Zwei Displays

LG G8X ThinQ im Test: Reißt es der Dual-Screen raus?

Das LG G8X ThinQ ist ein Smart­phone ohne große Über­raschungen. Erst durch den zweiten Bild­schirm wird es beson­ders. Wir haben getestet, was das Dual-Screen-Phone leistet.
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LG hat mit dem G8X ThinQ ein beson­deres Smart­phone-Konzept auf den Markt gebracht. Letzt­lich handelt es sich bei dem Smart­phone um ein Fold­able, ohne aber direkt mit Lösungen wie dem Samsung Galaxy Fold und dem Huawei Mate X vergleichbar zu sein. Das LG G8X ThinQ ist ein Smart­phone im herkömm­lichen Format und erreicht den Status eines klapp­baren Device erst mit einem entspre­chenden Zubehör-Teil.

LG G8X ThinQ

Der "Dual Screen" ist - wie es sich anders auch nicht über­setzen lässt - ein zweiter Bild­schirm, der sich in einem sepa­raten Case befindet. Darin lässt sich das LG G8X ThinQ über einen passenden USB-C-Konnektor gegen­über dem zweiten Bild­schirm posi­tionieren. Über ein Schar­nier kann das Gesamt­konstrukt nun auch zusam­menge­klappt werden.

In Deutsch­land wird das LG-Konzept nur im Bundle ange­boten. Das LG G8X ThinQ mit seinem Dual Screen (beides in der Farbe Schwarz) kostet nach unver­bind­licher Preis­empfeh­lung 929 Euro. Ob die Lösung des südko­reani­schen Herstel­lers den hohen Preis wert ist, lesen Sie im nach­folgenden Test­bericht.

Design und Display

Die Blickwinkelstabilität des OLED-Displays Die Blickwinkelstabilität des OLED-Displays
Bild: teltarif.de
Das LG G8X ThinQ könnte trotz seiner Ober­klasse-Ausstat­tung von der Design­sprache her ein Mittel­klasse-Honor oder Huawei sein. Ein Beispiel dafür ist das Huawei P30 Lite (von vorne betrachtet). Das LG G8X ThinQ ist zwar gut verar­beitet und liegt gut in der Hand, kann aber nicht mit dem Premium-Design anderer Ober­klasse-Smart­phones mithalten. Beispiele dafür sind die Ceramic-Vari­ante des Samsung Galaxy S10+ und das Huawei Mate 30 Pro, das der chine­sische Hersteller in Spanien vertreiben will. Fili­gran sind die Display­ränder des LG G8X ThinQ oben wie unten auch nicht gerade, gehen für ein Nicht-Curved-Design aber an den Seiten noch als schmal durch. Die Front­kamera ist in Form einer dezenten Tropfen-förmigen Notch in die Mitte des oberen Display­bereichs inte­griert. Das Design ist nichts Beson­deres und wurde in diesem Jahr unzäh­lige Male kopiert. Altbekanntes Display-Design mit Wassertropfen-Notch Altbekanntes Display-Design mit Wassertropfen-Notch
Bild: teltarif.de
Auf der rechten Gehäu­serah­menseite befindet sich der Home­button, der mit dem Daumen der rechten Hand auch gut erreichbar ist. Hält man das Smart­phone auf diese Weise in der Hand, erreicht man auto­matisch mit dem Zeige­finger die eigene Taste für den Google Assi­stant, die sich auf der linken Gehäu­serah­menseite befindet. Die Funk­tion lässt sich deak­tivieren, was aller­dings nur bedeutet, dass der Assi­stant bei einem kurzen Druck nicht mehr akti­viert wird; drückt man den Button aber lange, öffnet er sich dennoch. Zumin­dest die verse­hent­liche Berüh­rung ist damit nicht mehr möglich. Über dem Assi­stant-Button sind zwei Tasten für die Laustär­kere­gelung inte­griert.

