Probleme

Media Broadcast nennt Gründe für wirtschaftliche Schieflage

Media Broadcast hat jetzt zu den Berichten über wirtschaftliche Schwierigkeiten des Unternehmens Stellung bezogen. Man erwartet, dass die digitale Transformation zu anhaltend niedrigerer Arbeitsauslastung führen wird.
Von

Digitaler Rundfunk ist weit weniger wartungsintensiv Digitaler Rundfunk ist weit weniger wartungsintensiv
Foto: Media Broadcast
Der Netzbetreiber Media Broadcast ist, wie von uns gemeldet, in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Ein Sprecher des Unternehmens bestätigte jetzt einen entsprechenden Bericht der Gewerkschaft ver.di. Es sei richtig, dass Media Broadcast mit der Gewerkschaft über die Einführung der 4-Tage-Woche verhandele, um der ab 2019 absehbaren nachlassenden Auslastung entgegenzusteuern, die ansonsten zu Kosten- und Ergebnisproblemen führen würde. Als Alternative zur Einführung dieser 4-Tage-Woche gelte ein klassischer Stellenabbau von bis zu 25 Prozent der heutigen Stellen.

Digitale Transformation führt zu anhaltend niedrigerer Arbeitsauslastung

Digitaler Rundfunk ist weit weniger wartungsintensiv Digitaler Rundfunk ist weit weniger wartungsintensiv
Foto: Media Broadcast
Dabei handele es sich in erster Linie um eine Vorsorgemaßnahme, so der Sprecher. Das Unternehmen erwarte, dass die digitale Transformation zu anhaltend niedrigerer Arbeitsauslastung führen wird. Gründe seien der Fokus auf weniger wartungsintensive digitale Plattformen und das weitgehendes Ende des DVB-T2-Netzausbaus Mitte 2019 beim digital-terrestrischen Fernsehen.

Im Februar 2017 gab der Netzbetreiber bekannt, sich im Zuge einer strategischen Neuausrichtung künftig vor allem auf digitale Wachstumsfelder und Serviceleistungen konzentrieren zu wollen. Deshalb hat sich Media Broadcast in diesem Jahr von seinem analogen UKW-Geschäft getrennt. Das analoge UKW-Geschäft war weit wartungsintensiver als die Verbreitung des digital-terrestrischen Radios DAB+ oder des digitalen Antennenfernsehens DVB-T2, da es hier wesentlich mehr Sendestandorte, Antennen und Sender gab. Hierfür mussten entsprechend auch mehr Mitarbeiter eingesetzt werden.

Der hohe Personalbestand rührt zum Teil auch noch aus der Zeit der staatlichen Vorgänger Deutsche Bundespost und Telekom. Inzwischen gehört Media Broadcast zum privaten Telekommunikationsunternehmen freenet.

Mehr zum Thema Fernsehen