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Serverausfall: Über 3000 deutsche Internetradios schweigen (Update)

Seit dem gestrigen Montagmorgen legt ein Serverausfall mehr als 3000 deutsche Internetradio-Programme lahm. Grund sind sogenannte DNS-Probleme beim Anbieter laut.fm, der die Stationen beherbergt.
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Webradiostation bei laut.fm Webradiostation bei laut.fm
Screenshot: Michael Fuhr/teltarif.de
Seit dem gestrigen Montagmorgen legt ein Serverausfall mehr als 3000 deutsche Internetradio-Programme lahm, darunter auch viele szenebekannte Stationen wie Chillout-Area, Hitradio MS One 2, Vinyl Maxi FM, vinyl-xl, Greensleeves Radio oder Telstar Radio. Grund sind sogenannte DNS-Probleme beim Anbieter laut.fm, der die Stationen beherbergt. Nachdem heute früh noch gar nichts lief, gehen nun nach und nach die ersten Streams betroffener Stationen wieder ans Netz. Sie sind aber aktuell nur mit WLAN-Radios zu hören. Website und App sind nach wie offline. Denkbar wäre auch, dass die Verfügbarkeit vom Internet-Zugang des Hörers abhängig ist.

Sendeausfall kann andauern

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Screenshot: Michael Fuhr/teltarif.de
Wie es heißt, seien alle Adressen, die mit *.laut.fm enden, betroffen, also neben der eigentlichen Station-Website und den Streams auch das Forum. "Man kann nun nur warten, bis alle DNS-Server weltweit wieder die richtige IP gelernt haben und alle falschen Einträge aus den Caches jener Server verschwunden sind", heißt es von laut.fm. Dieser Vorgang könne 24 Stunden oder sogar länger dauern. Branchengerüchte, wonach es sich bei dem Ausfall um einen gezielten Hacker-Angriff handelte, wollte der Veranstalter nicht bestätigen.

Axel Springer und Antenne Bayern strategisch beteiligt

laut.fm ist ein Webradioportal von der Laut AG, die auch das Online-Musikmagazin laut.de betreibt, das vom Serverausfall nicht betroffen ist. laut.fm wurde am 10. Juni 2005 als Online-Radio gegründet. Nach und nach öffnete sich die Plattform für Internetnutzer, die hierauf ihr eigenes Radioprogramm gestalten können.

Das "User Generated Radio", wie die Betreiber des Internetportals ihr Konzept nennen, macht Streamingtechnologie auch für private, nicht-kommerzielle Sendungsmacher nutzbar, was sich ansonsten aufgrund hoher GEMA- bzw. GVL-Gebühren eher schwierig gestalten kann. Die anfallenden Gebühren übernimmt die Laut AG, diese behält sich im Gegenzug das Recht vor, Werbung auf den Stationen der Nutzer zu schalten. Inzwischen haben sich bekannte Unternehmen wie die Axel Springer AG und Antenne Bayern an dem Unternehmen aus strategischen Gründen beteiligt.

Update Dienstag, 26. Februar, 15.30 Uhr: Inzwischen ist zumindest die Website wiederhergestellt. Die Streams funktionieren zudem in der Sendezentrale wieder. Providerabhängig kommt es jedoch noch zu lokalen Problemen, sodass die Streams örtlich noch nicht wiederabspielbar sind. Grund für den Ausfall sei ein administrativer Fehler gewesen. Seit heute ist die Website von laut.fm als Betaversion [Link entfernt] auch mit einer neuen, alternativen Oberfläche nutzbar.

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