Das OLED-Display (Gorilla Glass 6) misst in der Diago­nale 6,4 Zoll (maxi­male Auflö­sung in Full-HD+). Das Smart­phone weist insge­samt die Abmes­sungen 159,2 mm x 75,8 mm x 8,4 mm auf und wiegt 192 Gramm. Das Panel an sich macht einen guten Eindruck. Wir haben eine Display­hellig­keit von 588 cd/m² ermit­telt. Das ist ein über­durch­schnitt­lich guter Wert. Mit dieser Leis­tung ist das Ablesen des Displays auch in Situa­tionen mit stär­kerer Licht­einstrah­lung in der Regel gut möglich. Bei der Gehäu­serück­seite wurde gespart, hier kann das LG-Smart­phone nämlich nur mit Gorilla Glass 5 glänzen. Der Fingerabdrucksensor befindet sich unter dem Display Der Fingerabdrucksensor befindet sich unter dem Display
Bild: teltarif.de
Beim Farb­echt­heits­test konnte das Display mit einem DeltaE-Wert von 7,11 auf dem Papier nicht den besten Wert einfahren, die Praxis­erfah­rung geht aber in Ordnung. So verhält es sich auch bei vielen Samsung-Galaxy-Modellen, bei denen der DeltaE-Wert recht hoch ist und nicht mit den sehr nied­rigen Werten von Apples iPhones vergleichbar ist (Zur Erin­nerung: Je geringer der DeltaE-Wert, desto näher liegt die Farb­wieder­gabe am idealen Wert), in "echt" kann die Qualität des Displays aber dennoch für ein gutes Nutzungs­erlebnis sorgen.

Das LG-Smart­phone lässt sich per Finger­abdruck­sensor unter dem Display entsperren. Der ist auch - für unseren Test­fall mit dem rechten Daumen - gut plat­ziert. Der Sensor reagierte grund­sätz­lich zuver­lässig, das Display wurde auch ohne groß­artig Druck auszu­üben entsperrt. Aller­dings könnte die Entsperr­geschwin­digkeit gut und gerne etwas schneller sein. Bleibt zu hoffen, dass sich die Latenz mit der Zeit durch maschi­nelles Lernen noch verrin­gert. Per Gesichts­erken­nung lässt sich der Bild­schirm im Übrigen nicht entsperren.

Nach­folgend sehen Sie das LG G8X ThinQ im Video

Die Features des Dual Screens

Wie eingangs erwähnt, ist der Dual-Screen letzt­lich ein Case für das LG G8X ThinQ mit zusätz­lichem Display. Um das Smart­phone einzu­setzen, muss das Case aufge­klappt werden. Auf der rechten Seite ist dann Platz für das Handy, das über einen inte­grierten USB-C-Anschluss verbunden wird. Auf der linken Seite steht anschlie­ßend das zweite Display zum Gebrauch bereit. Positiv ist, dass es sich bei dem zweiten Display um das gleiche 6,4-Zoll-OLED-Panel handelt, das auch im LG G8X ThinQ verbaut ist. Somit müssen Nutzer keine Kompro­misse eingehen, um neben dem Smart­phone noch ein zweites Display nutzen zu können. Design­tech­nisch hat das Panel auch eine Wasser­tropfen-Notch erhalten, damit es nicht nur tech­nisch, sondern auch optisch keinen Unter­schied zwischen den Bild­schirmen gibt. Das zweite Display hat wie zu erwarten keine eigene Front­kamera. Das Dual-Screen-Case Das Dual-Screen-Case
Bild: teltarif.de
Das Gesamt­konstrukt führt zu einem Mehr­gewicht. Die 329 Gramm liegen spürbar in der Hand und haben mit der Leich­tigkeit vieler moderner Smart­phones nichts zu tun. Ist die Hosen­tasche weit genug, so passt das Smart­phone samt Screen durchaus hinein. Ob das aber etwas für die Dauer ist, muss jeder für sich entscheiden. Um das Smart­phone aufzu­laden, muss es übri­gens nicht aus dem Case genommen werden. LG legt im Liefer­umfang einen passenden Adapter bei. Ist das Smart­phone in das Dual-Screen-Case einge­setzt, bleibt eine Ausspa­rung zum Anschluss des Head­sets mittels eines 3,5-mm-Klin­kenan­schluss sowie Raum für den runden Laut­spre­cher­grill. Mit einem passenden Adapter lässt sich das Smartphone auch im Case befindlich laden Mit einem passenden Adapter lässt sich das Smartphone auch im Case befindlich laden
Bild: teltarif.de
Der zweite Bild­schirm mit seinem Case ist recht flexibel und verfügt über ein 360-Grad-Schar­nier. Auf diese Weise lässt sich das zusätz­liche Panel auch nach hinten klappen und das Smart­phone alleine benutzen. Die Nutzung geht so gerade in Ordnung, wenn man das zweite Display mal nicht braucht, aber das Handy nicht ganz aus dem Case holen will.

