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Die Internet-Tarife fürs Auto im Vergleich

Die Auto­hersteller haben diverse Internet-Tarife im Angebot, die wir mitein­ander verglei­chen. Es gibt aber auch güns­tigere Lösungen - beispiels­weise zum Nach­rüsten für ältere Fahr­zeuge.
Von / Christian Bekker

Das Internet kommt inzwi­schen auf mehreren Wegen ins Auto: Von einem vernetzten Auto kann man bereits spre­chen, wenn der Fahrer sein inter­netfä­higes Smart­phone ins Auto mitbringt, insbe­sondere dann, wenn er es per Apple CarPlay oder Android Auto mit dem Bord­computer koppelt.

Die Auto­hersteller favo­risieren natür­lich fest einge­baute Systeme, weil diese sich dann nahtlos mit den übrigen vernetzten Kompo­nenten des Autos verbinden und die Auto­hersteller dafür extra Geld kassieren können. Zum Ärger der Kunden tun sie das nicht nur über einen einma­ligen Aufpreis beim Auto­kauf, sondern teil­weise auch in Form teurerer Jahres­abon­nements. Entweder steckt im Auto dann also eine physi­sche SIM-Karte mit einem mobilen Daten­vertrag - in Zukunft wird dies aber wohl mehr und mehr über program­mier­bare eSIM-Lösungen reali­siert.

Selbst ältere "Möhren" ohne Bord­computer und SIM-Schacht lassen sich nach­träg­lich in ein vernetztes Auto verwan­deln. Das Stich­wort heißt "OBD-2": Die Telekom bietet einen Internet-Adapter für die 16-polige OBD-2-Diagno­sebuchse in Autos an, auch Voda­fone hatte bereits einen derar­tigen Adapter im Angebot. Der dort einge­baute Adapter kreiert auf Basis des mobilen Inter­nets einen WLAN-Hotspot im Auto. Voda­fone bietet hierfür mit der V-SIM inzwi­schen nur noch eine SIM-Karte an.

In einfa­cherer Form bot auch o2 mit dem iCandy Car WiFi eine Zeit­lang einen mobilen Hotspot fürs Fahr­zeug, der bestand aber im Prinzip nur aus einem mobilen Hotspot, der für die Strom­ver­sor­gung in die Ziga­retten­anzünder-Buchse gesteckt werden konnte. Die Telekom-Lösung stellen wir auf der letzten Seite dieses Arti­kels vor.

Vor- und Nach­teile der verschie­denen Lösungen

Das klassische Autoradio wird heute mehr und mehr durch Streaming-Dienste ersetzt Das klassische Autoradio wird heute mehr und mehr durch Streaming-Dienste ersetzt
Bild: dpa
Jede der genannten Wege, Internet ins Auto zu bekommen, hat Vor- und Nach­teile. Die tech­nisch beste Lösung ist sicher­lich der Fest­einbau direkt ab Werk. Denn dann wird der Mobil­funk­empfang in der Regel über eine Außen­antenne reali­siert, was die Empfangs­qualität verbes­sert und die Strah­lung inner­halb des Autos redu­ziert. Der große Nach­teil ist außer den hohen einma­ligen Kosten oder einem teuren Abon­nement, dass der Kunde dann mögli­cher­weise das Netz des Koope­rati­onspart­ners nehmen muss und bei schlechter Netz­versor­gung nicht auf ein anderes Netz auswei­chen kann. Eine Lösung, die immerhin abwech­selnd auf alle drei Netze zugreift, gibt es bislang nur von einem Provider. Auch tarif­lich ist der Kunde dem Auto­hersteller mehr oder weniger hilflos ausge­liefert.

Wer beispiels­weise eine Zero-Rating-Option wie Telekom StreamOn bezie­hungs­weise Voda­fone Pass oder eine MultiSIM-Lösung gebucht hat, sollte vor dem Auto­kauf mit dem Partner-Provider des Herstel­lers abklären, ob sich das ohne Aufpreis im Auto nutzen lässt oder ob zwin­gend ein ganz neuer Vertrag abge­schlossen werden muss.

Tarif­lich flexibel: Smart­phone oder mobiler Hotspot

Das eigene Smart­phone und auch die Internet-Adapter haben den Nach­teil, dass sich die Empfangs­antenne für das Mobil­funk­signal im Fahr­zeug­inneren befindet, was den Empfang verschlech­tern und die Strah­lung im Auto erhöhen kann. Und Smart­phones haben in der Regel keine Anschluss­möglich­keit für eine externe Außen­antenne. Die OBD-2-Adapter sollten dann gewählt werden, wenn es keine andere kosten­güns­tige Möglich­keit gibt, einen Bord­computer nach­zurüsten.

Die tarif­lich flexi­belste Vari­ante ist das eigene Smart­phone oder ein mobiler WLAN-Hotspot mit Akku. In beides kann man eine frei verfüg­bare SIM-Karte stecken und bei einem Prepaid­tarif flexibel alle vier Wochen Daten­optionen zubu­chen oder abbe­stellen. Unli­mitierte mobile Daten­flats gibt es bereits ab 30 Euro im Monat. Hat ein mobiler WLAN-Hotspot eine Anten­nenbuchse, könnte man daran eine externe Schei­benan­tenne betreiben. Wer mehrere Netze will, muss aber wohl auf ein Dual-SIM-Smart­phone zurück­greifen, da es kaum WLAN-Hotspots mit mehreren SIM-Steck­plätzen gibt.

In zwei tabel­lari­schen Über­sichten zeigen wir Ihnen nun auf der folgenden Seite, welche Auto­marken Internet im Auto bieten und was das kostet.

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