Muss Magenta Telekom sein 5G-Netz wieder abbauen?
Aus für bisheriges 5G-Netz von Magenta?
Foto: Telekom
Die Österreich-Tochter der Deutschen Telekom, Magenta Telekom, ist den aktuellen Bilanzzahlen zufolge erfolgreich. So konnte der Umsatz um 21 Prozent gesteigert werden, der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen sogar um 36 Prozent. Wie die österreichische Tageszeitung Der Standard berichtet, wurden 242 Millionen Euro in das Netz investiert. Ähnlich will die Telekom-Tochter auch in diesem Jahr weitermachen.
Allerdings hat Magenta Telekom dem Bericht zufolge auch ein Problem - und das heißt Huawei. Der Netzbetreiber arbeitet für den Auf- und Ausbau seines 5G-Netzes mit dem chinesischen Konzern zusammen. Bislang wurden 58 Standorte in 33 Gemeinden errichtet. Doch wie geht es mit diesen Standorten weiter? Die USA werfen Huawei bekanntermaßen die Zusammenarbeit mit dem chinesischen Staat vor. Huawei dementiert, leidet aber dennoch unter dem Handelsembargo, das die Vereinigten Staaten verhängt haben.
Der Standard zitiert den Chef von Magenta Telekom, Andreas Bierwirth, mit den Worten, der Wechsel zu einem anderen Netzwerkausrüster sei "ein erheblicher Aufwand" - auch in finanzieller Hinsicht. Daher sei die Telefongesellschaft nicht davon überzeugt, ob das der richtige Weg sei. Schon das faktische Aus von Huawei auf dem Smartphone-Markt habe für steigende Preise gesorgt.
Huawei nicht am Core-Netz von Magenta beteiligt
Aus für bisheriges 5G-Netz von Magenta?
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Weiter heißt es, beim Core-Netz für 5G arbeite Magenta Telekom schon jetzt ohne Huawei. Anders sei das bei den Antennen. Da schätzt der CEO des Unternehmens, Bierwirth, aber das Sicherheitsrisiko als "nicht so kritisch" ein. Unter Umständen kann der Netzbetreiber aber gar nicht selbst darüber entscheiden, ob der weiter mit Huawei zusammenarbeitet. Auch die Konzernmutter Deutsche Telekom könnte eine länderübergreifende Entscheidung treffen.
Die Tatsache, dass die Telekom auch auf dem US-Markt ein Mobilfunknetz betreibt, lasse es als gar nicht unwahrscheinlich erscheinen, dass der Huawei-Exit kommt. Als zu groß werden die wirtschaftlichen Interessen des Konzerns Deutsche Telekom angesehen.
Die österreichische Bundesregierung habe sich noch nicht zu Huawei als Netzwerk-Ausrüster geäußert. Es ginge darum, niemanden auszuschließen, gleichzeitig aber für eine bestmögliche Sicherheit zu sorgen. Österreich hoffe auf "Leitlinien im Rahmen der Europäischen Union", an denen sich die Alpenrepublik orientieren wolle.
In einer weiteren Meldung finden Sie Details zu den Geschäftszahlen der Deutschen Telekom.