Zuge­klappt brüstet sich der Dual-Screen mit einem Cover-Display. Dort lassen sich Uhrzeit, Datum, Akku­stand und Benach­rich­tigungen anzeigen. Das Display des LG G8X ThinQ selbst verfügt über ein Always-on-Feature. Die Anzeige verbleibt aber rein auf dem Handy-Bild­schirm und kann nicht auf dem Cover-Display gespie­gelt werden. Der Blick auf letz­teres wird aller­dings ein wenig durch die Finger­abdrücke getrübt, die sich rasend schnell auf der Fläche breit machen. In der Regel erwähnen wir diesen Nach­teil in unseren aktu­ellen Smart­phone-Tests nur noch selten, hier muss es jedoch sein, weil der Fett-Magne­tismus beein­druckend auffällig ist. Das zweite Display ist technisch mit dem des Smartphones identisch Das zweite Display ist technisch mit dem des Smartphones identisch
Bild: teltarif.de
Das, was LG auf der Präsen­tation ange­priesen hat und wovon wir uns bereits selbst im Hands-on zum LG G8X ThinQ über­zeugen konnten, funk­tionierte auch im Rahmen des Tests erstaun­lich gut. Um es mal so auszu­drücken: Die beiden Displays gehen Hand in Hand und inter­agieren entspre­chend gut mitein­ander. Ein gutes Feature ist die auto­mati­sche Display­hellig­keit, die für beide Displays gilt. So muss der Nutzer nicht umständ­lich versu­chen, beide Screens manuell auf eine Hellig­keits­stufe zu hieven. Das Feature kann aber auch ausge­stellt werden. Das ist in den Situa­tionen sinn­voll, wenn auf dem Dual-Screen ein YouTube-Video läuft, das gerne etwas heller sein darf als die Browser-Darstel­lung auf dem Display des Smart­phones. Prak­tisch ist auch, dass sich eine App fest­legen lässt, die auf dem Dual-Screen auto­matisch geöffnet wird, wenn das Case aufge­klappt wird.

Die Frage ist: Wer braucht das?

Die Antwort: Multi­tasker, die immer irgendwie zwei Dinge auf einmal tun müssen. Im Quer­format gehalten, kann auf dem Smart­phone-Display gelesen und auf dem zweiten Screen eine andere Appli­kation ausge­führt werden. Das ist zwei­fels­ohne prak­tisch. So lässt sich auch das Smart­phone-Display als Tastatur verwenden und der zweite Bild­schirm fungiert als Darstel­lungs­medium für ein E-Mail-Programm oder zur Not auch als neues Doku­ment zwecks Text­verar­beitung. Die Displays erlauben eine Parallelnutzung verschiedener Apps Die Displays erlauben eine Parallelnutzung verschiedener Apps
Bild: teltarif.de
Für Zocker ist das virtu­elle Gamepad inter­essant. Das Smart­phone-Display lässt sich als Gamepad-Anzeige nutzen und der zweite Bild­schirm entspre­chend zur Spiel­anzeige. Neben den Vorkon­figu­rationen "Konsolen Style", "Renn­spiel Style", "Arcade Style" und "Basis Style" erlaubt die Soft­ware auch das Erstellen eines eigenen Game­pads. Wir haben das am Beispiel von Brawl Stars auspro­biert. Um das Gamepad anzu­passen, muss zunächst das Spiel gestartet werden. Das LG Custo­mized Gamepad erlaubt die freie Posi­tionie­rung der Steu­erele­mente auf dem Smart­phone-Bild­schirm. Fazit: Grund­sätz­lich prak­tisch. Nicht selten sind vorde­finierte virtu­elle Game­pads statisch und man muss die Finger inef­fizient verbiegen, um eine Taste errei­chen zu können. Bei Spielen wie Call of Duty Mobile, die viele Steu­erele­mente haben, erwies sich die manu­elle Anpas­sung des Game­pads aller­dings eher als schwierig. Das zweite Display kann nach hinten geklappt werden Das zweite Display kann nach hinten geklappt werden
Bild: teltarif.de
Kritik wird laut, wenn das Dual-Screen-Smart­phone-Konstrukt im Quer­format gehalten wird und beide Bild­schirme den Home­screen anzeigen. Dann verweilt die Darstel­lung im Hoch­format. Erst wenn eine App gestartet wird, wech­selt die Anzeige in das erwünschte Quer­format. So kann es also sein, dass auf dem Dual-Screen im Quer­format gebrowst wird und der Home­screen des Smart­phone-Bild­schirms erst dann in das Quer­format wech­selt, wenn auch dort eine App gestartet wird. Diese Lösung erscheint noch nicht ganz ausge­reift. Der Dual-Screen hat ein "Cover-Display" für Notifications Der Dual-Screen hat ein "Cover-Display" für Notifications
Bild: teltarif.de
Der Dual-Screen ist ein nettes Gimmick. Gut ist, dass man nicht gezwungen ist, ihn zu benutzen, wenn man ihn nicht wirk­lich braucht. Auch wenn LG das G8X ThinQ darauf auslegt, es zusammen mit Dual-Screen ausgiebig zu nutzen, lässt sich das Smart­phone problemlos aus der Hülle entfernen. Das Case, in das das Smart­phone einge­setzt wird, ist nämlich kein klas­sisches Hard-Case, sondern flexibel genug, um das Handy aus der Hülle leicht heraus­klappen und wieder einsetzen zu können.

