Ein Drittel der Deutschen hat Ärger mit dem Internet
Internet ist eine tolle Sache, wenn es denn funktioniert
Andre Reinhardt
Rund ein Drittel der deutschen Internetnutzer hat mit seinem Festnetzanschluss regelmäßig Probleme.
Das teilte die Zeitschrift der Tagesspiegel unter Berufung einer kürzlich stattgefundenen Umfrage mit.
Besagte Abstimmung wurde vom Bundesverband der Verbraucherzentralen (VZBZ)
vollzogen. Es wurden Störungen der Teilnehmer innerhalb der letzten zwei Jahre protokolliert. Die
Betroffenen gaben an, zeitweise langsame Verbindungen oder überhaupt keinen Internetzugang gehabt zu
haben. Die Verbraucherschützer fordern strengere rechtliche Vorgaben im Telekommunikationsgesetz,
samt Schadensersatz bei ausbleibender Problemlösung und Sanktionen seitens der Bundesnetzagentur.
Bundesbürger kämpfen mit launischem Festnetz-Internet
Internet ist eine tolle Sache, wenn es denn funktioniert
Andre Reinhardt
Das Team „Marktwächter Digitale Welt“ des Bundesverband der Verbraucherzentralen
führte eine repräsentative Umfrage zum deutschen Festnetz-Internet durch, die demnächst publiziert
wird. Zuvor konnte die Zeitschrift der Tagesspiegel an die Ergebnisse gelangen und ein Interview zum Sachverhalt
mit dem VZBZ führen. „Es kann nicht sein, dass die Internetverbindung wochenlang wiederholt
ausfällt und Verbraucher ständig auf die Anbieter zugehen müssen, damit sie wieder funktioniert“,
äußerte sich Dennis Romberg, Mitarbeiter bei „Marktwächter Digitale Welt“ mahnend.
Nicht nur, dass jeder dritte User mit Geschwindigkeit oder Verfügbarkeit seiner Internetverbindung
zu kämpfen hatte, in mehr als 50 Prozent der Fälle gab es mehr als vier Wochen lang keine Besserung.
Außerdem mussten 29 Prozent der betroffenen Nutzer ihrem Anbieter hinterher rennen und ihn mindestens
drei Mal wegen der Störung kontaktieren.
VZBZ will mehr Rechte für deutsche Internetuser
Aktuell können sich die Leidtragenden zwar mit einer Frist zur Nachbesserung beschweren und im Notfall ihren Vertrag kündigen, viel mehr Optionen gibt es jedoch nicht. Susanne Blohm, ebenfalls bei den Verbraucherschützern tätig, erachtet das als ungenügend und fordert, dass die Anbieter „Versorgungsausfälle zukünftig innerhalb eines Kalendertags beheben“. Bei fortbestehendem Mangel solle es einen Schadensersatz geben. Des Weiteren nimmt Blohm die Bundesnetzagentur in die Pflicht: „Wenn Anbieter die Versorgungsausfälle gar nicht beheben, soll die Bundesnetzagentur zusätzlich zur Entschädigung des einzelnen Verbrauchers geeignete Sanktionsmaßnahmen wie Bußgelder auferlegen können.“
Anstehende Sitzung nimmt sich der Problematik an
Passend zur Festnetz-Misere hält der VZBZ am Mittwoch eine Diskussionsveranstaltung mit dem Thema „Breitband in Deutschland: Gestört und langsam statt always on“ ab. Hier soll unter anderem die Umsetzung des Europäischen Kodex für digitale Kommunikation ins Gespräch gebracht werden. Außerdem wird erörtert, welche Voraussetzungen die Telekommunikationswirtschaft und welche Rahmenbedingungen die Politik für eine zuverlässige Flächenabdeckung schaffen müssen.