4G

Weltpremiere: T-Mobile US startet mit LTE auf 600 MHz

T-Mobile setzt in den USA jetzt auch den 600-MHz-Bereich für LTE-Mobilfunkdienste ein. Vor allem für die Flächenversorgung eignet sich die niedrige Frequenz sehr gut.
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T-Mobile US startet LTE 600 T-Mobile US startet LTE 600
Foto: Telekom
Im Frühjahr 2017 hat der amerikanische Mobilfunk-Netzbetreiber T-Mobile knapp acht Milliarden US-Dollar in ein Frequenzpaket im Bereich von 600 MHz investiert. Nun hat die amerikanische Tochtergesellschaft der Deutschen Telekom die erste Basisstation in Betrieb genommen, die in diesem Frequenzbereich arbeitet.

Die erste eNodeB für LTE auf 600 MHz wurde jetzt in Cheyenne im US-Bundesstaat Wyoming in Betrieb genommen, wie das Onlinemagazin Maxwireless berichtet. Nun soll das 4G-Netz in diesem Bereich sukzessive ausgebaut werden. Bis Ende 2017 sind in weiten Teilen der USA mindestens 10 MHz Bandbreite im 600-MHz-Bereich vorgesehen.

Nutzer, die LTE auf 600 MHz in der Praxis einsetzen können, gibt es vorerst allerdings noch nicht. Grund: Es gibt schlicht noch keine Endgeräte, die diesen Bereich, das LTE-Band 71, abdecken. Nach T-Mobile-Angaben soll Qualcomm bereits erste marktreife Lösungen vorgestellt haben. Von Samsung und LG werde es noch Ende 2017 erste Smartphones geben, mit denen LTE 600 genutzt werden kann.

Vorteile vor allem bei der Flächenversorgung

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Foto: Telekom
Der amerikanische T-Mobile-Ableger will LTE auf 600 MHz zunächst vornehmlich in ländlichen Regionen einsetzen, um Versorgungslücken im mobilen Breitbandnetz zu schließen. Hier bietet der vergleichsweise niedrige Frequenzbereich deutliche physikalische Vorteile. So ist die technische Reichweite einer Basisstation deutlich größere als auf einer höheren Frequenz. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass weniger Sendeanlagen für eine großflächige Versorgung benötigt werden.

Nachteil ist wiederum die schlechte Endgeräte-Situation. So ist es noch nicht absehbar, wann erste Smartphones auch in Europa verfügbar sein werden, die LTE 600 unterstützen, so dass Kunden im Roaming in den USA auf schnelle mobile Internet-Verbindungen zurückgreifen können, wenn sie sich in einer Region aufhalten, in der das 4G-Netz nur auf 600 MHz ausgebaut ist.

In Deutschland soll der benachbarte Frequenzbereich um 700 MHz für LTE eingesetzt werden. Die Vergabe der Ressourcen an die Mobilfunk-Netzbetreiber ist bereits erfolgt, derzeit wird das Spektrum aber noch für das terrestrische Digitalfernsehen genutzt. Die Telekom setzt hierzulande seit März auch den 900-MHz-Bereich für LTE ein, um die Flächenversorgung zu verbessern. Wir haben LTE 900 bei der Telekom auch schon einem Test unterzogen.

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