Ausprobiert

iPhone XR: Apples "günstiges" Handy im Test (mit Video)

Das iPhone XR ist seit wenigen Tagen im Handel erhältlich. Wir haben das Gerät bereits einem ausführlichen Test unterzogen und berichten über die dabei gemachten Erfahrungen.
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Das iPhone XR wird mit iOS 12 ausgeliefert, lässt sich aber naturgemäß sofort auf iOS 12.1 aktualisieren, wodurch die eSIM und damit auch die Dual-SIM-Funktion freigeschaltet werden. Herzstück des Mobiltelefons ist der A12-Prozessor von Apple, also die gleiche CPU, die auch bei den beiden anderen aktuellen iPhone-Modellen verbaut ist. Allerdings kommt die preiswerte Alternative zu den "S-Modellen" mit nur 3 GB anstelle von 4 GB Arbeitsspeicher.

Apple iPhone XR

In der Praxis lief das Betriebssystem während unseres Tests absolut flüssig. Apps starteten ohne jede Verzögerung, im Alltag waren keinerlei Ruckler zu erkennen. Im 3D-Mark Unlimited Score haben wir 78 267 Punkte gemessen, im Geekbench-Single-Core 4823 Punkte sowie im Multi-Core 11 430 Punkte. Damit liegt der Bolide auf einem mit dem iPhone XS vergleichbaren Niveau. Hauptkamera mit nur einer Linse Hauptkamera mit nur einer Linse
Foto: teltarif.de

Display als größte Schwachstelle

Einer der beiden wichtigsten Unterschiede zu den beiden anderen aktuellen Smartphones von Apple ist das 6,1 Zoll große Display. Hier setzt der Hersteller auf die von früheren iPhones bekannte LCD-Technik anstelle von OLED. Farben wirken daher nicht ganz so kräftig, aber dennoch naturgetreu. Auch die Blickwinkelstabilität ist gut.

Ein Nachteil ist indes die mit 1792 mal 828 Pixel recht geringe Auflösung. Mit einer Pixeldichte von 326 ppi ist der Touchscreen sogar gegenüber dem iPhone 8 vom vergangenen Jahr (1080p, 401 ppi) ein Rückschritt. Bei hochauflösenden Fotos und Videos ist im direkten Vergleich zum iPhone XS Max ein Unterschied zu sehen, im Alltag fällt die niedrigere Auflösung hingegen nicht ganz so groß ins Gewicht. Einzelne Pixel waren beispielsweise bei Beschriftungen von Apps nicht erkennbar.

Eine weitere Änderung gegenüber allen iPhone-Displays der vergangenen Jahre ist der Verzicht auf 3D Touch. Diese auch als "rechte Maustaste" bezeichnete Funktion, die den Schnellzugriff auf einige Features einer App vom Startbildschirm aus erlaubt, wird beim iPhone XR mit Haptic Touch realisiert. Dabei wird das gewünschte App-Symbol nicht fester, sondern etwas länger gedrückt. Blickwinkelstabilität des Displays Blickwinkelstabilität des Displays
Foto: teltarif.de

Kamera liefert gute Ergebnisse

Der zweite wesentliche Unterschied zu den anderen beiden aktuellen iPhones ist die Kamera. So verfügt das iPhone XR über den gleichen 12-Megapixel-Weitwinkel-Sensor wie die beiden anderen Modelle. Es fehlt aber die zweite Linse, mit der Apple bei den höherwertigen iPhones beispielsweise den optischen Zoom realisiert. Abseits dessen liefert die Kamera sehr gute Ergebnisse.

Vergleicht man die Kamera beispielsweise mit der des iPhone 8 aus dem vergangenen Jahr, so fällt insbesondere bei schlechtem Licht eine bessere Qualität auf. Das Hintergrundrauschen wurde deutlich reduziert. Bei der Frontkamera setzt Apple auf das gleiche 7-Megapixel-Modell, das auch in den beiden höherwertigen Modellen des Jahres 2018 verbaut wurde.

Testbilder

Bei guten Lichtverhältnissen liefert die Hauptkamera ein gutes Bildergebnis mit hohem Kontrast und Detailreichtum ab. Besonders kommt die körnige Struktur der weißen Hintergrundtapete zur Geltung. Entsprechend ist der Hintergrund nicht zu weich gezeichnet. Die einzelnen Farbquadrate werden kräftig dargestellt. Beim Heranzoomen wird allerdings ein leichter schwarzer Rahmen um die Ecken und Seiten sichtbar, die Struktur wird etwas unscharf.

Die rote Blüte der Test-Rose erscheint sehr natürlich und farbintensiv. Die einzelnen Blütenstengel sind auch klar voneinander abgegrenzt erkennbar. Um einzelne Blütenblätter herum zeichnet sich jedoch ein schwarzer Schatten ab. Die grünen Blätter und der Stengel sind ebenfalls in einem natürlichen Farbton gehalten.

Verschlechtern sich die Lichtverhältnisse, ist die Aufnahme noch akzeptabel. Details, wie die weißen Reißzwecken auf dem Bild der Farbquadrate, sind immer noch gut zu erkennen. Beim Heranzoomen verliert die Struktur der Hintergrundtapete etwas ihre Körnung. Es wird schon etwas schwieriger, das braune und das schwarze Farbquadrat auseinander zu halten. Es ist aber dennoch möglich. Die Blüte der Test-Rose ist ein wenig unscharf dargestellt, offenbart aber auch nach dem Zoom noch Detailreichtum. Insgesamt ist die Aufnahme sogar einen Tacken besser als beim iPhone XS.

Haupt-Kamera

Damit Sie sich selbst ein Bild machen können, haben wir die Testbilder im Original angehängt.

Auch die Frontkamera kann mit guten Ergebnissen punkten: Die Hautfarbe der Test-Puppe wird in einer natürlichen Färbung sichtbar. Nicht selten liefern Aufnahmen anderer Smartphone-Kollegen ein leicht gräulich erscheinendes Ergebnis. Die braunen Haare wirken ebenfalls natürlich, die bunten Farben des Halstuchs kräftig. Die Körnung des Hintergrunds ist außerdem gut zu erkennen.

In dunkler Umgebung lassen sich durchaus noch Details auf dem Porträt ausmachen. Die Hautfarbe ist auch hier noch natürlich dargestellt, die Farben des Halstuchs auch gut zu erkennen und sie werden nicht zu stark vom Blitzmodul angestrahlt. Die braunen Haare werden allerdings nur an den Seiten so gerade noch in ihrer Farbe erkennbar. Auf dem Haupt verschwimmen sie stark mit dem sehr dunklen Hintergrund.

Selfie-Kamera

Die Ergebnisse der Selfie-Kamera haben wir ebenfalls in unbearbeitetem Zustand angehängt.

Auf der dritten und letzten Seite ziehen wir unter anderem ein Fazit nach unserem Test zum iPhone XR.
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