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Illegal: Sky und Auslands-TV über IPTV ausprobiert

Verschiedene IPTV-Dienstleister bieten den Zugang zu Sky und anderen IPTV-Angeboten illegal zu vergleichsweise günstigen Preisen an. Wir wollten wissen, wie gut die Streaming-Angebote in der Praxis funktionieren.
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Es klingt verlockend: Für rechnerisch 5,99 Euro im Monat nicht nur alle wichtigen deutschen Free-TV-Sender empfangen, sondern auch die Programme des Pay-TV-Senders Sky, den neuen Bundesliga-Kanal Eurosport 2 HD Xtra und nicht zuletzt eine Vielzahl von TV-Stationen aus dem Ausland - darunter Bezahl-TV-Sender aus Großbritannien und den USA, die Spielfilme und Serien in der englischsprachigen Originalfassung zeigen. Genau damit wirbt NecroIPTV, eines von zahlreichen IPTV-Portalen im Internet.

Ein weiterer, vergleichbarer Dienst nennt sich ACE IPTV. Hier sind nicht ganz so viele Programme aus Deutschland verfügbar. Dafür gibt es umso mehr Kanäle aus englischsprachigen Ländern. Hier kann der Kunde entscheiden, ob er beispielsweise nur Sportsender empfangen oder das komplette Programmpaket nutzen möchte. Wer sich für ein ganzes Jahr bindet, ist je nach gewähltem Paket mit 52 oder 70 britischen Pfund - umgerechnet 57 bzw. 77 Euro - dabei.

Illegale IPTV-Portale getestet Illegale IPTV-Portale getestet
Grafik: teltarif.de, Logo: sky
Diesen und weiteren, vergleichbaren Diensten ist eines gemeinsam: Legal ist die Weiterverbreitung der Fernsehprogramme auf diesem Weg nicht. Das gilt insbesondere für die Pay-TV-Programme wie Sky, BT Sport oder OSN, grundsätzlich aber auch für Free-TV-Kanäle. Nicht umsonst sendet beispielsweise der Österreichische Rundfunk seine Inlands-TV-Programme über Satellit verschlüsselt. Der ORF erwirbt Senderechte beispielsweise für Spielfilme und Sportübertragungen nur für sein eigenes Sendegebiet und muss demnach den Empfang im Ausland bestmöglich unterbinden.

Test mit Smart TV, Set Top Box, Smartphone und Tablet

Wir wollten dennoch wissen, wie gut die illegalen Streaming-Angebote im Internet funktionieren. Die Veranstalter stellen den Kunden in der Regel eine Playlist in Form einer m3u-Datei zur Verfügung, in die alle für den Nutzer freigeschalteten Programme integriert werden. Sollte sich an der Kanalliste etwas ändern, so verändert sich auch der Inhalt der m3u-Datei, so dass der Kunde grundsätzlich immer das aktuelle Programmportfolio im Überblick hat.

Programme übersichtlich in Unterordnern sortiert Programme übersichtlich in Unterordnern sortiert
Foto: teltarif.de
Die m3u-Playlist lässt sich am PC oder Mac beispielsweise im VLC Media Player nutzen, so dass hier alle Programme, die auf der jeweiligen Streaming-Plattform verfügbar sind, aufgerufen werden können. Am Smartphone oder Tablet oder auch mit Set-Top-Boxen wie Amazon Fire TV und Apple TV bzw. direkt an einem Smart TV sorgen Apps wie GSE IPTV [Link entfernt] oder Smart IPTV dafür, dass sich die Streaming-Kanäle recht einfach empfangen werden können.

Die Bedienung dieser Apps ist selbsterklärend und für den Einsatz an einer Streaming-Box oder am Smart TV gibt es auch den webbasierten Zugriff, über den sich die jeweilige m3u-Playlist einbinden lässt. Wir haben ACE IPTV und NecroIPTV mit einem Sony Smart TV und einem Amazon Fire TV sowie mit iPhone 7 Plus und iPad Pro 9.7 sowie mit dem Samsung Galaxy S8+ Duos getestet. Dabei kam ein VDSL-25-Anschluss zum Einsatz. Der Fernseher und das Amazon Fire TV waren direkt über ein Netzwerkkabel mit dem Internet-Zugang verbunden, die mobilen Geräte waren per WLAN angebunden.

Auf Seite 2 lesen Sie, wie viele Programme wir über welchen Anbieter empfangen konnten und warum bei der Nutzung dennoch Frust aufkam.

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