Unter der Lupe

Apple iPhone 5S: Das neue iOS-Flaggschiff im Test

Neuerungen gegenüber iPhone 5 vor allem unter der Haube
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Neu ist darüber hinaus der A7-Prozessor, dem Apple nun auch einen M7 genannten Co-Prozessor zur Seite stellt. Erstmals bei einem Smartphone überhaupt gibt es im iPhone 5S die 64-Bit-Technik. Dafür handelt es sich beim A7 weiter "nur" um einen Dual-Core-Prozessor, dem 1 GB Arbeitsspeicher spendiert wurden.

Unterseite mit Lightning-Buchse, Lautsprecher und Kopfhörer-Buchse Unterseite mit Lightning-Buchse, Lautsprecher und Kopfhörer-Buchse
Foto: teltarif
Obwohl die technischen Daten nicht mit aktuellen Android-Spitzengeräten konkurrieren können, läuft das iOS7-Betriebssystem absolut flüssig. Es gab im Test kein Ruckeln und das iPhone 5S gönnte sich im praktischen Einsatz auch keine Gedenkpausen. Das ist allerdings auch beim iPhone 5 der Fall, das den ein Jahr alten A6-Prozessor an Bord hat. Das zeigt, dass iOS offenbar deutlich weniger ressourcenhungrig ist als das Android-Betriebssystem. Dabei gilt es naturgemäß zu beachten, dass bei Apple Hardware und Software aus einer Hand kommen. Der Hersteller kann alle Komponenten ideal aufeinander abstimmen, was sicher von Vorteil ist.

Apps, die den A7-Prozessor an seine Leistungsgrenze bringen, gibt es noch nicht. Lediglich hin und wieder fällt im praktischen Einsatz auf, dass Apps minimal schneller als auf dem iPhone 5 geladen werden. Im Test zeigte sich zudem, dass der leistungsfähigere Prozessor keine negativen Auswirkungen auf die Akku-Laufzeit des Telefons hat. Bei vergleichbarer Nutzung hielt das iPhone 5S in den vergangenen Tagen ähnlich lange durch wie das iPhone 5. Dabei gilt es zu beachten, dass ein Akku erst nach einigen Ladezyklen seine volle Leistungsfähigkeit bereitstellt.

Gute Sprachqualität und guter Mobilfunk-Empfang

Nicht zuletzt kann man mit dem iPhone 5S natürlich auch telefonieren. Die Sprachqualität ist dabei ähnlich gut wie beim iPhone 5. Der Mobilfunkempfang ist etwas besser geworden. Dabei zeigt das virtuelle S-Meter auf dem Display bei guter Funkversorgung teilweise etwas weniger Pegel an als bei früheren iPhone-Generationen unter iOS6.x. Bei schwachem Mobilfunkempfang hält das neue Apple-Handy aber sicherer die Netzverbindung als sein Vorgänger. Wird für mobile Datendienste das LTE-Netz genutzt, so bucht sich das iPhone 5S zuverlässig ins GSM- oder UMTS-Netz um, sobald ein Telefonat geführt wird.

Den Lautsprecher für die interne Freisprechfunktion oder für die Musik-Wiedergabe bietet eine gute Übertragungsqualität, die allerdings mit dem HTC One, das derzeit wohl die Referenz für Smartphone-Lautsprecher ist, nicht ganz mithalten kann. Vor allem lauter als beim iPhone 5 ist der Sound des neuen Apple-Smartphones. Das kommt Nutzern insbesondere in belebter Umgebung zugute, wo man den Klingelton noch recht deutlich hören kann.

Allerdings fehlen dem iPhone 5S auch Features, die bei den Spitzenmodellen der Mitbewerber längst selbstverständlich sind. Dazu gehört beispielsweise ein Full-HD-Display, auch wenn die Darstellung von Webseiten, Fotos und Videos auf dem Retina-Display von Apple durchaus sehr gut ist. Auch LTE Cat 4, das Downloadraten von bis zu 150 MBit/s mit sich bringt, hätte man sich für das neue Apple-Flaggschiff gewünscht. Nach wie vor gibt es keinen NFC-Chip und auch ein UKW-Radio lässt Apple weiterhin vermissen.

Fazit: Solide Weiterentwicklung statt neuer Smartphone-Revolution

Die Einzelnoten im Handy-Test:
  • Technische Ausstattung: 2
  • Bedienung, Handling, Software: 1,5
  • Hardware, Verarbeitung, Material: 1
  • Basis-Feature des Handys: 1,5
  • Einschätzung des Redakteurs: 1,5
  • Gesamtnote: 1,5
Das iPhone 5S ist zweifellos ein sehr gutes Smartphone. Auch wenn es nicht alle Features bietet, die die Flaggschiffe anderer Hersteller an Bord haben, reiht es sich mit schnellem Prozessor, guter Kamera, allen LTE-Frequenzen, dem Fingerabdrucksensor und einem runderneuerten iOS-Betriebssystem bei den Spitzenmodellen ein. Dazu kommt die 64-Bit-Technik, die auf einem Smartphone derzeit noch einzigartig ist.

Maßstäbe, wie sie Apple im Smartphone-Bereich mit dem ersten iPhone vor sechs Jahren gesetzt hat, setzt der Hersteller mit seinem neuen Modell dennoch nicht. Es handelt sich vielmehr um eine solide Weiterentwicklung des iPhone 5, das vor einem Jahr auf den Markt gekommen ist. So sind die Vorteile eines Umstiegs für Besitzer des iPhone-Modells aus dem vergangenen Jahr auch recht klein.

Anders sieht es dagegen für Interessenten aus, die noch ein iPhone 4S oder ein noch älteres Modell besitzen. Hier machen sich der Geschwindigkeitsschub durch den A7-Prozessor, das 4-Zoll-Retina-Display und nicht zuletzt die LTE-Unterstützung deutlich bemerkbar, so dass ein Umstieg auf das iPhone 5S durchaus lohnenswert ist.

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