Vergleicht man das Konzept mit echten Fold­ables, so ist ein Smart­phone mit andock­barem Screen unserer Meinung nach derzeit die bessere Lösung, wenn es darum geht, die Smart­phone-Display­fläche sinn­voll zu erwei­tern. Die tech­nolo­gische Umset­zung von knick­baren Displays steckt noch zu sehr in den Kinder­schuhen, um sie als zuver­lässige und vor allem bezahl­bare Alltags­lösungen zu etablieren.

Leis­tung und Akku

LG spen­diert dem G8X ThinQ den Ober­klasse-Chip Snap­dragon 855 von Qual­comm sowie 6 GB Arbeits­spei­cher. Sowohl auf dem Papier als auch in der Praxis schafft es der Prozessor, für gute Perfor­mance zu sorgen. Wir ermit­telten einen AnTuTu-Gesamt­wert von 328 862, in unserem eigenen Brow­serbench­mark­test ein Ergebnis von 194. Das sind ansehn­liche Werte. Zum Vergleich: Beim Test des OnePlus 7T mit dem Snap­dragon 855+ ermit­telten wir einen AnTuTu-Gesamt­wert von 399 563 sowie in unserem Brow­serbench­mark­test einen Wert von 228. Unter den Lautstärketasten gibt es einen eigenen Google-Assistant-Button Unter den Lautstärketasten gibt es einen eigenen Google-Assistant-Button
Bild: teltarif.de
Die Perfor­mance bei Spielen und Multi­tasking-Aktionen gerade in Inter­aktion mit dem zweiten Display ist flüssig und das Laden neuer Appli­kationen klappt zügig. Hier gibt es nicht viel auszu­setzen.

Das zweite Display braucht Strom. Dementspre­chend inter­essant ist die Akku­lauf­zeit bei ange­docktem Screen. Ohne zusätz­lich zu versor­gendem Dual-Screen ermit­telten wir in unserem Akku­test eine Lauf­zeit von 10 Stunden und 22 Minuten. Um jetzt die Lauf­zeit mit ange­docktem Display zu simu­lieren haben wir den Wide-View-Modus ausge­wählt und unser Stan­dard-Test­verfahren erneut gestartet. Der Akku mit 4000 mAh erreichte so eine Lauf­zeit von 4 Stunden und 43 Minuten. Wir finden: Der Wert kann sich durchaus sehen lassen. Hier gehen wir auch aller­dings von einem Härte­test aus, der für Dauer-Dual-User inter­essant ist. Nutzer, die zwischen­durch den zweiten Bild­schirm auch mal abschalten, kommen in der Regel länger ohne erneute Ladung aus.

Tele­fonie, Sound und Soft­ware

3,5-mm-Klinkenanschluss, USB-Typ-C und Lautsprecher 3,5-mm-Klinkenanschluss, USB-Typ-C und Lautsprecher
Bild: teltarif.de
Probleme, den Gesprächs­partner zu verstehen (und anders­herum) hatten wir nicht. Die Sprach­qualität war nur ein wenig "dünn". Die Gesamt­laut­stärke ging im Test aber in Ordnung, genauso wie die Tele­fonie über die Laut­spre­cher. Das LG G8X ThinQ ist Dual-SIM-fähig. Statt einer zweiten Nano-SIM-Karte ist im Slot Platz für eine microSD-Karte zwecks Erwei­terung der internen Spei­cher­kapa­zität.

