Technik

Was ist DSL und wie funktioniert es?

DSL sorgt mitt­ler­weile fast flächen­deckend für schnelles Breit­band-Internet. Doch was steckt hinter der DSL-Technik eigent­lich genau? Wir erklären Ihnen die verschie­denen DSL-Tech­niken wie ADSL oder VDSL.
Von / / Julian Ruecker

DSL steht für "Digital Subscriber Line" und benö­tigt zwei Modems, eines in der Vermitt­lungs­stelle des Netz­betrei­bers und eins beim Kunden. Die DSL-Technik nutzt die Tatsache, dass der herkömm­liche analoge Tele­fon­ver­kehr im Kupfer­kabel nur Frequenzen bis 4 kHz belegt, obwohl dort auch weitaus höhere Frequenzen möglich sind. Durch Aufsplitten der Band­breite in unter­schied­liche Kanäle, z. B. für Sprach- und Daten­infor­mationen, und die Nutzung der bislang "toten" höheren Frequenz­bereiche, bringen heutige DSL-Tech­nolo­gien das Kupfer­kabel auf Über­tra­gungs­raten von bis zu 250 MBit/s - abhängig von der einge­setzten DSL-Vari­ante. Im Zeit­alter von All-IP ist die Aufsplit­tung durch einen früher verwen­deten DSL-Splitter aller­dings nicht mehr notwendig.

In der Praxis werden manchmal nur redu­zierte Trans­fer­raten benutzt, da dann die gegen­sei­tigen Störungen in den Kabel­strängen geringer ausfallen. DSL-Modems stecken heut­zutage in der Regel in einem DSL-Router. Dieser sorgt dafür, dass die von mehreren Geräten in einem Heim- oder Firmen­netz­werk verschickten oder ange­for­derten Daten­pakete den rich­tigen Weg nehmen, also die rich­tige "Route" beschreiten. Was ist DSL und wie funktioniert es? Was ist DSL und wie funktioniert es?
Fotos: AVM/Netgear, Montage: teltarif.de

Die verschie­denen DSL-Vari­anten

DSL ist keine neue Tech­nologie. Erste Vari­anten wurden bereits Ende der 1980er-Jahre in den USA entwi­ckelt. Inzwi­schen gibt es Dutzende DSL-Vari­anten. Die wich­tigsten im Über­blick:

  • Die wohl bekann­teste Vari­ante ist ADSL (Asym­metric DSL), ursprüng­lich als Über­tra­gungs­technik für Strea­ming entwi­ckelt. Mit der Weiter­ent­wick­lung ADSL2+ lassen sich Über­tra­gungs­raten von theo­retisch bis zu 25 MBit/s im Down­stream errei­chen. In Deutsch­land werden aber auch ADSL2+-Anschlüsse mit wenigen Ausnahmen mit einer Maxi­mal­geschwin­dig­keit von 16 MBit/s vermarktet.
  • VDSL (Very High Speed DSL) arbeitet als Weiter­ent­wick­lung von ADSL auf kurzen Kabel­distanzen mit sehr hohen Über­tra­gungs­raten. Die Deut­sche Telekom hat ihr VDSL-Netz in Deutsch­land im August 2006 in Betrieb genommen und baut es konti­nuier­lich weiter aus - und auch Wett­bewerber vermarkten VDSL-Anschlüsse. Mit VDSL-Vecto­ring sind maximal 100 MBit/s, mit Super-Vecto­ring bis zu 250 MBit/s im Down­stream möglich. Alle Ange­bote finden Sie in unserem umfang­rei­chen Breit­band-Tarif­ver­gleich.
  • Weitere Haupt­vari­anten sind HDSL (High Data Rate DSL) - der erste DSL-Ansatz über­haupt - und dessen Nach­folger HDSL2. HDSL zielt auf den Einsatz als reiner Daten­dienst, eine Inte­gra­tion mit analoger Tele­fonie war ursprüng­lich nicht vorge­sehen.
  • SDSL (Symme­tric DSL) ist eine HDSL-Version, die auf einer einzigen Doppel­ader arbeitet und auch analoge Tele­fonie ermög­licht.
  • Die Weiter­ent­wick­lung von SDSL ist G.SHDSL (Global Stan­dard for Single-Pair High­speed DSL). Haupt­vor­teil von G.SHDSL ist die um bis zu 30 Prozent erhöhte Reich­weite der Verbin­dung zwischen Vermitt­lungs­stelle und Nutzer. Eine Erwei­terung von G.HDSL wiederum ist G.HDSL.bis, die eine Bünde­lung von bis zu vier Kupfer­dop­pel­adern defi­niert.

ADSL versus SDSL

Die am weitesten verbrei­teten DSL-Vari­anten sind ADSL und SDSL, wobei A für "asym­metrisch" steht. Asym­metrisch deswegen, weil die Geschwin­dig­keit des Daten­stroms zum ADSL-Nutzer hin deut­lich höher ist als anders­herum - Down­loads gehen schneller als Uploads.

Bei symme­tri­schen Anschlüssen wie HDSL und SDSL sind Up- und Down­stream hingegen gleich flott. Werden mehr Daten aus dem Internet ange­for­dert als ins Internet abge­geben, reicht also ADSL. Eine Firma könnte aber den Bedarf haben, große Daten­mengen ins Netz zu schi­cken, z. B. Bau- oder Konstruk­tions­pläne, hoch­auf­lösende Fotos, 3D-Anima­tionen oder Ähnli­ches. In diesem Fall könnte sich ein SDSL-Anschluss lohnen - falls noch kein Glas­faser-Anschluss verfügbar ist.

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