Sammlung

Sammlung: Alle Kreditkarten in einer Smartphone-App

Curve will ein Alltags­problem lösen: Das Karten-Wirr­warr im Porte­monnaie soll der Vergan­genheit ange­hören. Alle Debit- und Kredit­karten werden in einer App per Master­card verknüpft, diese wird dann zum univer­sellen Zahlungs­mittel.
Von Björn König

Kreditkartensammlung mit der Curve-App Kreditkartensammlung mit der Curve-App
Bildquelle: Curve
Dieses Problem dürfte vermut­lich jeder kennen. Im Porte­monnaie sind viel­leicht drei Karten­fächer, doch die reichen in der Praxis nicht aus. Kredit­karte, Giro­karte, Kran­kenver­siche­rungs­karte, Perso­nalaus­weis, Führer­schein, Mitglieds­karte vom Fitness­studio, Bahn­card, Büche­reiaus­weis und Bonus­karten tummeln sich zwischen Unmengen an Münzen aus Wech­selgeld. Das Porte­monnaie wird unhand­lich und der Ärger ist umso größer, wenn man es verliert. Schließ­lich müssen dann alle Karten gesperrt und gege­benen­falls neu bestellt werden. Dafür fallen nicht selten erheb­liche Kosten an.

Noch ungüns­tiger ist zudem, wenn man seine Kredit­karte im Ausland verliert und sie nicht schnell genug sperren kann. Zumin­dest für diese Karten soll es eine elegante Lösung geben, die sich das briti­sche Fintech "Curve" ausge­dacht hat.

Meta-Kredit­karte per App

Kreditkartensammlung mit der Curve-App Kreditkartensammlung mit der Curve-App
Bildquelle: Curve
Um zunächst mit einem Irrtum aufzu­räumen: Eigent­lich ist Curve gar keine "echte" Kredit­karte im Sinne einer monat­lich abge­rech­neten Charge- oder Revol­ving-Kredit­karte mit Teil­zahlungs­funk­tion. Viel­mehr ist es eine Debit-Karte, deren Umsätze in Echt­zeit per Android- bezie­hungs­weise iOS-App mit einer anderen hinter­legten Karte verrechnet werden. Und das funk­tioniert so: Kunden instal­lieren die Curve-App aus dem Google Play-Store oder dem Apple Apps­tore und melden sich mit den eigenen Daten an. Inner­halb weniger Tage sollte die Master­card per Post im Brief­kasten liegen. Nach entspre­chender Akti­vierung können dann Karten hinzu­gefügt werden.

Wer beispiels­weise im Besitz einer Spar­kassen-Visa­karte ist, kann diese über die Kredit­karten­nummer oder per Foto in der App hinter­legen. Im Anschluss erfolgt eine Veri­fika­tion. Aus Sicher­heits­gründen wird die App mit der persön­lichen Mobil­funk­nummer verknüpft sowie einer eigenen PIN versehen. Die Mobil­funk­nummer kann zumin­dest unter Android noch nicht durch den Nutzer geän­dert werden. Hierzu muss man sich per Email an den Kunden­service wenden, dieser ändert die Nummer schließ­lich nach Angabe einiger Sicher­heits­fragen. Poten­zielle Kunden sollten aller­dings wissen: Curve ist ein briti­sches Unter­nehmen mit Sitz in London und der Kunden­service ist nur auf Englisch verfügbar.

Inter­essant für Welten­bummler

Wer die Curve-Card im Urlaub verliert, kann sie unmit­telbar in der App sperren und auch wieder akti­vieren. Eine wich­tige Funk­tion, die man sich heute eigent­lich für alle Bank­karten wünschen würde. Darüber hinaus hat die Master­card auch ihre Vorteile beim bargeld­losen Einsatz sowie Barver­fügungen im In- und Ausland. Curve konver­tiert auto­matisch bis zu 150 Währungen in die einge­stellte Lokal­währung der Master­card. Das ist ein großer Vorteil gegen­über vielen anderen (kosten­pflich­tigen) Kredit­karten, die man dennoch im Hinter­grund in Verbin­dung mit Curve weiter­nutzen kann.

Für Barver­fügungen im In- und Ausland gilt eine Fair Use Policy. Das heißt konkret: Bis zu 200 briti­sche Pfund oder das Äqui­valent in Euro sind pro Monat am Auto­maten kostenlos, darüber hinaus fällt eine Gebühr von zwei Prozent der Barver­fügung an. Proble­matisch ist aller­dings die Nutzung in Verbin­dung mit PayPal, da die Karte bei diesen Bezahl­vorgängen in briti­schen Pfund abge­rechnet wird. In unserem Test fielen einige Trans­aktionen höher aus, als wenn wir sie mit einer Kredit­karte in Euro­währung begli­chen hätten.

Verschie­dene Preis­modelle

Grund­sätz­lich bietet Curve in Deutsch­land zwei verschie­dene Preis­modelle an. Die Blue-Vari­ante gibt es kostenlos. Enthalten sind neben dem kosten­losen Währungs­wechsel und den oben genannten kosten­losen Barver­fügungen auch das inter­essante Feature "Back in Time". Damit können einmal verbuchte Umsätze auf einer hinter­legten Kredit­karte noch nach dem Bezahlen auf einer anderen hinter­legten Karte belastet werden. Dies ist noch 14 Tage nach dem Zahlungs­vorgang möglich.

Wer sich hingegen für die Black-Vari­ante zum Preis von 9,99 Euro pro Monat entscheidet, erhält neben einigen Upgrades zu bestehenden Leis­tungen noch eine welt­weit gültige Reise­versi­cherung sowie zusätz­lichen Versi­cherungs­schutz für seine elek­troni­schen Geräte.

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