Der Sound­test hat uns nicht über­zeugt. Für einen ernst zu nehmenden Musik­genuss reicht es nicht, allen­falls für den Radio­song im Hinter­grund, für den wir maximal einen mitt­leren Laut­stär­kepegel empfehlen. Da kann auch der wähl­bare "DTS:X 3D Surround"-Sound bis auf einen Tacken mehr Bass­leis­tung sonst nicht viel mehr raus­holen. Der Hybrid-Slot bietet Platz für zwei Nano-SIM-Karten oder eine Nano-SIM-Karte und eine microSD Der Hybrid-Slot bietet Platz für zwei Nano-SIM-Karten oder eine Nano-SIM-Karte und eine microSD
Bild: teltarif.de
LG liefert das G8X ThinQ mit Android Pie aus. Ein Update auf Android 10 ist aber zu erwarten. Was sonst ein wenig wie ein Armuts­zeugnis aussehen würde, lässt sich an dieser Stelle unter Umständen recht­fertigen. Als LG das G8X ThinQ im September offi­ziell präsen­tierte, schim­merte durch, dass die Soft­ware entspre­chend der Dual-Screen-Nutzung beson­ders ange­passt werden muss. Wir hoffen, dass es nicht zu lange dauert, bis das LG G8X ThinQ in den Genuss der aktu­ellen Android-Version kommt.

Kamera und Fazit

In Zeiten der Linsen-Schlacht im Smart­phone-Kame­rabe­reich ist die Dual-Haupt­kamera des LG G8X ThinQ nahezu spär­lich bestückt: 12-Mega­pixel-Stan­dard-Objektiv (Blende: f/1.8) und 13-Mega­pixel-Super­weit­winkel-Objektiv (Blende: f/2.4) plus eine Selfie-Kamera mit 32-Mega­pixel (Blende: f/1.9). Die Dual-Hauptkamera auf der Gehäuserückseite Die Dual-Hauptkamera auf der Gehäuserückseite
Bild: teltarif.de
Das Test­foto, das wir bei gutem Licht mit der Haupt­kamera geschossen haben, zeigt sichtbar Schwä­chen. So ist zwar die Farb­darstel­lung der Quadrate grund­sätz­lich akzep­tabel, die schwarzen Ränder, die um diese herum erscheinen, werden jedoch bereits ohne Heran­zoomen sichtbar. Die Blüte der Test-Rose wird mit ihrem kräf­tigen Rot natür­lich wieder­gegeben. Gerade bei den Blüten­stän­geln fehlen aber Details, das Ergebnis ist sogar verrauscht. Auf einer zweiten Aufnahme war das Ergebnis dies­bezüg­lich leicht besser.

Werden die Licht­verhält­nisse schlechter, leidet auch die Foto­qualität. Das Ergebnis ist verrauscht, was Details verschluckt. Das, was LG in seinem "Mehr"-Menü in der Kamera-App "Nacht­anblick" nennt, kann hier auch keine Abhilfe schaffen. Im direkten Vergleich ist die Darstel­lung stel­lenweise sogar dunkler als ohne den Soft­ware-Modus mit künst­licher Intel­ligenz. Die Haupt­kamera lässt sich übri­gens auch mit dem Case benutzen, die Front­kamera nicht, dafür muss es aufge­klappt werden. Für die Nutzung der Hauptkamera wurde im Case eine Aussparung gelassen Für die Nutzung der Hauptkamera wurde im Case eine Aussparung gelassen
Bild: teltarif.de
Die Selfie­kamera produ­ziert bei ausrei­chendem Licht ein gutes Ergebnis mit guter und natür­licher Farb­wieder­gabe, was sowohl beim Anblick auf den Teint unseres Test-Objekts als auch bei den bunten Farben des Hals­tuchs sichtbar wird. Ein ähnli­ches (Farb-)Ergebnis zeigt sich auch bei Dunkel­heit. Details im Hinter­grund sind aller­dings nicht sichtbar, weil das Objekt klar in den Vorder­grund rückt.

