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Intel startet mit dem GW990 in den Smartphone-Markt

Touchscreen-Gerät von LG mit Moorestown-Chip
Von Marie-Anne Winter / mit Material von dpa

Der Chiperhersteller Intel schafft erstmals den Sprung in den lukrativen Markt der Smartphones. Ein erstes Gerät mit Intels neuem Mikroprozessor Moorestown aus der Atom-Chip-Familie werde der koreanische Konzern LG Electronics noch bis zum Sommer dieses Jahres auf den Markt bringen, kündigte Intel-Chef Paul Otellini auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas an. Weitere Geräte sollen in der zweiten Jahreshälfte folgen. "Computernutzung ist nicht länger auf klassische Computer beschränkt", sagte Otellini. "Sie ist allgegenwärtig."

Das GW990 genannte LG-Gerät, das Otellini auf Amerikas größter Show für Unterhaltungselektronik präsentierte, sieht optisch aus wie eine Mischung aus Apples iPhone und einem Tablet-PC. Das Smartphone wird über ein berührungsempfindliches 4,8-Zoll-Display bedient. Es benutzt als Betriebssystem das maßgeblich von Intel entwickelte Moblin, eine für mobile Internet-Geräte optimierte Variante des offenen Systems Linux. Intels neuer Chip Moorestown sei so leistungsfähig, dass sich über das Gerät zum Beispiel auch ohne Probleme Filme in hoher Auflösung (HD) abspielen lassen oder Videokonferenzen laufen können. Auch Spiele in 3D sollen damit Spaß machen. Betont wurde bei der Vorstellung auch das Multitasking-Talent des neuen Smartphones, so wurde ein Film auf dem Gerät abgespielt und gleichzeitig eine Kalender-Applikation geöffnet. GW990 auf der Intel-Pressekonferenz Vorstellung GW990 auf der Intel-Pressekonferenz
Bild: teltarif.de

Der Touchscreen des GW990 löst 1024 mal 480 Pixel auf. Eingebaut ist eine 5-Megapixel-Kamera mit LED-Blitz. Das Gerät unterstützt schnellen Datenaustausch per HSPA und WLAN. Für die Navigation ist GPS integriert, das Gerät bietet auch einen Kompass. Weil so viel Leistung entsprechend Energie braucht, kommt das GW990 mit einem kräftigen 1850-mAh-Akku. Über die Betriebszeiten ist allerdings noch nichts bekannt.

Der weltgrößte Chiphersteller verfolgt seit Jahren das Ziel, sein Geschäftsfeld außerhalb von Personal Computern massiv zu stärken. Im Markt für Handys und Smartphones war Intel bislang an der starken Konkurrenz nicht vorbeigekommen. Anders als etwa die Prozessoren des Chipdesigners ARM, der auch Apples iPhone zum Laufen bringt, waren die Chips von Intel für den mobilen Einsatz in kleinen Geräten bislang viel zu stromhungrig.

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