Wheelmap

Rollstuhlgerechte Orte finden mit Wheelmap

Wheelmap ist eine App, die Rollstuhlfahrern, Familien mit Kinderwagen und Besitzern von Rollatoren Orte und Wege zeigt, die sie einfach meistern können. Wie die App funktioniert und wer an dem Konzept mitarbeitet, lesen Sie in unserer Meldung.
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Wheelmap zeigt an, ob Orte und Wege für Rollstuhlfahrer geeignet sind Wheelmap zeigt an, ob Orte und Wege für Rollstuhlfahrer geeignet sind
Bild: teltarif.de
In Deutschland gibt es ungefähr 1,6 Millionen Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind. Trotzt dieser großen Zahl gibt es immer noch sehr viele Barrieren, die einer problemlosen Teilnahme am Leben entgegenstehen. Selbst viele öffentliche Gebäude sind nicht barrierefrei, so dass Rollstuhlfahrer noch häufig auf die Hilfe von anderen angewiesen sind. Wer selbst einmal im Rollstuhl saß oder mit einem Freund oder Verwandten, der im Rollstuhl sitzt, unterwegs war, weiß wie beschwerlich es ist, diese Hindernisse zu überwinden.

Um Menschen im Rollstuhl das Leben zumindest etwas zu vereinfachen, hat der gemeinnützige Verein Sozialhelden e. V. das Projekt Wheelmap ins Leben gerufen. Ziel des Projekts ist es, roll­stuhl­gerechte Orte zu finden. Dabei ist Wheelmap nicht nur für Roll­stuhl­fahrer interessant. Auch Menschen mit Rollatoren oder Familien mit einem Kinder­wagen stehen oftmals vor den gleichen oder zumindest ähnlichen Problemen.

Online-Karte und Smartphone-App

Wheelmap zeigt an, ob Orte und Wege für Rollstuhlfahrer geeignet sind Wheelmap zeigt an, ob Orte und Wege für Rollstuhlfahrer geeignet sind
Bild: teltarif.de
Wheelmap steht für Nutzer als Online-Karte, welche über einen Web-Browser genutzt werden kann, und als Apps für iOS und Android bereit. Dabei basieren die genutzten Karten auf dem Material der OpenStreetMap. Dies ist ein Dienst, bei dem die Nutzer selbst die Karten erweitern oder verbessern können. Dabei folgt der Service einem recht einfachen Prinzip. Sämtliche bei Wheelmap eingetragenen Orte werden nach einem einfachen Ampelsystem ge­kenn­zeichnet. Grün steht für einen roll­stuhl­ge­rechten Ort, bei dem auch alle Räume für Roll­stuhl­fahrer zugänglich sind. Ist ein Ort mit Gelb markiert, ist dieser prinzipiell mit dem Rollstuhl zugänglich. Aller­dings gilt dies dann nicht für alle Räume. Eine rote Markierung hingegen bedeutet, dass der Ort für Roll­stuhl­fahrer leider nicht zugänglich ist. Grau markierte Orte auf der Karte wurden bisher noch nicht klassifiziert und warten darauf von den Nutzern einer Kategorie zugeordnet zu werden.

Dabei bietet sowohl die Online-Karte als auch die Smartphone-App eine komfortable Such­funktion. So können Orte rund um der eigenen Standort oder in einer be­liebigen Stadt gesucht werden. Um das Ganze über­sicht­licher zu gestalten, bietet der Service noch diverse Filter­möglich­keiten. So können unter­schied­liche Kategorien wie zum Beispiel Essen, Einkaufen oder Behörden ausgewählt werden. Weiterhin können bereits gekenn­zeich­nete Orte ein- und aus­geblendet werden. Das heißt, es können entweder alle Orte oder nur solche mit der gewünschten Kennzeichnung angezeigt werden.

Bisher sind bisher rund 450 000 Orte bei Wheelmap eingetragen und ge­kenn­zeichnet, wobei sich die meisten noch in Deutschland befinden. Dabei lebt das Angebot von der regen Teil­nahme der Community. So kann jeder neue Orte eintragen und kennzeichnen sowie die grau markierten einer Kategorie zuordnen. Hier ist allerdings zu beachten, dass dazu ein Account bei Wheelmap als auch bei Open­Street­map notwendig ist.

Fazit

Wheelmap ist ein Beispiel dafür, wie Internet und Smartphone sinnvoll genutzt werden können und diese damit bestimmten Personen­kreisen helfen, das tägliche Leben zumindest etwas zu ver­einfachen. Die Online-Karte sowie die Apps sind einfach zu bedienen und über­sichtlich aufgebaut. Somit kann man eigentlich nur jedem empfehlen, hier mitzumachen, auch wenn man selbst in keiner Weise in der persönlichen Mobilität eingeschränkt ist. Denn mit jedem ein­ge­tragenen und ge­kenn­zeichneten Ort erhöht sich der Mehrwert von Wheelmap.