

Ersteinrichtung und korrekte Aufstellung

Control-App für Android Control-App für Android
Screenshot: teltarif.de / Alexander Kuch
Die Ersteinrichtung des Inmarsat IsatHub geht schnell vonstatten. Nach dem Einlegen der SIM-Karte und dem Laden des Akkus muss das Gerät in der richtigen Position aufgestellt werden. Doch wie findet der Nutzer das heraus? Der im Gerät eingebaute Ausrichtungs-Assistent hilft dabei.

Zu diesem Zweck hat der Inmarsat IsatHub ein GPS-Modul. Schaltet der Nutzer das Gerät ein, wechselt der Hotspot nach wenigen Sekunden, in denen die mehrfarbigen LEDs rot blinken, in den Ausrichtungsmodus. Nun blinken die vier LEDs grün, wobei zwei LEDs die rechs-links-Ausrichtung und zwei die rauf-runter-Ausrichtung anzeigen. Hat der Nutzer den Hotspot korrekt nach links und rechts sowie nach oben und unten ausgerichtet, bleibt das grüne Licht bei allen vier LEDs stehen. In unserem Test hatten wir dabei mit einem entscheidenden Problem zu kämpfen: Bei starker Sonneneinstrahlung ist es fast nicht zu sehen, ob die LEDs stehen oder blinken. Wir mussten uns mit dem Gesicht ganz dicht über den Hotspot beugen und die LEDs mit der Hand abschirmen, um den richtigen Status sehen zu können. Hier sollte sich Inmarsat bei einem Update dringend ein besser sichtbares System einfallen lassen.

Die Weboberfläche im Browser Die Weboberfläche im Browser
Screenshot: teltaif.de / Alexander Kuch
Aufgrund dieser Problematik dauerte die Ausrichtung bei unserem ersten Versuch über 10 Minuten, bei weiteren Tests schafften wir das dann schneller in etwa zwei Minuten. Die beste Verbindung erzielten wir bei einer nordöstlichen Ausrichtung und einer Aufrichtung des Hotspots um etwa 30 Grad. Leuchten alle vier LED grün, muss der Anwender den zuvor erwähnten Funktionsknopf drücken, damit der Hotspot sich mit dem Inmarsat-Netzwerk verbindet und das WLAN aktiviert.

Auf der folgenden Seite geht es nun darum, wie der Inmarsat IsatHub von Notebook, Smartphone oder Tablet aus angesteuert werden kann. Außerdem testen wir die Geschwindigkeit des Internets per Satellit und die Zuverlässigkeit des SMS-Versands.

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