Geschwindigkeit

Langsames DSL: So wird Ihre Leitung schneller

Immer wieder beschweren sich Nutzer über zu lang­same DSL-Leitungen. Sind fürs Tempo wirk­lich nur die Anbieter zuständig? Lesen Sie hier, wie Sie Ihre Leitung selber schneller bekommen und ob Kabel, LTE/5G oder Satellit eine Alter­native sein können.
Von Thorsten Neuhetzki /

Mit der Soft­ware auf Routern ist es wie mit Soft­ware auf dem klas­sischen PC: Es gibt Updates und das Einspielen kann sich lohnen. Die Hersteller fixen hier Fehler und opti­mieren die Soft­ware, sodass dies auch die Geschwin­digkeit des Internet-Zugangs betreffen kann - in posi­tiver Weise.

Eine weitere Ursache für vermeint­lich zu lang­same Leitungen könnte einfach die Verwen­dung der falschen Hard­ware durch den Kunden sein. Denn gerade ältere Modems unter­stützen ADSL2+ oder VDSL bezie­hungs­weise VDSL-Vecto­ring nicht. Hier ist der Kunde in der Pflicht, die Hard­ware an seinem Anschluss auszu­tauschen. Manchmal liefert der Provider seinen Kunden einen passenden Stan­dard-Router kostenlos bei Buchung eines Anschlusses.

WLAN kann die Inter­netver­bindung deut­lich verlang­samen

Eine weitere mögliche Speed-Bremse ist die Verwen­dung von WLAN. Nicht immer bringt die draht­lose Über­tragung der Daten vom Router zum Rechner die volle Geschwin­digkeit. Insbe­sondere dann, wenn noch ältere Endge­räte verwendet werden, stößt der Nutzer mit WLAN schnell an seine Grenzen. Der vor vielen Jahren gängige Stan­dard 802.11b hat einen Netto-Daten­durch­satz von 5 bis 6 MBit/s. Wer also eine 16-MBit/s-Leitung mit einem 802.11b/g-WLAN-Zugang nutzt, der verschenkt fast zwei Drittel der Kapa­zität seines Anschlusses. Abhilfe schaffen hier neuere WLAN-Stan­dards wie 802.11ac oder 802.11ax.

Dann ist auch noch die Standort-Wahl für den WLAN-Router entschei­dend: Es lohnt sich, verschie­dene Posi­tionen in der Wohnung auszu­probieren und im Zweifel auch die Anten­nenaus­rich­tung zu verän­dern.

Mehrere Nutzer und IPTV können Geschwin­digkeits-Einbußen hervor­rufen

Weitere Spee­dein­bußen können recht banal sein: Surfen mehrere Nutzer über die gleiche Leitung, beispiels­weise in einer WG oder weil das WLAN nicht verschlüs­selt ist (übri­gens sowieso nicht ratsam), so geht die Kapa­zität pro Nutzer zu Stoß­zeiten in die Knie. Auch kann es vorkommen, dass im DSL-Router entspre­chende Begren­zungen pro Nutzer vorge­sehen sind. Ferner bieten einige Router, die beispiels­weise bei IPTV verwendet werden, soge­nannte Quality-of-Service-(QoS)-Features. Sie reser­vieren beispiels­weise für den ange­schlos­senen Fern­seher eine gewisse Band­breite damit das TV-Signal problemlos ankommt. Je nach Anbieter wird diese Band­breite von mehreren Mega­bits pro Sekunde von der nominal geschal­teten Kapa­zität abge­zogen.

Fazit: Lang­sames DSL kann viele Ursa­chen haben - aber es gibt Lösungen

Es ist verständ­lich: Wer für "bis zu 16 MBit/s" zahlt, möchte diese auch gelie­fert bekommen. Tech­nisch sind die DSL-Anbieter jedoch oftmals nicht dazu in der Lage - vor allem dann, wenn die Anschlüsse nicht gerade in Ballungs­zentren liegen. Wie erwähnt, gibt es jedoch auch zahl­reiche Gründe, warum die DSL-Leitung nur augen­schein­lich zu langsam ist, der Kunde also den Fehler in den eigenen vier Wänden suchen muss.

Übri­gens: Zu DSL gibt es auch Alter­nativen: Even­tuell surfen Sie mit einem Kabel­anschluss, per Glas­faser oder einen LTE/5G-Zuhause-Tarif schneller.

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