iPhone Dual-SIM: So kann iMessage zur Kostenfalle werden
iMessage als potenzielle Kostenfalle
Logo: Apple, Foto/Montage: teltarif.de
Seit 2018 bietet Apple iPhones an, die neben dem Schacht für physische SIM-Karten auch über eine eSIM verfügen. Nutzt man beide Optionen, so wird das Smartphone zum Dual-SIM-Handy. Mit iOS 13 hat Apple im vergangenen Jahr auch die Möglichkeit geschaffen, zwei Handynummern für iMessage und FaceTime zu registrieren. Dieses Feature kann allerdings auch zur Kostenfalle werden.
Zur Registrierung am iMessage-Dienst verschickt das iPhone eine SMS an einen Server im Vereinigten Königreich. Das heißt, es wird jeweils eine Kurzmitteilung ins Ausland geschickt. Waren die Kosten dafür früher recht hoch, so sorgt die EU-Regulierung mittlerweile für einen Maximalbetrag von 7 Cent (brutto). Sprich: Wenn der Provider nicht auf die Berechnung der iMessage-Aktvierungs-SMS verzichtet, kostet die iMessage-Aktivierung pro Rufnummer 7 Cent.
Dual-SIM und eSIM als Kostenfalle
iMessage als potenzielle Kostenfalle
Logo: Apple, Foto/Montage: teltarif.de
Nun könnte man diese geringen Kosten normalerweise verschmerzen. Das Problem bei der Dual-SIM- und eSIM-Nutzung im iPhone ist aber, dass diese Kosten immer wieder anfallen können. Schaltet der Nutzer nämlich einen der beiden Mobilfunkanschlüsse aus, was im Menü "Einstellungen - Mobiles Netz" ganz offiziell vorgesehen ist, dann werden auch iMessage und FaceTime für diesen Mobilfunkanschluss abgeschaltet.
Diese Regelung ist im Vergleich zu anderen Messengern ungewöhnlich, aber vielleicht noch nachvollziehbar. Schließlich funktioniert auch der herkömmliche SMS-Empfang nicht, wenn die SIM-Karte gar nicht im Netz eingebucht ist. Das fatale ist: Wenn der Anschluss wieder aktiviert ist, sind iMessage und FaceTime nicht automatisch ebenfalls wieder verfügbar. Stattdessen wird eine neue Initialisierungs-SMS verschickt, um den Apple-Messenger und die Videochat-App wieder zu aktivieren. Dieser Effekt tritt beim Aus- und Wiedereinschalten der eSIM genauso auf wie bei der Abschaltung und Reaktivierung der physischen SIM-Karte.
"Teurer" eSIM-Profilwechsel
Mobilfunkanschluss kann ein- und ausgeschaltet werden
Foto: teltarif.de
Auch wenn man zwischen verschiedenen eSIM-Profilen wechselt (etwa zwischen einem standardmäßig genutzten Mobilfunkanschluss und einer zusätzlichen Prepaid-Lösung zum Einsatz im Ausland), werden iMessage und FaceTime immer nur für das gerade aktive Profil genutzt, die Registrierung für eventuelle weitere Profile geht verloren und muss nach Reaktivierung des jeweiligen Mobilfunkanschlusses neu initialisiert werden.
Wer stets die gleichen SIM-Karten bzw. eSIM-Profile im iPhone nutzt und diese auch nie temporär aus- und wieder einschaltet, hat demnach auch beim Einsatz von iMessage und FaceTime keine zusätzlichen Kosten zu befürchten - sieht man von der einmaligen Aktivierung der Dienste ab. Wer allerdings eine der beiden Rufnummern als Geschäftsanschluss einsetzt, der beispielsweise über Nacht und am Wochenende abgeschaltet ist, muss bedenken, dass bei jeder Reaktivierung erneut die Kosten für die Initialisierung der Apple-Dienste anfallen.
Diese Alternativen haben iPhone-Nutzer
Eine Alternative wäre es, den nicht durchgehend benötigten Mobilfunkanschluss auf die Mailbox umzuleiten statt diesen immer wieder ab- und neu einzuschalten. Die Codes zum Ein- und Ausschalten der Rufumleitung lassen sich im Adressbuch abspeichern und als Favoriten in der Telefon-App hinterlegen, sodass sich diese Anrufweiterschaltung mindestens genauso schnell aktivieren und deaktivieren lassen wie das Ein- und Ausschalten des gesamten Anschlusses.
Eine weitere Möglichkeit ist natürlich der Verzicht auf iMessage und FaceTime. Werden diese Dienste erst gar nicht aktiviert, so werden auch keine Initialisierungs-SMS verschickt. Ergo fallen auch keine Kosten dafür an.
In einem weiteren Themen-Special stellen wir Ihnen die Geschichte des iPhone in Bildern vor.