Internet: Taxifahrer, Hoteliers und Ladenbesitzer fürchten sich
Die Reisebranche verändert sich durch das Internet beispielsweise stark
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Die Proteste der Taxifahrer gegen die Pläne
zur Liberalisierung des Fahrdienstmarktes lenken wieder die
Aufmerksamkeit auf Umbrüche in klassischen Branchen durch das
Internet. Die Herausforderer sehen dabei ihre Chance darin, besser
und/oder günstiger als die Platzhirsche zu sein. Seit Jahren sind
viele Industrien im Wandel:
Handel: Im deutschen Einzelhandel sorgte der Siegeszug des Onlinehandels in den vergangenen Jahren für einschneidende Veränderungen. Lag der Anteil des Onlinehandels an den Einkäufen der Bundesbürger im Jahr 2000 noch weit unter ein Prozent, so wird inzwischen nach Angaben des Handelsverbandes Deutschland (HDE) mehr als zehn Prozent der Umsätze im Internet gemacht.
Doch sind die Anteile der Online-Händler je nach Branche sehr unterschiedlich. Im Lebensmittelhandel etwa spielt das Internet mit einem Umsatzanteil von rund einem Prozent nach wie vor nur eine untergeordnete Rolle. Bei Mode und Accessoires sowie bei Elektronik wandert dagegen inzwischen schon mehr als ein Viertel der Konsumentenausgaben in die Kassen von Amazon, Zalando und Co.
Das hinterlässt mittlerweile auch sichtbare Spuren in den deutschen Innenstädten. In immer mehr Einkaufsstraßen klagen die Händler über rückläufige Kundenzahlen. Gerade in kleinen und mittleren Städten, aber auch in den Unterzentren der Metropolen sind deshalb immer häufiger leerstehende Läden zu finden.
Finanzdienstleister: Klassische Banken und Versicherungen werden in Deutschland von einer ganzen Flotte von Finanz-Startups angegriffen. Die jungen Unternehmen warben allein im ersten Quartal 2019 von Investoren 686 Millionen Euro ein und damit mehr als doppelt so viel wie ein Jahr zuvor, wie aus Zahlen der Beratungsfirma Barkow Consulting hervorgeht. Ein Star in der Szene ist die Berliner App-Bank N26, die inzwischen mehr als 2,5 Millionen Kunden gewonnen hat. N26 musste zuletzt sich aber auch kritische Fragen gefallen lassen, ob die 800 Mitarbeiter beim Kundensupport und der Abwehr von Betrugsversuchen überfordert sind.
Auf große Resonanz stoßen auch Fin-Techs wie der Autoversicherer Friday, der Policen nach gefahrenen Kilometern bepreist, oder das Versicherungs-Start-up Wefox, das unter anderem den schnellen Abschluss von Hausrats- und Haftpflichtversicherungen per App anbietet. Bei manchen Fin-Techs beteiligen sich auch Player aus dem Silicon Valley an der Jagd auf die deutschen Finanzriesen. So steckte zuletzt der US-Zahldienst PayPal 100 Millionen Euro in die Berliner Firma Raisin, die Anlegern über das Portal "Weltsparen" Tages- und Festgelder bei Banken im Ausland vermittelt und etwas höhere Zinsen als inländische Institute verspricht.
Apotheken: Medikamente kaufen die Deutschen immer noch meist in der Apotheke um die Ecke. Doch auch hier wächst die Online-Konkurrenz: Tabletten oder Salben lassen sich längst bei Amazon oder DocMorris kaufen. Vor allem der Handel mit rezeptpflichtigen Medikamenten über Versandapotheken ist der Apotheker-Lobby ein Dorn im Auge. Da DocMorris und Co. Rabatte gewähren, sieht die Apothekerlobby ABDA in ihnen eine Gefahr für die knapp 19 500 Apotheken in Deutschland. Auch gibt es seit Jahren Streit zwischen DocMorris und den Apotheken um einen Arznei-Automaten in Hüffenhardt (Neckar-Odenwald-Kreis).
Die Apothekervereinigung ABDA fordert ein prinzipielles Verbot des Versandhandels mit rezeptpflichtigen Medikamenten im Netz. Das lehnte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) aus europarechtlichen Gründen ab. Er will lediglich gegen die Rabatte von Versandhändlern vorgehen. Bisher ist der Marktanteil von Versandapotheken hierzulande in dem Geschäft aber ohnehin winzig: 2017 wurde nur ein Prozent des Umsatzes mit verschreibungspflichtigen Arzneien im Versandhandel erzielt, so die ABDA. Bei rezeptfreien Mitteln lag der Marktanteil bei 17 Prozent.
Die Reisebranche verändert sich durch das Internet beispielsweise stark
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Gastgewerbe: Hotels haben ein gespaltenes Verhältnis zum Internet.
Zum einen kann es ihnen helfen, in letzter Minute noch freie Zimmer zu
füllen. Zum anderen sorgen Plattformen wie AirBnB, auf denen
Unterkünfte als Alternative zum Hotel angeboten werden, für neue
Konkurrenz. AirBnB versucht gerade, ein freundlicheres Verhältnis zum
Hotelgewerbe unter anderem mit dem Kauf der Last-Minute-App
HotelTonight aufzubauen. AirBnB und Co. sind in vielen Metropolen aber
auch unter Druck, weil die Städte den Mietmarkt durch solche
Kurzzeit-Angebote ausgehöhlt sehen.
Verkehr: In den USA veränderten Uber und Lyft den Transportmarkt, indem sie per App auch Privatleute mit ihren eigenen Autos Fahrgäste befördern ließen. In Europa versuchte Uber das auch, scheiterte aber an rechtlichen Hürden, sodass die App nur Mietwagen mit Chauffeur und Taxis vermittelt. Zugleich gibt es aber auch Überlegungen, Einschränkungen für Mietwagen zu lockern. Dazu gehört zum Beispiel die Rückkehrpflicht, die besagt, dass das Fahrzeug zumindest auf dem Rückweg zu seinem Standort sein muss, um einen neuen Auftrag annehmen zu können.