Alle Test­fotos haben wir ange­hängt, damit Sie sich selbst ein Bild von der Kame­raleis­tung des LG G8X ThinQ machen können. Zudem haben wir trübes Berliner Wetter in Form von Außen­aufnahmen einge­fangen. Hier haben wir auch den Nacht­modus auspro­biert. Ein virtu­eller Schie­beregler erlaubt die manu­elle Einstel­lung der Hellig­keit. Diese haben wir im Labor auf mittiger Posi­tion gelassen, in freier Wild­bahn haben wir die Hellig­keit test­weise maxi­miert. Der Unter­schied zum Auto­modus ist zwar in jedem Fall dadurch sichtbar, da Bild­bereiche künst­lich aufge­hellt werden. Aller­dings hätten wir erwartet, dass die Soft­ware das stan­dard­mäßig selbst einstellt und opti­miert. Dafür ist ja schließ­lich eine Künst­liche Intel­ligenz da.

Fazit

Das LG G8X ThinQ ist für sich genommen ein unschein­bares Smart­phone ohne heraus­ragende Features, dafür aber mit Schwä­chen wie der enttäu­schenden Kame­raleis­tung, dem mäßigen Soun­der­lebnis und dem Mittel­klasse-Design. Positiv ist aber die über­durch­schnitt­liche Akku­leis­tung und das helle OLED-Display. Das LG G8X ThinQ ist ausschließ­lich im Bundle mit dem Dual-Screen-Case erhält­lich. Erst durch die Features des zweiten Bild­schirms rückt das Smart­phone in den Vorder­grund und wird damit quasi zu einem Fold­able ohne eigenes knick­bares Display. Das Zusam­menspiel mit dem Dual Screen funk­tioniert trotz ein paar Schwä­chen über­raschend gut und stabil. Auch die Akku­lauf­zeit des LG G8X ThinQ mit ange­docktem Case geht in Ordnung.


Logo teltarif.de G8X ThinQ

Gesamtwertung von teltarif.de
LG G8X ThinQ

PRO
  • Helles Display
  • Ausdauernder Akku (ohne Dual Screen)
  • Dual Screen mit netten Features
CONTRA
  • Design nur Mittelklasse
  • Kameraleistung könnte besser sein
  • Sound-System enttäuscht
Testzeitpunkt:
12/2019
LG G8X ThinQ
Testurteil
gut (2,1)

Einzelwertung LG G8X ThinQ

G8X ThinQ
Gesamtwertung
gut (2,1)
78 %
  • Gehäuse / Verarbeitung 7/10
    • Material 6/10
    • Haptik 7/10
    • Verarbeitung Gehäuse 7/10
  • Display 7/10
    • Touchscreen 7/10
    • Helligkeit 9/10
    • Pixeldichte 5/10
    • Blickwinkelstabilität 7/10
    • Farbechtheit (DeltaE) 8/10
    • Kontrast 10/10
  • Leistung 8/10
    • Benchmark Geekbench Single 5/10
    • Benchmark Geekbench Multi 8/10
    • Benchmark Browsertest 10/10
    • Benchmark Antutu 9/10
  • Software 10/10
    • Aktualität 10/10
    • Vorinstallierte Apps 5/10
  • Internet 9/10
    • WLAN 10/10
    • LTE 10/10
    • LTE Geschwindigkeit 10/10
    • 3G 10/10
    • 5G -
    • Empfangsqualität 8/10
    • Dual-SIM 8/10
  • Telefonie 6/10
    • Sprachqualität 6/10
    • Lautstärke 6/10
    • Lautsprecher (Freisprechen) 7/10
  • Schnittstellen / Sensoren 8/10
    • USB-Standard 10/10
    • NFC 10/10
    • Navigation 6/10
    • Bluetooth 10/10
    • Kopfhörerbuchse 10/10
    • Video-Out 10/10
    • Fingerabdruckscanner 10/10
    • Gesichtserkennung 0/10
  • Speicher 7/10
    • Größe 8/10
    • SD-Slot vorhanden 5/10
  • Akku 10/10
    • Laufzeit (Benchmark) 10/10
    • Induktion 10/10
    • Schnellladen 10/10
  • Kamera 6/10
    • Hauptkamera
    • Bildqualität hell 7/10
    • Bildqualität dunkel 5/10
    • Bildstabilisator 5/10
    • Frontkamera
    • Bildqualität hell 7/10
    • Bildqualität dunkel 6/10
    • Kameraanzahl 8/10
    • Video 7/10
    • Handling 8/10
alles ausklappen
Gesamtwertung 78 %
gut (2,1)

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