Die Internet-Tarife fürs Auto im Vergleich
Das Internet kommt inzwischen auf mehreren Wegen ins Auto: Von einem vernetzten Auto kann man bereits sprechen, wenn der Fahrer sein internetfähiges Smartphone ins Auto mitbringt, insbesondere dann, wenn er es per Apple CarPlay oder Android Auto mit dem Bordcomputer koppelt.
Die Autohersteller favorisieren natürlich fest eingebaute Systeme, weil diese sich dann nahtlos mit den übrigen vernetzten Komponenten des Autos verbinden und die Autohersteller dafür extra Geld kassieren können. Zum Ärger der Kunden tun sie das nicht nur über einen einmaligen Aufpreis beim Autokauf, sondern teilweise auch in Form teurerer Jahresabonnements. Entweder steckt im Auto dann also eine physische SIM-Karte mit einem mobilen Datenvertrag - in Zukunft wird dies aber wohl mehr und mehr über programmierbare eSIM-Lösungen realisiert.
Selbst ältere "Möhren" ohne Bordcomputer und SIM-Schacht lassen sich nachträglich in ein vernetztes Auto verwandeln. Das Stichwort heißt "OBD-2": Die Telekom bietet einen Internet-Adapter für die 16-polige OBD-2-Diagnosebuchse in Autos an, auch Vodafone hatte bereits einen derartigen Adapter im Angebot. Der dort eingebaute Adapter kreiert auf Basis des mobilen Internets einen WLAN-Hotspot im Auto. Vodafone bietet hierfür mit der V-SIM inzwischen nur noch eine SIM-Karte an.
In einfacherer Form bot auch o2 mit dem iCandy Car WiFi eine Zeitlang einen mobilen Hotspot fürs Fahrzeug, der bestand aber im Prinzip nur aus einem mobilen Hotspot, der für die Stromversorgung in die Zigarettenanzünder-Buchse gesteckt werden konnte. Die Telekom-Lösung stellen wir auf der letzten Seite dieses Artikels vor.
Vor- und Nachteile der verschiedenen Lösungen
Das klassische Autoradio wird heute mehr und mehr durch Streaming-Dienste ersetzt
Bild: dpa
Jede der genannten Wege, Internet ins Auto zu bekommen, hat Vor- und Nachteile. Die technisch beste Lösung ist sicherlich der Festeinbau direkt ab Werk. Denn dann wird der Mobilfunkempfang in der Regel über eine Außenantenne realisiert, was die Empfangsqualität verbessert und die Strahlung innerhalb des Autos reduziert. Der große Nachteil ist außer den hohen einmaligen Kosten oder einem teuren Abonnement, dass der Kunde dann möglicherweise das Netz des Kooperationspartners nehmen muss und bei schlechter Netzversorgung nicht auf ein anderes Netz ausweichen kann. Eine Lösung, die immerhin abwechselnd auf alle drei Netze zugreift, gibt es bislang nur von einem Provider. Auch tariflich ist der Kunde dem Autohersteller mehr oder weniger hilflos ausgeliefert.
Wer beispielsweise eine Zero-Rating-Option wie Telekom StreamOn beziehungsweise Vodafone Pass oder eine MultiSIM-Lösung gebucht hat, sollte vor dem Autokauf mit dem Partner-Provider des Herstellers abklären, ob sich das ohne Aufpreis im Auto nutzen lässt oder ob zwingend ein ganz neuer Vertrag abgeschlossen werden muss.
Tariflich flexibel: Smartphone oder mobiler Hotspot
Das eigene Smartphone und auch die Internet-Adapter haben den Nachteil, dass sich die Empfangsantenne für das Mobilfunksignal im Fahrzeuginneren befindet, was den Empfang verschlechtern und die Strahlung im Auto erhöhen kann. Und Smartphones haben in der Regel keine Anschlussmöglichkeit für eine externe Außenantenne. Die OBD-2-Adapter sollten dann gewählt werden, wenn es keine andere kostengünstige Möglichkeit gibt, einen Bordcomputer nachzurüsten.
Die tariflich flexibelste Variante ist das eigene Smartphone oder ein mobiler WLAN-Hotspot mit Akku. In beides kann man eine frei verfügbare SIM-Karte stecken und bei einem Prepaidtarif flexibel alle vier Wochen Datenoptionen zubuchen oder abbestellen. Unlimitierte mobile Datenflats gibt es bereits ab 30 Euro im Monat. Hat ein mobiler WLAN-Hotspot eine Antennenbuchse, könnte man daran eine externe Scheibenantenne betreiben. Wer mehrere Netze will, muss aber wohl auf ein Dual-SIM-Smartphone zurückgreifen, da es kaum WLAN-Hotspots mit mehreren SIM-Steckplätzen gibt.
In zwei tabellarischen Übersichten zeigen wir Ihnen nun auf der folgenden Seite, welche Automarken Internet im Auto bieten und was das kostet.